Goslar (ots) - Goslar. Am vergangenen Sonntag, zwischen 11.00 und 15.00 Uhr, fand in der Aula der Polizeiinspektion Goslar die erste Präventionsbörse statt, bei der sich neben dem Präventionsteam einige Institutionen und Organisationen einer breiten Öffentlichkeit präsentierten.
Frau Polizeidirektorin Petra Krischker konnte dazu zahlreiche Verantwortliche an verschiedenen Ständen begrüßen.
So stellte die Verkehrswacht Goslar Stadt und Land e.V. das Verkehrssicherheitspro-jekt "Fit im Auto" vor, das von der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. angebo-ten und gemeinsam mit dem Niedersächsischen Fahrlehrerverband, dem Nieder-sächsischen Verkehrs- und Innenministerium sowie der Polizei Niedersachsen entwickelt wurde und sich an Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren richtet. Ziel dabei ist es, auch im Alter das Bedürfnis nach Mobilität mit dem Wunsch nach Sicherheit und dem Erkennen der eigenen Grenzen in Einklang zu bringen. Daher vermittelt das Programm nicht nur Theorie, sondern lädt zum selbst Erleben ein: "Fit im Auto" bietet allen Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit, das eigene Können hinterm Steuer praktisch zu testen und gemeinsam mit Experten zu hinterfragen.
Verkehrssicherheitsberater und Sachbearbeiter Verkehr der Polizei Goslar waren u.a. mit den Verkehrsunfallzahlen der vergangenen Jahre und dem im Rahmen der zwischen den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen vereinbarten Kooperation "Sicher durch den Harz" initiierten gleichnamigen Projekt vertreten, mit dem bereits seit 2008 die Probleme des ständig steigenden Motorradverkehrs im Harz gemeinsam angegangen werden. Hauptzielrichtung ist dabei die Senkung der Unfallzahlen unter Beteiligung von Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern. Hier arbeiten die Verantwortlichen gemeinsam mit den zuständigen Landes- und Ortsverkehrswachten sowie zahlreichen Netzwerkpartnern an dem Ziel, die Verkehrsunfälle und deren oft dramatische Folgen für die Fahrerinnen und Fahrer im Harz und Kyffhäuser zu senken. Interessierte Besucherinnen und Besucher erhielten Einblick in Kontrollergebnisse; darüber hinaus wurden Fragen wie z.B. "Wie sehen solche Kontrollen aus?" oder "Was wird kontrolliert und beanstandet?" beantwortet. Am Stand wurde auf den großen präventiven Charakter der Kontrollen hingewiesen, als Beleg dazu zeigte man aktuelle Unfallbilder sowie Angaben zur Unfallstatistik.
Am gemeinsamen Stand der Beauftragten für Jugendsachen und des Landkreises Goslar - Jugendamt konnten sich die interessierten Besucherinnen und Besucher über das Projekt "Die Rauchmelder" informieren. Vor dem Hintergrund, dass die Jugenddelinquenz insgesamt seit Jahren rückläufig ist, stiegen jedoch Cannabisverstöße bei Minderjährigen im Bereich der PI Goslar seit 2011 an. Im vergangenen Jahr mussten in diesem Zusammenhang gegen 69 Minderjährige entsprechende Verfahren eingeleitet werden. Bei dem aktuellen Projekt erklären die beiden jugendlichen Rauchmelder Chris und Nik in sechs Videoepisoden auf verständliche Art und Weise und auf Augenhöhe, was Cannabis überhaupt ist und wie es wirkt. Besonders die Gefahren von Cannabis für Kinder und Jugendliche werden in den Fokus gestellt, die Themen Abhängigkeit, die Gründe für den Konsum und natürlich auch die strafrechtlichen Konsequenzen detailliert erklärt. Im Rahmen dieser Veranstaltung gab es dazu die Möglichkeit, sich die Videoepisoden anzusehen.
Im Bereich (Cyber) Mobbing wurden Workshops zum Thema u.a. in weiterführenden Schulen angeboten. Dabei wird im Unterricht auch der Umgang in sozialen Netzwerken mit den Schülerinnen und Schülern besprochen. Es werden Handlungsempfehlungen gegeben und Hilfemöglichkeiten aufgezeigt.
Der Beauftragte für Kriminalprävention bot Gelegenheit, sich anhand zahlreicher Ausstellungsstücke über Einbruchsschutz und insbesondere mechanische Sicherungen zu informieren. Für viele Menschen, ob jung oder alt, bedeutet ein Einbruch in den eigenen vier Wänden einen großen Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder auch schwerwiegende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, häufig mehr zu schaffen, als der rein materielle Schaden. Nach einem Anstieg der Wohnungseinbrüche im Jahr 2015 auf 229 Taten, sanken die Einbrüche im Jahr 2016 auf 185 Taten ab, davon blieben erfreulicherweise weit über ein Drittel im Versuchsstadium stecken, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Maßnahmen. Das zeigt: Einbruchschutz zahlt sich aus!
Am Stand des zuständigen Fachkommissariats informierte ein erfahrener Beamter über verschiedene Betrugsmaschen, Internetkriminalität und insbesondere den mittlerweile leider sehr verbreiteten "Enkeltrick". Bei Letzterem rufen Betrüger an, geben sich als Verwandte, Freunde oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird eine Notlage vorgetäuscht, z. B. ein Grundstücks-, Wohnungs- oder Autokauf. Seit Jahresbeginn hat diese Art des Betruges im Landkreis Goslar deutlich zugenommen. In zwei Fällen wurde die Tat vollendet.
Komplettiert wurde das Ganze durch einen Stand des Weißen Ring e.V., an dem Informationen zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten erhältlich waren, sowie der polizeilichen Sachbearbeiterin Aus- und Fortbildung, an dem sich interessierte Jugendliche über den Polizeiberuf und die Bewerbung sowie Ausbildung informieren konnten.
Die Veranstaltung wurde gut angenommen und von knapp zweihundert Bürgerinnen und Bürgern aus dem gesamten Landkreis Goslar besucht.
Die Beauftragte für Jugendsachen bei der Polizeiinspektion Goslar, Frau Polizeihauptkommissarin Stephani Gobernack, zog insgesamt eine positive Bilanz, freute sich ebenso wie ihre an der Präventionsbörse beteiligten Kolleginnen und Kollegen über viele interessante sowie informative Gespräche und kündigte zum Abschluss weitere Veranstaltungen dieser Art für die Zukunft an.
Siemers, KOK
Fotos: Polizei Goslar
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