Nordhorn (ots) - "Die Zeiten, in denen Rechtsextremisten an Springerstiefeln und Bomberjacke zu erkennen waren sind vorbei." erklärte Andreas Hüsken von der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim und begründete damit gleichzeitig die Notwendigkeit einer umfassenden und vor allem zeitgemäßen Aufklärung gegen Rechtsextremismus. Seit dem letzten Jahr gibt es deshalb das Präventionsprojekt 'Rechts ab?!', das er gemeinsam mit seiner Kollegin Jutta Spiegelberg entwickelt hat. In der letzten Woche schulten die beiden Polizeibeamten mit einem Referenten vom Landespräventionsrat rund 20 Sozialarbeiter und Pädagogen aus dem Landkreis Grafschaft Bentheim in Nordhorn. Am 21. und 22.11. lag der Fokus für die Teilnehmer im Nino-Hochbau auf rechtsextremer Musik, Zeichen und Symbolen sowie auf der Erkennbarkeit von sogenannten Neuen Rechten. "Auch wenn das Emsland und die Grafschaft Bentheim keine Schwerpunkte rechtsextremer Gesinnungen sind, bedarf es auch hier einer zeitgemäßen Aufklärung." leitete Karl-Heinz Brüggemann als Leiter der Polizeiinspektion die Veranstaltung ein und komplettierte damit das Grußwort von Gunda Gülker-Alsmeier, als Leiterin des Fachbereiches Familie und Bildung beim Landkreis Grafschaft Bentheim. "Die Inhalte werden oftmals nicht mehr offen und eindeutig als rechtsextrem erkennbar geäußert, sondern subtil verpackt. Die Grenze zwischen einem dummen Spruch oder rechtspopulistischen Äußerungen und der gefestigten Gesinnung ist oftmals fließend und nicht immer eindeutig zu erkennen." ergänzte Jutta Spiegelberg das Problemfeld. Die Sozialarbeiter des Landkreises, von denen viele in Jugendeinrichtungen und Jugendhäusern tätig sind, wurden in der zweitägigen Veranstaltung für das Thema Rechtsextremismus sensibilisiert. Neue Erscheinungsformen und aktuelle Entwicklungen aus den beiden Landkreisen der Polizeiinspektion wurden von Andreas Hüsken und Jutta Spiegelberg ebenso dargestellt, wie die Überschneidungen zum wachsenden Rechtspopulismus in der Gesellschaft. Ein Argumentationstraining als Teil des Präventionsprojektes vermittelte Handlungsoptionen, die im Berufsalltag und im Umgang mit nach rechts tendierenden Jugendlichen angewandt werden können. In der Gesamtbetrachtung waren sich nach zwei lehrreichen Tagen alle Teilnehmer einig, dass eine derartige Aufklärung, die an die heutige Zeit angepasst ist, erforderlich und vor allem hilfreich für sie war. Dirk Becker, zuständig für Familie, Jugend und Integration beim Landkreis Grafschaft Bentheim, zog während seiner Verabschiedung am Ende von 'Rechts ab?!' ein durchweg positives Fazit. Das Präventionsprojekt 'Rechts ab?!' wird vom Landespräventionsrat Niedersachsen unterstützt und ist Teil des "Landesprogramm gegen Rechtsextremismus - für Demokratie und Menschenrechte". Das Projekt ist übertragbar konzipiert. Es ist so angelegt, dass es vervielfältigt und an anderen Orten umgesetzt werden kann. Ansprechpartner hierfür sind Andreas Hüsken und Jutta Spiegelberg von der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim. /hue
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