Köln (ots) - Wie alle Jahre wieder ist die Zahl umtriebiger Vorweihnachts-Touristen in der Domstadt Legion. Von der Maas, von der Themse strömen sie herbei. Im Einzelfall tummeln sich auch Moldawier im Trubel der Innenstadt. Wobei die ein oder anderen aus der letztgenannten Besucherkategorie zwar beachtliche Bargeldsummen mit sich führen. Diese kommen dann jedoch nicht wirklich dem Kölner Einzelhandel zugute.
So alarmierte am Mittwochnachmittag (21. Dezember) ein Ladendetektiv eines Bekleidungsgeschäfts am Neumarkt die Polizei: Gegen 15.40 Uhr hatte der Angestellte ein verdächtiges Pärchen (45w, 46m) geschnappt. Die gestohlenen Textilien im Gegenwert einer unteren vierstelligen Summe hätten beide eigentlich locker berappen können - angesichts des bei ihnen sichergestellten Bargeldbetrags im oberen vierstelligen Bereich. Dessen Herkunft ist noch unklar - im Gegensatz zur Zweckbestimmung der in der Unterwäsche versteckten Schneidwerkzeuge zur Entfernung von Diebstahlssicherungen. Das Ehepaar kann in Deutschland keinen festen Wohnsitz vorweisen. Eigenen Angaben zufolge waren die Moldawier aus den Niederlanden kommend auf der Durchreise. Die Heimreise an die Moldau wurde von Amts wegen gecancelt: Beide müssen sich heute (22. Dezember) gegenüber einem Haftrichter verantworten.
Ein demgegenüber in Köln bereits mehrfach in Erscheinung getretener Ladendieb (46), gebürtiger Kroate, ging um 17.30 Uhr dem Sicherheitspersonal eines benachbarten Bekleidungsgeschäfts ins Netz. Unter dem Mantel des etwas dicklich wirkenden Ertappten fand sich nach seinem hurtigen, aber vergeblichen Fluchtversuch dann auch eine weitere Jacke mit abgetrennter Sicherung. Kaufpreis: 800 Euro. Eigentlich fast nichts gegen das Teil, um das der 46-Jährige den gleichen Herrenausstatter erst im Oktober "erleichtert" hatte. Seinerzeitige "Ersparnis": Nahezu 4000 Euro. Nicht erspart bleibt auch diesem Ladendieb nun der Haftrichtertermin.
Einen nicht ganz so weiten Weg zurückgelegt hatte gemessen hieran eine ebenfalls einschlägig polizeibekannte Kölnerin (50), die zuvor allerdings noch wesentlich tiefer "in die Vollen gegriffen" hatte. Zivilbeamte der Polizei Köln hielten die 50-jährige Smart-Fahrerin gegen 20 Uhr am Severinskirchplatz an. Das Kennzeichen des schwarzen Kleinwagens war entsiegelt, das Fahrzeuginnere bis zum Dach mit offensichtlich neuwertigen Textilien vollgestopft. Einen gültigen Fahrzeugschein konnte die Frau zwar nicht vorlegen. Dafür fand sich im Auto - neben Utensilien zum Drogenkonsum - ein ungültig-gestempelter Fahrzeugbrief. Und dann tischte die als notorische Ladendiebin Bekannte den kontrollierenden Beamten, die sie auch nach ihrer Zuladung fragten, dahingehend eine "Räuberpistole" vom Feinsten auf: Sie ziehe aktuell um und schaffe gerade ihre Klamotten in ihre neue Wohnung. Das wollten die Polizisten, denen ein "Umzugs-Smart" als doch recht ungeeignet erschien, so dann auch nicht gelten lassen. Bei genauerer Nachschau fand sich in dem Kleinwagen etikettierte Markenbekleidung verschiedener Luxushersteller im Gegenwert von circa 15.000 Euro. Darunter auch Herrenartikel. Zu "ihren Klamotten" passende Quittungen konnte die Kölnerin erwartungsgemäß keine vorweisen.
Gut. Also ein Freund eines Bekannten habe sie beauftragt, diese Ware zu veräußern, behauptete die 50-Jährige nun weiter. Zu den von den Beamten ebenfalls gefundenen und sichergestellten Schneidwerkzeugen und vereinzelten, abgetrennten Sicherungsetiketten wollte sie sich letztlich nicht mehr äußern. Festgenommen, räumte sie auf der Wache ein, in den Morgenstunden Koks konsumiert zu haben. Ein Drogenvortest verlief positiv. Ihr wurde infolgedessen eine Blutprobe entnommen.
Gegen die Frau legten die Beamten Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz sowie gewerbsmäßigen Ladendiebstahls und Hehlerei vor. Ihr Führerschein und das gesamte Diebesgut wurden sichergestellt. Das diesjährige Weihnachtsfest dürfte die Kölnerin sich damit auch selbst gründlich verhagelt haben. (cg)
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