Friedrichshain-Kreuzberg/Mitte
Nr. 0410
Insgesamt fünf Demonstrationen wurden gestern von der Polizei
Berlin im Innenstadtbereich begleitet. Gegen 15 Uhr begann
unter dem Motto „Gegen die Freiheitsberaubung der Frauen in
Deutschland wegen falscher Asylpolitik“ ein Aufzug mit
mehreren Hundert Teilnehmern im oberen dreistelligen Bereich am
Mehringplatz. Die Demonstranten liefen gegen 15.20 Uhr los, um
das Versammlungsziel Bundeskanzleramt erreichen zu wollen.
Gegen 15.45 Uhr musste der Aufzug durch eine Blockade von
Gegendemonstranten, in der Summe im unteren vierstelligen
Bereich, auf Höhe des ehemaligen Checkpoint Charlie, auf der
Friedrichstraße anhalten. Mehrere nacheinander erfolgte
Lautsprecherdurchsagen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
der Blockade mit der Aufforderung die Blockade zu beenden und
sich in Richtung nördliche Friedrichstraße zu entfernen,
wurden, trotz Hinweises auf die Strafbarkeit dieses Handelns,
ignoriert. Auch durchgeführte Identitätsfeststellungen von
Blockadeteilnehmerinnen und –teilnehmern, führten nicht zur
Beendigung. In Abstimmung mit dem Polizeiführer des Einsatzes
entschloss sich die Versammlungsleiterin an dieser Stelle eine
Zwischenkundgebung durchzuführen. Bedingt durch die Blockade
versuchten zwischenzeitlich Teilnehmerinnen und Teilnehmer des
Aufzuges in Richtung Friedrichstraße/Rudi-Dutschke-Straße zu
gelangen. Um dort ein Aufeinandertreffen mit Gegendemonstranten
zu verhindern, mussten Einsatzkräfte dabei mit einfacher
körperlicher Gewalt, zum Beispiel durch Abdrängen,
einschreiten. Nach einsetzendem Abstrom von
Versammlungsteilnehmern des Aufzuges, sowie der Mitteilung,
dass ein gewaltsames Durchsetzen des Versammlungsrechtes durch
die Polizei nicht verhältnismäßig wäre, erklärte die
Versammlungsleiterin in Abstimmung mit dem Polizeiführer des
Einsatzes und dessen Zusicherung, hinsichtlich einer
kurzfristigen Spontankundgebung ein Sprechen vor dem
Bundeskanzleramt zu ermöglichen, den Aufzug gegen 18 Uhr für
beendet.
Mit dem gleichlautenden Motto meldete schließlich die
Versammlungsleiterin des vormaligen Aufzuges gegen 19.15 Uhr am
Forum vor dem Bundeskanzleramt eine Spontankundgebung mit einer
Teilnehmerzahl im unteren dreistelligen Bereich an. Gegen 18.30
kam es dort in Höhe des Willy-Brandt-Hauses zu einem
Aufeinandertreffen zwischen den künftigen Teilnehmern der
Spontankundgebung und Gegendemonstranten. Diese voneinander
getrennt zu halten, gelang den Einsatzkräften nur unter
Zwangsanwendung von einfacher körperlicher Gewalt. In diesem
Zusammenhang kam es zu einer wechselseitigen Körperverletzung
zwischen zwei, nach bisherigen Erkenntnissen dem jeweils
gegenüberstehenden politischen Lager, zugehörigen
Teilnehmern. Hierbei wurde einer der Teilnehmer am Kopf
verletzt und verlor kurzzeitig das Bewusstsein. Mit einem
nachgeforderten Notarztwagen wurde der Verletzte in eine Klinik
gebracht. Die angemeldete Spontankundgebung wurde gegen 21 Uhr
ohne weitere Vorkommnisse beendet. An den angemeldeten und
störungsfrei verlaufenden vier Gegendemonstrationen nahmen
insgesamt mehrere Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer im
mittleren dreistelligen Bereich teil. Die Polizei Berlin war
mit etwa 900 Dienstkräften eingesetzt. Insgesamt mussten 63
Freiheitsbeschränkungen bzw. –entziehungen durchgeführt
werden. Davon 21 wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Es wurden 73 Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen
Verstößen gegen das Versammlungsgesetz, Landfriedensbruch,
Gefangenenbefreiung und Körperverletzungen eingeleitet. Sieben
Polizistinnen und Polizisten wurden im Zusammenhang mit dem
Einsatz verletzt, wovon zwei Beamte vom Dienst abtraten.
Mehrere Demonstrationen im Innenstadtbereich
Polizeimeldung vom 18.02.2018
bezirksübergreifend
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Polizeimeldung vom 18.02.2018
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