Nr. 3090
Inmitten der Vorweihnachtszeit beteiligte sich die Polizei
Berlin am vergangenen Advents-Wochenende an einer gemeinsamen
Schwerpunktaktion der deutschen Länder und europäischen
Staaten und „fahndete“ von Freitag bis Sonntag mit
verstärkten Kontrollen im gesamten Stadtgebiet nach
fahruntüchtigen Fahrzeugführern. Schon bei leichten
Fahrunsicherheiten oder sonstigen Verhaltensauffälligkeiten
führten die Beamten eine gezielte Überprüfung der
Fahrtüchtigkeit sowohl mit Alkohol- als auch
Drogenvortestgeräten durch.
Insgesamt wurden 250 Kontrollen durchgeführt und dabei 4.255 Fahrzeugführer überprüft. 45 Fahrer waren deutlich alkoholisiert, 17 von ihnen galten mit einem Atemalkoholwert von mehr als 1,1 Promille sogar als absolut fahruntüchtig – der höchste Wert betrug 1,52 Promille.
Darüber hinaus wurde von den besonders geschulten Beamten bei
59 weiteren Kraftfahrzeugführern eine Drogenbeeinflussung
erkannt. Den betroffenen Personen wurde die Weiterfahrt
untersagt. Sie müssen nun mit empfindlichen Geldbußen,
Führerscheinentzügen bzw. Fahrverboten rechnen.
Des Weiteren wurden 36 Fahrzeugführer angetroffen, die nicht
im Besitz einer Fahrerlaubnis waren, bei 16 kontrollierten
Fahrzeugen bestand kein Versicherungsschutz. In 964 Fällen
wurden Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt, weil gegen
sonstige Verkehrsvorschriften verstoßen wurde.
Am vergangenen Samstag, gegen 18.35 Uhr, stoppten Polizeibeamte des Abschnitts 35 während einer Verkehrskontrolle am Luise-Schroeder-Platz in Wedding einen Smart. Nachdem die Polizisten den Eindruck hatten, dass der 23-jährige Fahrer unter dem Einfluss von Drogen stand, wurde ein Drogenvortest bei ihm durchgeführt, der auf Kokain positiv ausfiel. Daraufhin fuhren die Beamten mit dem 23-Jährigen zur Blutentnahme zur Gefangenensammelstelle. Mitarbeiter der Gefangenensammelstelle entdeckten bei der Durchsuchung des Smart-Fahrers 25 kleine Gefäße mit pulvrigem Inhalt. Neben den Gefäßen beschlagnahmten die Polizisten drei Handys. Die Ermittlungen zum möglichen Handel mit Drogen sowie des Führens eines Autos unter dem Einfluss berauschender Mittel dauern an.
In der Nacht vom 17. auf den 18. Dezember wollten sich in Lichtenberg gleich mehrere Autofahrer den Polizeikontrollen entziehen und flüchteten vor den eingesetzten Beamten:
Als in der Darßer Höhe Ribnitzer Straße ein Auto in die Kontrollstelle gewunken wurde, missachtete der Fahrer das Anhaltesignal und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit. Kurze Zeit später entdeckten die Beamten den Wagen, an dem gestohlene Kennzeichen angebracht waren, verlassen auf.
Nachdem ein Pkw in der Falkenberger Chaussee überprüft werden sollte, gab der Fahrer „Gas“ und missachtete mehrere rote Ampeln. Als das Fahrzeug in Höhe der Autobahnausfahrt Hohenschönhausen mit Hilfe eines zweiten Funkwagens gestoppt werden konnte, flüchteten die Insassen. Der Fahrer wurde vorläufig festgenommen. Bei der Überprüfung stellten die Beamten fest, dass das Auto bereits seit Januar 2016 abgemeldet war und kein Versicherungsschutz mehr bestand.
Kurze Zeit später flüchtete ein weiterer Autofahrer, der in der Falkenberger Chaussee überprüft werden sollte, unter Missachtung mehrerer roter Ampeln vor den Kontrollkräften. Nachdem er mit einem Funkwagen zusammengestoßen war, sprangen die Insassen aus dem Fahrzeug und verschwanden. Auch hier konnte der Fahrer eingeholt und festgenommen werden. Auch dieser Pkw war seit geraumer Zeit stillgelegt und es bestand kein Versicherungsschutz mehr.
Die Polizei Berlin wird die Kontrollen weiter fortsetzen. Zum Schutz für andere und sich selbst wird eindringlich geraten, beim Besuch von Weihnachtsfeiern und –märkten auf das eigene Auto schon dann zu verzichten, wenn der Genuss von alkoholischen Getränken nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann.