Goslar (ots) - Am Donnerstag, 16.03.17, fanden in der Zeit zwischen 15.00 und 21.00 Uhr, im Bereich der Polizeidirektion Braunschweig mehrere Großkontrollen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls statt.
Zielrichtung war es, zum einen Informationen zu erhalten, die einen Überblick über mögliche Reisebewegungen, Fahrt- und Hauptverbindungsrouten international agierender Tätergruppen geben können, zum anderen natürlich auch, potenzielle Tatverdächtige auf frischer Tat anzutreffen.
Die behörden- und länderübergreifende Zusammenarbeit in diesem Bereich weiter zu optimieren, war ein weiterer Schwerpunkt.
Derartige Maßnahmen wurden daher auch von den Polizeibehörden im angrenzenden Bundesland Sachsen-Anhalt mit gleicher Zielrichtung unter ganzheitlichen Gesichtspunkten durchgeführt.
Durch solche Kontrollaktionen, an denen sich auch Mitarbeiter des Zolls beteiligten, zeigt die Polizei einerseits entsprechende Präsenz, andererseits hält sie auch Ausschau nach möglichen Tätern.
Auf niedersächsischer Seite überprüften insgesamt 180 Polizeibeamtinnen und -beamte an den Kontrollstellen im
Landkreis Goslar: B 6, in Höhe Abfahrt Harlingerode Gewerbegebiet, AS zur K 46 aus Richtung Braunschweig (A 395) und Wernigerode (B 6N) kommend,
Landkreis Wolfenbüttel:
Landkreis Peine: B 65, zwischen Vechelde und Sieße, in Höhe der ehemlaigen B 65-Trasse,
Landkreis Helmstedt: B 244, Gemarkung Mariental, Parkplatz "Am Bärendenkmal",
und die Polizeibeamtinnen und -beamten der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt
im Bereich B 6 Parkplatz Brockenblick sowie der B 1 bei Irxleben,
etwa 6 Stunden lang zahlreiche Verkehrsteilnehmer.
Insgesamt zog die Einsatzleitung am Ende des Tages aus polizeilicher Sicht für alle Kontrollstellen eine positive, letztendlich aber doch auch erschreckende Bilanz:
Kontrollstelle LK Goslar:
Während des Kontrollzeitraums passierten knapp 3.120 Fahrzeuge die Kontrollstelle, davon wurden 283 (271 Pkw und 12 Lkw) überprüft.
Hierbei mussten die Polizeibeamtinnen und -beamten neben vielen durchgeführten polizeilichen Eingriffsmaßnahmen auch fünf Fahrten unter Betäubungsmitteleinfluss sowie vier allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz feststellen.
Darüber hinaus mussten Verkehrsordnungswidrigkeiten in einundzwanzig Fällen wegen sonstiger Verstöße entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren eröffnet werden.
Landkreis Wolfenbüttel:
In der Kontrollstelle an der Landesstraße 615 wurden insgesamt 161 Fahrzeuge angehalten und einer Kontrolle unterzogen.
Bei der Kontrolle eines 49-jährigen Autofahrers wurde festgestellt, dass der Fahrer nicht mehr im Besitz eines Führerscheines war. Das Fahrzeug wurde vor Ort abgestellt, gegen den 49 Jährigen wird wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt.
Bei einem 22-jährigen Fahrer aus Braunschweig wiederum ergaben sich Verdachtsmomente, die auf einen Konsum von Drogen hindeuteten. Ein Drogenschnelltest verlief positiv auf Amphetamine. Nach erfolgter Blutentnahme setzte der 22 Jährige seinen Heimweg anderweitig fort.
Die Kontrolle eines Transporters mit mehreren Insassen führte um 19:25 Uhr zur Feststellung von Alkoholgeruch. Der 50-jährige Fahrzeugführer erklärte sich mit einem Atemalkoholtest einverstanden, der Test ergab ein Ergebnis von 1,99 Promille. Das Fahrzeug verblieb vor Ort, der Fahrer wurde zur Entnahme einer Blutprobe in die Polizeidienststelle in Salzgitter-Thiede gebracht.
In der Kontrollstelle in Cremlingen wurden insgesamt 81 Fahrzeuge angehalten und einer Kontrolle unterzogen.
Die Kontrolle eines 39-jährigen Autofahrers ergab, dass dieser zur Fahndung ausgeschrieben war und mit einem Haftbefehl gesucht wurde. Da der Mann den haftbefreienden Betrag, des Vollstreckungshaftbefehls, nicht zahlen konnte, wurde er in eine Justizvollzugsanstalt überführt.
Es wurden insgesamt 20 Verkehrsverstöße, darunter eine Vielzahl an Gurtverstößen, vor Ort geahndet.
Bei einer Überprüfung eines 40-jährigen Autofahrer im Nahbereich der Autobahnanschlussstelle Cremlingen ergab sich der Verdacht, dass dieser Drogen konsumiert hatte. Ein Drogenschnelltest verlief positiv auf Cannabis, Kokain und Amphetamine. Nach erfolgter Blutentnahme wurde der 40 Jährige durch die eingesetzten Polizeibeamten vernommen. Hierbei räumte er den Besitz von weiteren Drogen ein. Eine Durchsuchung seiner Wohnung führte zum Auffinden von etwa 16 Gramm Haschisch.
