180319.2 Kiel: Verkehrssicherheitsbericht für die Landeshauptstadt Kiel 2017

Kiel (ots) - Die Zahl der Verkehrsunfälle in der Landeshauptstadt ist mit einer Gesamtzahl von 9.184 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent angestiegen. Damit hat sich die langjährige Entwicklung fortgesetzt. Die Anzahl der Verletzten ist allerdings, zum dritten Mal in Folge, leicht zurückgegangen. Ein Verkehrsteilnehmer verstarb nach einem Unfall.

Bei der Mehrheit der Unfälle (7.695 / ca. 84 %) handelt es sich um so genannte S3-Unfälle, das heißt Verkehrsunfälle ohne Personenschaden und mit geringfügigen Ordnungswidrigkeiten.

Die Zahl der motorisierten Zweiradunfälle ist im vergangenen Jahr um knapp sieben Prozent angestiegen. Die Zahl der Fahrradunfälle hingegen im knapp fünf Prozent gesunken. Bei den so genannten "Seniorenunfällen" sind die Zahlen zum dritten Mal in Folge zurückgegangen zurückgegangen. Die Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss sind nahezu gleich geblieben. Deutlich angestiegen sind die Unfälle unter Drogeneinfluss.

"Die Polizeidirektion Kiel ist weiterhin bestrebt, die Verkehrssicherheit mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu erhöhen", so Kiels Behördenleiter Thomas Bauchrowitz. Eine hohe, auch landesweite Priorität, habe dabei die Aufklärung und Überwachung der verbotenen Handynutzung im Straßenverkehr. Unter dem Motto "Runter vom Gas - Finger vom Handy" wird auf die durch Ablenkung entstehenden Gefahren aufmerksam gemacht und kontrolliert.

Der vollständige Verkehrssicherheitsbericht ist als PDF-Dokument über diesen Link abrufbar: http://t1p.de/09c7.

Matthias Arends

1 tödlicher Verkehrsunfall (2016: 3)

Im Juli verstarb ein 20 Jahre alter Motorradfahrer, nachdem ihn ein PKW-Fahrer an der Kreuzung Ringstraße / Hopfenstraße übersah. Die Anzahl der in Kiel tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer befindet sich aktuell auf dem niedrigsten Stand seit 2012.

1.442 verletzte Personen (1.452)

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Verletzten um zehn Personen reduziert, was einem Minus von 0,7 Prozent entspricht. Bei den 1.442 verletzten Verkehrsteilnehmern handelt es sich um 428 (459) Radfahrer, 133 (144) Fußgänger, 111 (94) motorisierte Zweiradfahrer und 770 (755) andere Verkehrsteilnehmer. Die Zahl der verletzten Personen befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit 2014.

102 LKW-Unfälle (123)

Die Gesamtzahl der LKW-Unfälle ist gegenüber dem Vorjahr um 17,1 Prozent gesunken. 74,5 Prozent der LKW-Fahrer haben die Unfälle nach polizeilichen Ermittlungen selbst verursacht. Als Hauptursachen gelten mangelnder Abstand (18 Unfälle) und Fehler beim Abbiegen (12). 2017 waren 83 (109) Verletzte nach Unfällen mit Beteiligung eines LKW zu beklagen.

41 Bus-Unfälle (52)

Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Busse beteiligt waren, um elf Fälle gesunken. 33 der Unfälle geschahen unter Beteiligung von Linienbussen. 63 (81) Menschen verletzten sich hierbei. Genau wie im Vorjahr verursachten 15 Busfahrer die Unfälle selbst.

111 Unfälle motorisierter Zweiradfahrer (104)

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung von motorisierten Zweiradfahrern um 6,7 Prozent angestiegen. Bei 66 (61) Unfällen handelt es sich um Zweiräder mit amtlichen Kennzeichen, in 55 Fällen (53) um Krafträder mit Versicherungskennzeichen. 111 (94) Kradfahrer wurden bei den Unfällen verletzt. 57 (58) der Unfälle wurde von den Zweiradfahrern selbst verursacht. In 32 Fällen (52) waren Zweitradfahrer allein am Unfall beteiligt. Die Hauptunfallursache war mit 18 Fällen nicht angepasste Geschwindigkeit (Vorjahr: 27).

