Traunsteiner Schleierfahnder stellen 78.000 Stück unverzollter Zigaretten sicher
24.11.2017, PP Oberbayern Süd
Traunsteiner Schleierfahnder stellen 78.000 Stück unverzollter Zigaretten sicher
SIEGSDORF / A8, LKR. TRAUNSTEIN. Ein nicht alltäglicher Aufgriff gelang den bayerischen Schleierfahndern aus Traunstein am Donnerstagmittag, 23. November 2017. Ein Ehepaar hatte versucht, fast 80.000 Stück unverzollter Zigaretten ins Land zu schmuggeln und waren dabei äußerst professionell vorgegangen.
Diese beachtliche Menge an geschmuggelten Zigaretten stellten die Schleierfahnder sicher.
Ins Visier der Schleierfahnder aus Piding geriet am Donnerstag in den Mittagsstunden ein polnischer Pkw, welcher auf der A8 in Richtung München unterwegs war. Bei dem Fahrzeuglenker handelte es sich um einen 39-jährigen Mann, seine 40-jährige Ehefrau saß mit im Pkw. Bei beiden handelt es sich sowohl um rumänische als auch ukrainische Staatsbürger. Als Grund für ihre Reise gaben sie an, auf Arbeitssuche und deshalb auf dem Weg von Rumänien nach Spanien zu sein.
Trotz des „normalen“ äußeren Eindrucks, welchen das Pärchen machte und der augenscheinlich plausiblen Erklärung, hatten die Beamten Zweifel an der Richtigkeit dieser Angaben. Deshalb entschloss man sich, den Pkw samt Insassen auf der Dienststelle in Piding/Urwies genauer unter die Lupe zu nehmen.
Und einmal mehr sollte sich der Fahndungsinstinkt der Pidinger Schleierfahnder als richtig bewahrheiten - nachdem aufgrund von Unstimmigkeiten die Heckstoßstange des Pkw demontiert wurde, kam ein Zugang zu einem nachträglich, professionell verbauten Schmuggelversteck ans Tageslicht. Darin befanden sich hunderte Schachteln Zigaretten.
Im weiteren Verlauf der Durchsuchung wurden sowohl durch die Schleierfahnder, als auch durch hinzugezogene Beamte der Kontrolleinheit Verkehr des Zolls noch zahlreiche weitere Schmuggelverstecke aufgefunden - alle randvoll gefüllt mit Zigaretten. Herkunftsland der Zigaretten dürfte wohl die Ukraine gewesen sein.
Ein Vergleich der Tabakpreise in Deutschland mit denen in der Ukraine macht deutlich, weshalb Kriminelle versuchen, sich auf diese Weise zu berreichern. Während in Deutschland der Preis pro Schachtel mittlerweile bei über sechs Euro liegt, geht diese in der Ukraine noch für unter einem Euro über die Ladentheke. Bei der hier aufgefundenen Menge beträgt somit der ungefähre Preisunterschied stattliche 20.000 Euro. Selbst wenn das Schmugglerpärchen die Zigaretten zum „Sonderpreis“ weiterverkauft hätte, wäre wohl ein 5-stelliger Gewinn drin gewesen.
Die weitere Sachbearbeitung übernahm im Anschluss zuständigkeitshalber das Zollfahndungsamt in München. Das Ehepaar wurde wegen gewerbsmäßigen Schmuggels nach der Abgabenordnung zur Anzeige gebracht. Beide mussten die Nacht in den Arrestzellen in Piding verbringen und werden im Laufe des Freitag (24.11.) dem zuständigen Richter zur Klärung der Haftfrage vorgeführt.