Lüneburg (ots) - Am 15.06.2016, um 01:41 Uhr, war es endlich soweit, freut sich EKHK H.-J. Nischk, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes Uelzen. Ein seit mehreren Jahren tätig gewesener Serientäter konnte von Beamte des Einsatz- und Streifendienstes Uelzen nach Einbruch in eine Gaststätte in Holdenstedt nach kurzer Flucht vorläufig festgenommen werden.
Dem 56-jährigen Täter werden 310 Einbruchsdiebstähle und Versuchstaten in den Landkreisen Uelzen (200) und Gifhorn (110) vorgeworfen. In den frühen Morgenstunden des 15.06.16 folgten Durchsuchungen in Uelzen und Bad Bodenteich, bei denen einige Beweismittel sichergestellt werden konnten. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lüneburg erließ das Amtsgericht Uelzen noch am Nachmittag einen Untersuchungshaftbefehl. Jetzt wartet der Serientäter in der JVA Uelzen auf sein Strafverfahren.
Akribische Arbeit und ein langer Atem der Ermittler zahlte sich aus.
Seit Juni 2012 war den Sachbearbeitern für Eigentumskriminalität im PK Uelzen und dem 2. Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Gifhorn klar, dass hier ein sehr gewiefter und erfahrener Täter am Werke war. Seit dieser Zeit arbeiteten sie sehr eng zusammen und tauschten ihre Erkenntnisse regelmäßig aus.
Ziel des 56-jährigen Täters waren Gaststätten, Kantinen, Hotels, Pensionen, Feuerwehrgerätehäuser, Kindergärten, Kirchennebengebäude, Freibäder und sonstige Büros und Firmen. In der Regel gelangte der Täter durch Aufbrechen von Fenstern oder Türen in die Gebäude. Hier suchte er gezielt nach Bargeld. Kleinere Tresore wurden gleich vor Ort aufgebrochen und die Inhalte entwendet.
Die Taten konnten Aufgrund von Spurenauswertungen und der besonderen Arbeitsweise des Täters miteinander verknüpft werden.
Die Fahndungsmaßnahmen erwiesen sich als anspruchsvoll, da der Täter an unterschiedlichen Orten agierte und die Taten nur gelegentlich verübte. Ab Mitte 2015 kam es zu einer deutlichen Steigerung der Häufigkeit. Letztendlich konnten Tatorte in Uelzen, Bad Bodenteich, im Landkreis Gifhorn in den Regionen Wittingen und Hankensbüttel sowie im Raum Clenze im Landkreis Lüchow-Dannenberg der Serie eingeordnet werden.
Im April 2016 wurde gemeinsam mit dem 2. Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Gifhorn ein Fahndungskonzept abgestimmt, welches ab Anfang Mai in beiden Landkreisen parallel umgesetzt wurde. Als Höhepunkt konnte die Polizei in den frühen Morgenstunden des 15.06.2016 die Handschellen klicken lassen.
"Die letzten sechs Wochen waren für alle Kollegen/Innen des PK Uelzen sehr anstrengend. Wir haben auch Unterstützung aus Lüneburg bekommen, da in Uelzen die sonstigen Veranstaltungen wie Stadtfest, OpenAir und Stadtlauf etc. nicht vernachlässigt werden durften und das Alltagsgeschäft uneingeschränkt bewältigt werden musste. Für diesen Einsatz möchte ich mich bei allen Kollegen und Kolleginnen bedanken. Das Ergebnis ist eine Gemeinschaftsproduktion guter Zusammenarbeit untereinander als auch polizeidirektionsübergreifend mit den Kollegen/Innen aus der Polizeiinspektion Gifhorn", sagte EKHK H.-J. Nischk.
Der 56-jährige Täter ist kein unbeschriebenes Blatt. In den Jahren bis 1996 hat er im Bereich Recklinghausen in Nordrheinwestfalen ähnliche Einbrüche in Gaststätten verübt und wurde zweimal verurteilt. Die dort gemachten Erfahrungen konnte der Täter natürlich hier einsetzen, was die Ermittler eben vor diese anspruchsvolle Aufgabe stellte.
Im Jahre 2003 zog der Mann in den Landkreis Uelzen zu. Der 56-Jährige ging keiner geregelten Arbeit nach und finanzierte durch die Einbrüche seinen (mäßigen) Alkohol- und Drogenkonsum. Vornehmlich aufgrund der Sachschäden dürfte der Täter einen Gesamtschaden im mittleren sechs-stelligen Bereich verursacht haben.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Lüneburg
Pressestelle
Antje Freudenberg
Telefon: 04131-8306-2515
Mobil: 01520-9348988
E-Mail: antje.freudenberg@polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/lueneburg/