468 Unfälle von Radfahrern (492)

Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern ist im Vergleich zu 2016 um 4,9 Prozent gesunken. 428 (459) Radler verletzten sich. 110 (135) der Unfälle wurden durch Radfahrer verursacht, in 82 (86) Fällen verunfallten die Radfahrer ohne Fremdeinwirkung. Bei den 468 Unfällen von Radfahrern sind 27 Pedelec-Fahrer enthalten (Vorjahr 15). Als Hauptunfallursachen der Radfahrer registrierte die Polizei falsche Fahrbahnbenutzung und Alkoholeinfluss (je 26, Vorjahr 23 bzw. 22) und in 20 Fällen Fehler beim Einfädeln in den fließenden Verkehr (21). Die Zahl der innerörtlichen Fahrten mit dem Rad in Kiel (17%) liegt deutlich über dem Bundesschnitt (9%).

144 Unfälle mit Fußgängern (163)

Im Vergleich zu 2016 ist die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Fußgänger beteiligt waren, um 11,7 Prozent gesunken. 133 (144) Fußgänger wurden dabei verletzt. Knapp ein Drittel der Unfälle wurden von den Fußgängern selbst verursacht, im Vorjahr war es nur rund ein Viertel. Die Hauptursache mit 18 Unfällen war wie im Vorjahr das falsche Verhalten beim Überschreiten der Fahrbahn ohne auf den Verkehr zu achten.

100 Unfälle mit Kindern (84)

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Kindern ist gegenüber 2016 um 16 Fälle gestiegen. 109 (95) Kinder wurden hierbei verletzt. 57 (38) von ihnen waren Mitfahrer in einem PKW, 27 (36) waren Radfahrer und 25 (21) Kinder wurden als Fußgänger verletzt. In 17 der 84 Fälle haben Kinder den Unfall überwiegend selbst verursacht. Die Hauptursache der Kinder waren Fehler beim Überschreiten der Fahrbahn.

327 Unfälle mit Senioren (334)

In der Personengruppe über 65 Jahren ist es 2017 zu 327 Unfällen gekommen, was einem Rückgang um 2,1 Prozent gegenüber 2016 und gleichzeitig dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren entspricht. 168 (163) Personen verletzten sich. 191 der Unfälle (198) haben die Senioren selbst verursacht. Die meisten, 160 (167) insgesamt, als Führer eines PKW. Die Hauptunfallursachen liegen hier bei beim fehlerhaften Abbiegen (40) und der Vorfahrtmissachtung (37).

92 Unfälle unter Alkoholeinfluss (91)

Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ist gegenüber 2016 nahezu gleich geblieben. In 63 (57) Fällen waren PKW-Fahrer beteiligt. 24 (24) Radfahrer, vier (6) motorisierte Zweiradfahrer sowie je zwei LKW-Fahrer und Fußgänger ergänzen die Statistik.

23 Unfälle unter Drogeneinfluss (12)

23 Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss registrierten die Kieler Beamten im vergangenen Jahr. Mit 19 Unfällen stehen die PKW-Fahrer mit deutlichem Abstand an erster Stelle.

2468 Verkehrsunfälle mit anschließender Flucht (2361)

26,9 Prozent (26,6 %) aller registrierten Verkehrsunfälle wurden 2017 als Unfallflucht aufgenommen, 50,6 Prozent (50,9 %) davon konnten aufgeklärt werden.

Geschwindigkeitsmessungen

Im Stadtgebiet hat die Polizei 2017 erneut umfangreiche Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Insgesamt 32.141 Fahrzeugführer (11.230) wurden überprüft. Die Beanstandungsquote von 12,3 Prozent liegt unter der des Vorjahres (8,9 %). In 19 Fällen wurde ein Fahrverbot ausgesprochen.

Die Polizeidirektion Kiel ist weiterhin bestrebt, die Verkehrssicherheit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu erhalten und nach Möglichkeit zu erhöhen. Eine hohe Priorität liegt dabei in der Bekämpfung von Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr.

Handynutzung am Steuer

Die Kieler Beamten kontrollierten 2017 insgesamt 516 Fahrer, die ihr Handy am Steuer benutzten. Das ist der höchste Stand seit 2009. Die gegenüber dem Vorjahr um 44,5 Prozent gesteigerte Anzahl zeigt, dass hier ein erheblicher Überwachungsbedarf besteht.

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