Schwerer Verkehrsunfall nach vermutlich illegalem Rennen

Schwerer Verkehrsunfall nach vermutlich illegalem Rennen HOLZKIRCHEN, Lkr. Miesbach. Am Samstag, den 10.09. 2016, gegen 20.30 Uhr, kam es auf der A8 in Fahrtrichtung Salzburg zu einem schweren Verkehrsunfall, an dem vier Fahrzeuge beteiligt waren und sieben Personen zum Teil schwer verletzt wurden.
Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass sich ein 25jähriger polnischer Staatsbürger mit einem Firmen-Maserati aus Österreich offensichtlich ein Rennen mit einem anderen Sportwagen, vermutlich einem Porsche, geliefert hat. Zeugen berichteten, dass diese beiden Fahrzeuge mit sehr hoher Geschwindigkeit (über 220 km/h) die Autobahn entlang rasten, wobei der Porsche vorneweg und der Maserati dahinter fuhr.

Im Bereich kurz vor der Rastanlage Holzkirchen Süd verlor der Fahrer des Maserati die Kontrolle über sein Fahrzeug und berührte einen Mitsubishi eines 56-jährigen Mannes aus dem Raum Ebersberg. Beide Fahrzeuge kamen nach rechts von der Fahrbahn ab und prallten genau auf Höhe der Tankstelle der Holzkirchner Rastanlage in die rechte Leitplanke und verkeilten sich darin. Die Autobahn war regelrecht mit einem Trümmerfeld aus Fahrzeug- und Leitplankenteilen übersäht. Durch dieses Trümmerfeld wurden drei weitere Fahrzeuge beschädigt.

Im Maserati wurden der Fahrer sowie ein 24jähriger Mann aus Österreich und eine ebenfalls 24-jährige Münchnerin mittelschwer verletzt. Im Mitsubishi wurden der 56-jährige Fahrer sowie die 59-jährige Beifahrerin verletzt. In einem Audi, der durch Trümmer am Unterboden erheblich beschädigt wurde, klagten ebenfalls Fahrer und Beifahrer, beide aus dem Landkreis Rosenheim, über Schmerzen.

Wegen des Unfalles und eines angeordneten Gutachtens musste die Autobahn zeitweise gesperrt werden und war größtenteils lediglich über linken Fahrstreifen für den Verkehr passierbar. Die Behinderungen zogen sich bis fast 01.00 Uhr hin. Ein Großaufgebot von BRK und Feuerwehr war zur Bergung und Versorgung der Verletzten sowie zur Ausleuchtung der Unfallstelle vor Ort. Insgesamt waren 14 Fahrzeuge und 27 Männer und Frauen des Rettungsdienstes einschließlich mehrerer Notärzte vor Ort.

Die Feuerwehren Holzkirchen und Otterfing waren mit sieben Fahrzeugen und 33 Mann an der Unfallstelle im Einsatz. Die aufwendigen Aufräumarbeiten übernahm die Autobahnmeisterei Holzkirchen. Dem Unfallverursacher wurde an Ort und Stelle der Führerschein sichergestellt. Ihm droht nun ein Verfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs sowie wegen fahrlässiger Körperverletzung in mehreren Fällen.

Zeugenaufruf Um den Unfallhergang genau klären zu können, ersucht die Autobahnpolizei Holzkirchen alle Personen, die sachdienliche Angaben zum Unfall machen können, sich unter Tel. 08024/90730 zu melden. Insbesondere kommt große Bedeutung dem Sportwagen, vermutlich einem Porsche, zu, der jedoch nicht an dem Unfall beteiligt war und daher weitergefahren war. Es ist auch nicht auszuschließen, dass dieser Fahrzeugführer von dem Unfall gar nichts mehr bemerkt hatte. Insoweit wäre er ein wichtiger Zeuge für die Polizei.