Verkehrsunfallstatistik 2016 des Polizeipräsidiums Niederbayern

Verkehrsunfallstatistik 2016 des Polizeipräsidiums Niederbayern NIEDERBAYERN, 27. FEBRUAR 2017: Analog der letzten Jahre werden traditionell im ersten Quartal des Jahres für den Schutzbereich des Polizeipräsidiums Niederbayern die Zahlen für die Verkehrsunfallstatistik bekannt gegeben. Während die Zahl der Unfälle minimal anstieg, ist die Zahl der Verkehrstoten erheblich zurückgegangen.
Gesamtunfallentwicklung
In Niederbayern registrierten die Polizeidienststellen im vergangenen Jahr 41.044 Verkehrsunfälle, hiervon 5.410 Unfälle mit Personenschaden und 8479 schwerwiegende Verkehrsunfälle mit Sachschaden. Dies bedeutet einen Anstieg der Gesamtunfallzahlen zum Vorjahr von insgesamt 1.94%. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass es sich fast bei jedem dritten Verkehrsunfall um einen Wildunfall handelt (14.259).
Die Zahl der verletzten Personen stieg im Jahr 2016 auf 7.260. Im Jahr 2016 verloren 66 Menschen auf Niederbayerns Straßen aufgrund eines Verkehrsunfalles ihr Leben, im Jahr 2015 waren es noch 85 Menschen.


Begriffserklärung:
VU gesamt: Alle polizeilich erfassten Verkehrsunfälle
VUPS: Verkehrsunfalle mit Personenschaden
VUSW: Verkehrsunfälle mit Begehung einer schwerwiegenden Verkehrsordnungswidrigkeit
VUK: Kleinunfälle (Sonstige)




Angestiegen ist bei Unfällen mit der Ursache Geschwindigkeit bedauerlicherweise die Anzahl der verletzten Personen. Wurden im Jahr 2015 noch 959 Menschen in Zusammenhang mit Geschwindigkeitsunfällen verletzt, stieg die Zahl der Verletzten im Jahr 2016 auf 1.096. Die Zahl der getöteten Personen blieb hier konstant bei 21.
Das Polizeipräsidium Niederbayern wird zur Reduzierung der Geschwindigkeitsunfälle und deren Folgen weiterhin verstärkt auf den Einsatz von Geschwindigkeitsmessungen an "Raserstrecken" und an Unfallschwerpunkten setzen. Hierzu gehören natürlich auch ganzheitliche Verkehrskontrollen. Überhöhte Geschwindigkeit ist nach wie vor eine der Hauptunfallursachen. Auch heuer findet wieder der jährliche „Blitzmarathon“ statt.
Ursache Alkohol- und Drogeneinfluss
Im Jahr 2016 sank die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss von 543 auf 509. Es wurden jedoch im Vergleich zum Vorjahr bei Alkoholunfällen im Jahr 2016 vier Personen mehr getötet (2015: fünf Personen – 2016: neun Personen) Die Anzahl der Verletzten ging in diesem Bereich um 2,18% auf 314 zurück.

Die Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss stiegen von 43 im Jahr 2015 auf 57 im Jahr 2016 leicht an. Leider waren 2015 auch in diesem Bereich zwei Unfalltote zu beklagen – diese Zahl sank 2016 erfreulicherweise auf null. Die Anzahl der Verletzten stieg auf 37 (26 in 2015) an.

Um die Unfallzahlen weiter zu senken, wird das Polizeipräsidium Niederbayern auch 2017 wieder einen Schwerpunkt auf Kontrolltätigkeiten mit Zielrichtung Alkohol und Drogen, sowie auf gezielte diesbezügliche Präventionsarbeit und Aufklärung legen.
Risikogruppen
Risikogruppe "Junge Erwachsene" (18 - 24 Jahre)
Eine Risikogruppe im Straßenverkehr bleibt weiterhin die Altersgruppe der "Jungen Erwachsenen". Im vergangenen Jahr ereigneten sich in Niederbayern insgesamt 3.463 Verkehrsunfälle, an denen "Junge Erwachsene" beteiligt waren. Dies bedeutet gegenüber dem Jahr 2015 (3.290) einen leichten Anstieg. Im Jahr 2016 wurden bei Verkehrsunfällen sieben "Junge Erwachsene" getötet, im Vorjahr waren es noch 15. Fünf der sieben Getöteten Personen waren Unfallverursacher.

Die jungen Fahrerinnen und Fahrer bleiben weiterhin Zielgruppe der Verkehrssicherheits-arbeit des Polizeipräsidiums Niederbayern.

