Kontrollen zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität

Pomellen

Neubrandenburg (ots) - Mecklenburg-Vorpommern ist aufgrund seiner zentralen Lage - der Eigenschaft als Ostseeanrainer und Transitland in Richtung Osteuropa - besonders von grenzüber-schreitender Eigentums- und Verbringungskriminalität betroffen. Dabei dienen die angrenzenden osteuropäischen Staaten sowohl als wichtige Absatzmärkte als auch als Transitstaaten im internationalen Handel mit Diebesgut und Hehlerware.

Bei dem Diebesgut der zumeist professionell agierenden Tätergruppierungen östli-cher Nachbarländer handelt es sich neben Fahrzeugen hauptsächlich um Werkzeu-ge, Baumaschinen, landwirtschaftliche Geräte, hochwertige Bekleidungen sowie Boote/ Bootszubehör.

Im Rahmen von europaweit abgestimmten Maßnahmen (EU Policy Cycle 2014-2017, der EMPACT Priorität "Organised Property Crime") beteiligte sich das Polizeipräsidi-um Neubrandenburg von Dienstag, den 10.10.2017, 04:00 Uhr bis Donnerstag, den 12.10.2017, 13:00 Uhr an einem Einsatz zur Bekämpfung der organisierten Eigen-tumskriminalität begangen durch mobile Täter.

Erstmalig erstreckte sich der Einsatzraum entlang der gesamten deutsch-polnischen Grenze. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität erfolgten in enger Zusammenarbeit mit den Länderpolizeien Brandenburg und Sach-sen, der Bundespolizei, dem Zoll und der polnischen Polizei. An den Kontrollen betei-ligten sich insgesamt über 800 Einsatzkräfte. Durch diese wurden etwa 7.700 Fahr-zeuge und ca. 9.300 Personen kontrolliert. Insgesamt konnten entlang der deutsch-polnischen Grenze 87 Straftaten festgestellt werden, dabei wurden 33 Personen vor-läufig festgenommen.

Durch Unterstützung des Landesbereitschaftspolizeiamtes, des Landeswasser-schutzpolizeiamtes und des Polizeipräsidiums Rostock konnten im Zuständigkeitsge-biet des PP Neubrandenburg täglich über 260 Polizeibeamte eingesetzt werden. Ins-gesamt befanden sich rund 700 Mitarbeiter in den drei Tagen im Einsatz. Dabei führ-ten sie an fünf stationären und mehreren mobilen Kontrollstellen ihre offenen und verdeckten Maßnahmen durch. Im Polizeipräsidium Neubrandenburg wurden ca. 2.400 Fahrzeuge und ca.3.200 Personen kontrolliert.

Dabei erzielten die Beamten insgesamt 21 Fahndungserfolge. Insgesamt wurden nach bisheriger Erfassung 53 Straftaten und 46 Ordnungswidrigkeiten unterschiedli-cher Natur festgestellt. Darunter befanden sich neben Diebstahls- und Betrugsdelik-ten, unter anderem auch Alkoholfahrten, diverse Fahrten ohne Fahrerlaubnis, Ver-stöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz, das Betäubungsmittelgesetz und das Waffengesetz.

Als herausragend sind nachfolgende Sachverhalte zu nennen:

Am ersten Einsatztag stellten die Kräfte um 07:30 Uhr in Pomellen einen polnischen Transporter fest, welcher mit diversen Werkzeugen (Bohrmaschinen, Kettensägen, Schlagschrauber,...) und Fahrrädern beladen war. Dieses stammte nach bisherigen Erkenntnissen aus Diebstahlshandlungen in Dänemark. Der 24-jährige polnische Staatsangehörige wurde vorläufig festgenommen durch die dänische Staatsanwalt-schaft wurde ein Auslieferungsersuchen gestellt.

Am Mittwoch, gegen 01:00 Uhr, stellten die Beamten an der Kontrollstelle Amtsplatz Süd, an der BAB 11, einen entwendeten Renault Master fest. Der aus Polen stam-mende Fahrer stand unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und Alkohol. Der Renault wurde in Torgau (Sachsen) entwendet. Die dortigen Kollegen übernahmen die Information des Halters.

Am Mittwoch gegen 06:30 Uhr wurde ein polnischer VW T4 kontrolliert. Im Fahrzeug befanden sich vier Enduro Motorräder, Baumaschinen und Werkzeuge. Eines dieser Motorräder, eine Yamaha im Wert von 3000 EUR, wurde als in Dänemark gestohlen gemeldet. Die beiden 20-jährigen Polen wurden vorläufig festgenommen. Auch hier wird an einer Auslieferung nach Dänemark gearbeitet.

Ebenfalls am Mittwoch gegen 21:50 Uhr stellten die Kräfte auf der BAB 11 einen Au-di A4 fest. Dieser war mit Kennzeichen bestückt, welche total gefälscht waren. Das Lenkradschloss war gestochen und die Diebstahlssperren überwunden. Die beiden polnischen Insassen (51 und 59 Jahre alt) wurden ebenfalls vorläufig festgenommen. Der Audi wurde vermutlich auch in Sachsen entwendet, jedoch konnte der Halter noch nicht erreicht werden.

Am Donnerstag gegen 05:30 Uhr stellten die Polizeibeamten einen Mercedes Benz Sprinter fest, welcher samt seiner Ladung (Bühnentechnik) in Brandenburg entwen-det wurde. Die beiden polnischen Insassen wurden ebenfalls vorläufig festgenom-men. Derzeit wird dieser Vorgang noch weiter bearbeitet.

Gegen 06:50 Uhr wurde durch Einsatzkräfte in Krackow ein flüchtiger Mercedes Benz AMG gemeldet. Das Fahrzeug konnte in Schwennenz gestellt werden. Der Fahrer flüchtete jedoch zu Fuß Richtung Polen und konnte trotz sofortiger Fahndung, mit Unterstützung aus der Luft und von Fährtenhunden, weder auf deutscher noch auf polnischer Seite ergriffen werden. Jedoch konnte der Fahrzeughalter in Hannover inzwischen informiert werden und kann seinen Mercedes wieder abholen.

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