Landkreis Peine:
In der Kontrollstelle an der Bundesstraße 65 wurden insgesamt 46 Fahrzeuge angehalten und kontrolliert. Hier nahmen die Beamten u.a. ein Fahrzeug wahr, dass unmittelbar vor der eingerichteten Kontrollstelle ein rasantes Wendemanöver durchführte und mit erhöhter Geschwindigkeit in Richtung Sierße flüchtete. Die in der Kontrollstelle eingerichtete Besatzung eines Verfolgungsfahrzeuges konnte das Fahrzeug hinter Sierße einholen und einer Kontrolle unterziehen. Hierbei stellte sich heraus, dass der Versicherungsschutz für das Auto erloschen war. Gegen den Fahrer wurde ein Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz eingeleitet.
Bei der Kontrolle eines 31-jährigen Autofahrers aus Braunschweig ergaben sich Verdachtsmomente, dass der Fahrer Drogen zu sich genommen haben könnte. Ein Drogenschnelltest erhärtete den Verdacht, dieser verlief positiv auf Cannabis. Aufgrund weiterer Indizien entschlossen sich die Beamten zu einer Durchsuchung des Wagens. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen wurden 9 Konsumeinheiten Marihuana, ein verbotener Schlagring und ein verbotenes Reizstoffsprühgerät aufgefunden und sichergestellt. Weiterhin wurden die Beamten auf drei Handys aufmerksam, die sich ebenfalls in dem Wagen befanden. Eine Überprüfung der Handys ergab, dass ein Handy zur Fahndung ausgeschrieben war. Der 31 Jährige wurde zunächst vorläufig festgenommen und der Polizeidienststelle in Vechelde zugeführt. Dort wurde er, da keine Haftgründe bestanden, nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Die Ermittlungen zu den ebenfalls sichergestellten Handys dauern an. Weiterhin wurden mehrere Ermittlungsverfahren gegen den 31 Jährigen eingeleitet.
Kontrollstelle LK Helmstedt:
Die Kontrollstelle passierten knapp 1.200 Fahrzeuge, von denen 268 Pkw und 3 Lkw überprüft wurden.
Hierbei mussten die Polizeibeamtinnen und -beamten neben vielen durchgeführten polizeilichen Eingriffsmaßnahmen auch eine Fahrt unter Betäubungsmitteleinfluss, einen allgemeinen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, zwei Verstöße gegen das Waffengesetz sowie in einem Fall Fahren ohne Fahrerlaubnis feststellen.
Darüber wurden Verkehrsordnungswidrigkeiten in neun Fällen wegen sonstiger Verstöße festgestellt und entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren eröffnet.
Die Beamten des eingesetzten Zolls stellten darüber hinaus insgesamt 18 Verstöße fest.
Land Sachsen-Anhalt:
Neben Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten der Polizeireviere Harz und Börde beteiligten sich die Landesbereitschaftspolizei, das Bundesamt für Güterverkehr und der Zoll an der Schwerpunktkontrolle.
Die Kontrollstellen passierten 895 Fahrzeuge, kontrolliert wurden insgesamt 242 Pkw und 45 Lkw.
Dabei konnte u. a. ein 30-Jähriger aus Ilsenburg, der per Haftbefehl gesucht wurde, auf der B 6 ermittelt werden. Dieser konnte nach Begleichung des von der Haft befreienden Betrages wieder weiterfahren.
Darüber hinaus wurden mehrere Verstöße gegen das Gefahrgutrecht geahndet. So hatte ein rumänischer Transporterfahrer einen auf einer Gasflasche montierten Gaskocher auf der Ladefläche transportiert. Gegen ihn wurde eine Sicherheitsleistung in Höhe von 300 Euro erhoben.
Ein polnischer Pkw-Fahrer transportierte neben einer Benzinpumpe einen mit 30 Litern Diesel gefüllten Kanister zusammen mit einer Gasflasche im Kofferraum seines Fahrzeuges. Gegen ihn wurde eine Sicherheitsleistung in Höhe von 100 Euro erhoben.
Gegen zwei Lkw-Fahrer wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet, da sie gegen die Lenk- und Ruhezeiten verstoßen hatten.
Für den Fahrer eines mit Pkw-Reifen beladenen Kleintransporters endete die Fahrt auf der B 6 am Parkplatz "Brockenblick", da das Fahrzeug technische Mängel aufwies und der Transporter überladen war. Gegen einen 38-jährigen Beifahrer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet, da er eine geringe Menge Amphetamin bei sich hatte.
Gegen einen 37-Jährigen aus dem Bördekreis wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet, da er einen Elektroschocker mit sich führte.
Gegen einen Lkw-Fahrer wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, da kein festes Schuhwerk während der Fahrt trug. Ein österreichischer Lkw-Fahrer fuhr ohne angelegten Sicherheitsgurt. Er hatte lediglich das Gegenstück ohne den vorgeschrieben Gurt in den Verschluss gesteckt, um somit den Signalton für einen nicht angelegten Sicherheitsgurt auszuschalten.
Die getroffenen Feststellungen werden derzeit weiter ausgewertet. Dieses Kontrollergebnis zeigt eindrucksvoll die Notwendigkeit derartiger Kontrollen, auch wenn sie in dieser Intensität nicht alltäglich sind.
Weitere Kontrollen sind für die kommenden Monate geplant.
Unser Dank gilt an dieser Stelle insbesondere den Verkehrsteilnehmern, die sich unseren Maßnahmen im Feierabendverkehr geduldig gestellt haben.
Siemers, KOK
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