Verkehrsunfallstatistik Mittelfranken 2016 – Auszüge (Vorjahreszahlen in Klammern)

Mittelfranken (ots) - Die Zahl der Verkehrsunfälle in Mittelfranken ist 2016 um 0,19 % auf 51.590 (51.686) gesunken. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden stieg allerdings um 2,63% auf 7.447 (7.256).

Bei den Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang verstarben 70 (73) Personen. Außerorts kamen bei Unfällen 55 (54) Personen ums Leben, innerorts verstarben 15 (19).

Die Anzahl der Alkoholunfälle hat sich deutlich um 9,94 % auf 575 (523) erhöht. Leider wurden dabei auch 6 (4) Personen getötet und 294 (293) Personen verletzt.

Es wurden 54 (44) Unfälle unter dem Einfluss von Drogen / Medikamenten registriert. Dies bedeutet einen Anstieg von 22,73 %. Im Jahr 2016 wurden bei Unfällen unter Drogen-/ Medikamenteneinfluss 25 (31) Personen verletzt und glücklicherweise keine (0) Personen getötet.

Die Unfallursache "überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit" steht in der Mittelfrankenstatistik nach

- ungenügender Sicherheitsabstand
- Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren

und

- Vorfahrtsverletzung,

an 4. Stelle. Bei den schweren Unfällen mit Getöteten und Schwerverletzten liegt sie allerdings an erster Stelle. Danach folgen falsche Straßenbenutzung/Rechtsfahrgebot, Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und Nichtbeachten der Vorfahrt.

Im Bereich der Geschwindigkeitsunfälle ist deren Anzahl 3.149 (2.931) und die Zahl der Verletzten 1.620 (1.501) deutlich gestiegen. Nach einem Rückgang der dabei Getöteten im Vorjahr stieg die Zahl im Jahr 2016 bedauerlicherweise auf 28 (20) Personen. Das Polizeipräsidium Mittelfranken wird deshalb im Jahr 2017 einen Schwerpunkt auf die konsequente Überwachung und Ahndung von Geschwindigkeitsverstößen beispielsweise in Form verstärkter Geschwindigkeitsmessungen und der Teilnahme am Blitzmarathon sowie die Verkehrsaufklärung legen.

Der Anteil der Altersgruppe "Junge Erwachsene" (18 bis 24 Jahre) am Gesamtunfallgeschehen (ohne Kleinunfälle) beträgt 22,16 %, obwohl der Bevölkerungsanteil nur bei 8,2 % liegt. Die jungen Erwachsenen sind deshalb die am stärksten gefährdete Altersgruppe.

Von den 4.593 (4.458) Verkehrsunfällen mit Beteiligung von jungen Erwachsenen haben 2.511 (2.455) Unfälle die jungen Erwachsenen (als Hauptunfallverursacher) selbst verursacht. Im Jahr 2016 kamen 6 (2) junge Erwachsene ums Leben. Es wurden 1.424 (1.355) junge Erwachsene verletzt.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Verkehrsunfälle mit Beteiligung der Radfahrer 2.031 (1.941) und der dabei Verletzten 1.880 (1.745) deutlich gestiegen. Von den 2.031 Verkehrsunfällen verursachten die Radfahrer 1.099 (981) Unfälle (als Hauptverursacher) selbst. Es kamen 2 (11) Menschen bei Fahrradunfällen zu Tode. Besonders im innerstädtischen Bereich ignorieren Radfahrer häufig Verkehrszeichen und Verkehrsregeln. Durch das Nichtbeachten von roten Ampeln, Fahren auf Gehwegen und in Fußgängerzonen gefährden sie sich und andere Verkehrsteilnehmer.

Im vergangenen Jahr ereigneten sich 790 (820) Unfälle mit Kradfahrern. Dabei wurden 712 (759) Kradbenutzer verletzt. Die Zahl der dabei getöteten Kradfahrer stieg von 9 auf 10 Personen.

Bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Lkw wurden 199 (188) Personen verletzt und vier (4) getötet. Von den 2.762 (2.582) Unfällen haben die Lkw-Führer als Hauptunfallverursacher 1.886 (1.732) Unfälle selbst verschuldet.

Bei 3.883 (3.814) Verkehrsunfällen waren Senioren ab 65 Jahre beteiligt, dabei wurden 16 (23) getötet und 884 (905) verletzt. Die Senioren, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung 20 % im Regierungsbezirk Mittelfranken beträgt, sind nur mit 11,85 % als Hauptunfallverursacher am Gesamtunfallgeschehen (ohne Kleinunfälle) beteiligt. Allerdings mit gravierenden Folgen - 23 % der Getöteten waren Senioren.

Die Verkehrssicherheitsaktion "Bayern mobil - sicher ans Ziel" des Bayerischen Staatsministeriums des Innern für Bau und Verkehr sieht eine Reduzierung der Unfallzahlen und eine Senkung der Verkehrstoten bis zum Jahr 2020 (Basisjahr 2011) um 30 % vor. Die Polizeidienststellen des PP Mittelfranken verfolgen weiter dieses hochgesteckte Ziel. Neben verstärkter Öffentlichkeitsarbeit und präventiven Maßnahmen wie der Verkehrsaufklärung an Schulen und bei Senioren, wird die mittelfränkische Polizei auch weiterhin eine konsequente Verkehrsüberwachung durchführen.

Die komplette Verkehrsunfallstatistik Mittelfranken 2016 steht im Internet unter

http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken

zur Verfügung.

Elke Schönwald/gh

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