Streit unter Asylbewerbern eskaliert - Ermittlungen gegen 2 Tatverdächtige wegen gefährlicher Körperverletzung
MIESBACH. Gleich zwei Mal musste die Polizei am Montag, 24. Oktober 2016, zu einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Miesbach fahren, weil es zu heftigen Streitigkeiten unter zwei Bewohnern gekommen war. Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei gegen die nigerianischen Staatsangehörigen wegen gefährlicher Körperverletzung. Gegen einen der beiden Männer hat die Staatsanwaltschaft Haftantrag gestellt.
Das erste Mal wurde die Polizei am Montag zu der Gemeinschaftsunterkunft im Dirnbergerweg in Miesbach gerufen, weil zwei 23 und 25 Jahre alte Bewohner gegen 17.00 Uhr heftig in Streit geraten waren. Sie sollen sich dabei in ihrem gemeinsamen Zimmer mit Fäusten und Bissen traktiert haben, der jüngere der Beiden soll seinem Landsmann mit dem Hieb einer Flasche auch eine Kopfverletzung beigebracht haben. Außerdem wurden bei der Auseinandersetzung ein Flachbildfernseher und ein Mobiltelefon zerstört. Die Männer kamen im Anschluss in Polizeibegleitung in ein Krankenhaus zur ambulanten Behandlung.
Für den 25-Jährigen war die Sache damit aber wohl nicht beendet. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus kehrte er um 20.20 Uhr in die Gemeinschaftsunterkunft zurück und - so die Angaben des 23-Jährigen später - ging dort sofort mit einem Messer auf seinen Kontrahenten los. Der Angreifer verletzte sein Opfer erheblich im Kopfbereich. Der Tatverdächtige konnte von der Polizei kurz darauf widerstandslos im Haus festgenommen werden. Das Opfer kam zur Behandlung in eine Münchner Klinik, durfte das Krankenhaus aber noch im Laufe der Nacht wieder verlassen.
Jetzt ermitteln die Staatsanwaltschaft München II und die Kripo Miesbach gegen beide Beteiligten wegen gefährlicher Körperverletzung. Der 25-jährige Messerangreifer wird im Laufe des heutigen Tages auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt.