Kassel (ots) - Ein Handy-Video einer Zeugin gab schlussendlich Aufschluss über den Hergang eines Verkehrsunfalls in der Nacht von Samstag auf Sonntag am Kasseler Ständeplatz, bei dem ein 20 Jahre alter Fußgänger aus Kassel schwer verletzt wurde.
Zunächst war unklar, wie der Fußgänger zu Schaden kam. Er lag am frühen Sonntagmorgen gegen 1.15 Uhr verletzt und nur bedingt ansprechbar mitten auf der Fahrbahn am Kasseler Ständeplatz. Der Rettungsdienst brachte den jungen Mann in ein Kasseler Krankenhaus. Mehrere Zeugen hatten den Verletzten bemerkt, die Polizei alarmiert und einen Hinweis auf einen flüchtenden Pkw gegeben. Zum genauen Unfallverlauf konnten allerdings keine Angaben gemacht werden. Erst als eine Zeugin sich bei der Kasseler Polizei meldete und angab, mit ihrem Smartphone das Geschehen aufgezeichnet zu haben, gewannen die eingesetzten Beamten neue wertvolle Erkenntnisse.
Wie das Video den Beamten zeigte, war der Fußgänger alkoholisiert auf die Fahrbahn getreten, hatte einen dort von der Fünffensterstraße in Richtung Scheidemannplatz fahrenden Wagen angehalten, sich an das geöffnete Fenster gelehnt und offenbar mit dem Fahrer gesprochen. Anschließend fuhr der Wagen an, der Fußgänger hielt sich noch ein paar Schritte fest, bis er schließlich auf die Straße stürzte. Der Autofahrer fuhr anschließend in Richtung Scheidemannplatz davon, ohne sich um den Gestürzten zu kümmern.
Eine Funkstreife des Innenstadtreviers konnte schließlich gegen 3 Uhr den gesuchten Wagen parkend am Fahrbahnrand im Bereich des Holländischen Platzes antreffen. Der Fahrer machte sich bei den ermittelnden Beamten bemerkbar und räumte auch die Unfallflucht ein. Als Begründung gab er an, aus Angst vor einer körperlichen Auseinandersetzung mit dem Alkoholisierten geflüchtet zu sein. Der 24 Jahre alte Autofahrer aus dem Landkreis Groß Gerau hatte selbst nichts getrunken, seinen Führerschein beschlagnahmten die Beamten wegen der Unfallflucht mit dem verletzten Fußgänger dennoch. Der 20-Jährige soll nach Auskunft von Angehörigen noch im Krankenhaus, aber auf dem Weg der Besserung sein.
Die weiteren Ermittlungen führen nun Beamte der Unfallfluchtgruppe der Verkehrsinspektion Kassel. Das Handy-Video ist dabei ein wichtiger Ermittlungsbaustein.
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