Unfall auf unbeschranktem Bahnübergang – Pkw-Fahrer schwerverletzt


06.01.2018, PP Oberbayern Süd

Unfall auf unbeschranktem Bahnübergang - Pkw-Fahrer schwerverletzt
WARNGAU, LKR. MIESBACH. Zu einem schweren Verkehrsunfall auf einem unbeschrankten Bahnübergang ist es am Freitagabend, 5. Januar, in Warngau gekommen. Ein Pkw wurde durch die Kollision mit einem Zug zweigeteilt, der Fahrer überlebte mit schweren Verletzungen. 108 Zuginsassen blieben unverletzt, der Zugführer erlitt einen Schock. Lesen Sie hier die Pressemeldung der Polizeiinspektion Holzkirchen:


Am 05.01.2018, um 19:41 Uhr, kam es in Warngau, Ortsteil Lochham, am Bahnübergang Thann zu einem schweren Verkehrsunfall.

Ein 30jähriger bosnischer Staatsbürger fuhr mit einem vor wenigen Tagen neu zugelassenen Skoda Octavia von Lochham kommend in Richtung Bahnübergang Thann. Dieser ist unbeschrankt, jedoch werden Verkehrsteilnehmer dort durch rotes Blinklicht auf einen herannahenden Zug aufmerksam gemacht.

Obwohl bislang alles auf das einwandfreie Funktionieren des Signalgebers hindeutet und der Pkw-Führer an dieser Stelle freie Sicht auf den herannahenden Zug gehabt haben muss, fuhr der Fahrzeugführer aus bislang ungeklärten Gründen mit langsamer Geschwindigkeit auf den Bahnübergang.

Der Triebfahrzeugführer, der seinen Zug von Holzkirchen in Richtung Lenggries steuerte, leitete noch eine Notbremsung ein. Der heftige Aufprall auf den kreuzenden Pkw konnte aber damit nicht mehr verhindert werden.

Die Front des Zuges prallte direkt in die Beifahrerseite des Pkw, welcher dadurch in die angrenzende Wiese geschleudert wurde. Durch den Aufprall wurde der gesamte Motorblock des Fahrzeugs herausgerissen und ca. 20 Meter weiter geschleudert.

Der Fahrer des Pkw wurde bei dem Verkehrsunfall im Fahrzeug eingeklemmt und schwer verletzt. Er konnte nur durch die Feuerwehr mit schwerem Gerät aus dem Fahrzeug geborgen werden. Im Anschluss daran wurde der schwerverletzte Fahrer mit dem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik Murnau verbracht. Lebensgefahr besteht für ihn offenbar nicht. Der Lokführer erlitt einen Schock, glücklicherweise wurde keiner der 108 Fahrgäste verletzt.

Am neuwertigen Pkw entstand Totalschaden, welcher sich auf ca. 30.000 Euro beläuft. Der Zug wurde ebenfalls erheblich beschädigt. Hier beläuft sich der Sachschaden nach ersten Schätzungen auf 80.000 bis 100.000 Euro. Die Bahnstrecke war längere Zeit gesperrt und konnte erst um 22:19 Uhr wieder freigegeben werden.

Am Einsatzort befanden sich zwölf Fahrzeuge der Feuerwehren aus Holzkirchen, Warngau und Miesbach, sowie mehrere Rettungswagen und ein Notarztwagen. Ca. 80 Rettungskräfte waren hierbei im Einsatz.