In diesem Zusammenhang wurde bereits 1985 für den Bezirk Niederbayern die „Ostbayerische Verkehrssicherheitsaktion“ ins Leben gerufen. Zusammen mit Institutionen wie dem ADAC, dem TÜV-Süd, dem Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr sowie den Polizeipräsidien Niederbayern und Oberpfalz ging man gezielt an die weiterführenden und berufsbildenden Schulen um die Wirkung von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr und deren juristischen Folgen beim Führen von Fahrzeugen unter Beeinflussung von berauschenden Mitteln aufzuzeigen.
Mittlerweile wurden diese Vorträge auf den gesamten Freistaat Bayern für die entsprechenden Schularten erfolgreich ausgedehnt. Neben Vorträgen in moderierten Diskussionsrunden bieten verschiedene Verkehrswachten zwischenzeitlich auch erlebnisorientierte Veranstaltungen mit verschiedenen Simulatoren.
Risikogruppe Motorradfahrer
Bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung motorisierter Zweiräder erfolgte im Jahr 2016 ein Anstieg zum Vorjahr um 1,66% auf 733. Erfreulich ist der erneute Rückgang der getöteten motorisierten Zweiradfahrer von 18 im Jahr 2015 auf elf im Jahr 2016 (-38,89%). Mit neuen Maßnahmen und unterschiedlichen Bekämpfungsstrategien wird das PP Niederbayern weiterhin versuchen, die Unfallzahlen in diesem Bereich zu reduzieren. Hierzu gehören geplante und zielgerichtete Kontrollmaßnahmen, einschließlich der konsequenten Ahndung von unfallursächlichen Verkehrsverstößen. Eine unmittelbare Anhaltung und Sanktionierung der Verstöße ist hierbei unerlässlich und zielführend.
Präventiv sollen Veranstaltungen wie z.B. der 21. Motorradgottesdienst in Straubing am 01.05.2017 alle Verkehrsteilnehmer sensibilisieren. Der diesjährige Motorradgottesdienst steht unter dem Motto „Viel Lärm um nichts“. Vor allem an den beliebten Motorradstrecken klagen Anwohner über den Motorradlärm, häufig verursacht durch technische Veränderungen an den Motorrädern.
Besondere Unfallarten
Unfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern
Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern sind im Vergleichszeitraum von 1.064 im Jahr 2015 auf 1.168 im Jahr 2016 gestiegen. Die Anzahl der getöteten Fahrradfahrer blieb unverändert bei zehn.
Hier appelliert das PP Niederbayern an die Fahrradfahrer, sich an die vorgeschriebenen Verkehrsregelungen zu halten. Insbesondere das Befahren von Einbahnstraßen oder Fahrradwegen in die falsche Richtung („Geisterfahrerproblematik“) ist äußerst gefährlich. Um die eigene Sicherheit zu erhöhen, sollte ein Fahrradhelm getragen werden. Bereits bei Dämmerung und bei Dunkelheit muss für die vorgeschriebene Beleuchtung des Fahrrades gesorgt und es sollte helle Bekleidung getragen werden. Aber auch die Führer von Kraftfahrzeugen sind angehalten, Rücksicht gegenüber Radfahrern zu nehmen und besondere Sorgfalt walten zu lassen.
Unfälle mit Beteiligung von Senioren (ab 65 Jahre)
Bei den Unfällen mit Beteiligung von Senioren musste das Polizeipräsidium Niederbayern einen Anstieg verzeichnen. Die Zahl der Unfälle stieg von 2.493 im Jahr 2015 auf 2.730 im Jahr 2016. Bei 62 % der Unfälle waren Senioren als Unfallverursacher beteiligt. Die Anzahl der getöteten Personen ab 65 Jahren stieg von 14 auf 16.
Verkehrsunfälle auf Autobahnen
Im Jahr 2016 blieb die Zahl der Verkehrsunfälle auf Autobahnen mit 2.187 annähernd gleich (Vorjahr: 2.198). Bei der Anzahl der getöteten Personen ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen: Es starben 2016 auf niederbayerischen Autobahnen bei Verkehrsunfällen vier Personen, 2015 waren es noch zwölf. Bei den bei Autobahnunfällen verletzten Personen ist ebenfalls ein Rückgang um 14,13% auf 474 zu verzeichnen.
Wildunfälle
Die Anzahl der registrierten Wildunfälle ist im Jahr 2016 von 14.457 (2015) auf 14.259 leicht gesunken, dabei wurden insgesamt 107 Personen verletzt. Tödliche Verkehrsunfälle gab es in diesem Zusammenhang nicht.
In enger Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern wird weiterhin versucht, durch Erkenntnisse der Wildunfallkommissionen, aber auch durch bauliche Maßnahmen, wie z.B. die Gestaltung des Seitenraumes, die Unfallzahlen nochmals zu reduzieren.
Schulwegunfälle
Ein besonderes Augenmerk im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit wird das Polizeipräsidium Niederbayern weiterhin auf die Schülerinnen und Schüler legen. Insgesamt 49 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Schülern wurden im Jahr 2016 registriert, im Jahr zuvor waren es noch 41. Bei diesen Unfällen wurden 2016 insgesamt 60 Schüler leicht und zehn schwer verletzt.


Polizeiliche Präventions- und Verkehrssicherheitsarbeit
Ziel der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit ist es weiterhin, das Bewusstsein jedes Verkehrsteilnehmers darauf zu fokussieren, dass gegenseitige Rücksichtnahme und vorausschauende Fahrweise unabdingbar für mehr Verkehrssicherheit sind.
Ein gemeinsames Miteinander der Verkehrsteilnehmer auf Niederbayerns Straßen setzt die Beachtung der Verkehrsregeln voraus, was durch eine ausgewogene Verkehrsüberwachung der Polizei "unterstützt" wird.
Die Polizei appelliert an jeden einzelnen Verkehrsteilnehmer, Rücksicht und Sorgfalt walten zu lassen.
Im Zusammenhang mit der polizeilichen Präventionsarbeit darf bereits jetzt auf den 7. Landestag der Verkehrssicherheit am 27.05.2017 in Landshut hingewiesen werden.


Medien-Kontakt:
Polizeipräsidium Niederbayern, Presse-Team, Günther Tomaschko, KHK, 09421-868-1014

Veröffentlicht am 27.02.2017 um 15.32 Uhr.
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