Köln (ots) - Dem Zufall, bestenfalls der Achtsamkeit anderer Autobahnnutzer ist es geschuldet, dass zwei Männer (beide 26) am Steuer eines Siegener VW Golf am Sonntagmorgen (19. August) keinen folgenschweren Unfall verursacht haben. Aufmerksame Zeugen meldeten die auffällig verkehrswidrige Fahrweise des Duos von der Bundesautobahn 4 gegen 7.20 Uhr der Polizei. Ihre Führerscheine sind die 26-Jährigen vorläufig los.
"Die sind mit bis zu 150 Sachen durch die Baustelle Höhe Bergneustadt in Richtung Köln gefahren", gab einer der Zeugen anschließend gegenüber den herbeigerufenen Polizisten an. "Hinter der Baustelle wollte ich den Golf eigentlich überholen. Davon habe ich dann vorsichtshalber abgesehen", so der konsternierte Olpener weiter. Der Golf sei plötzlich nach rechts komplett auf den Standstreifen abgekommen, wieder nach links gezogen und habe "hektisch, unsicher und ungleichmäßig" Geschwindigkeiten zwischen 100 und 150 Stundenkilometern hingelegt. Angesichts eines anderen, ihn überholenden Pkw sei der Golf-Fahrer plötzlich nach links auf den Überholstreifen ausgeschert.
Ein weiterer Zeuge bestätigte gegenüber den Beamten, der Golf-Fahrer sei in Schlangenlinien auf den Rastplatz Erlenhof gelangt. "Dort wechselten Fahrer und Beifahrer die Plätze, um anschließend ihre Fahrt fortzusetzen", teilte der Melder mit. Und weiter: "Im nächsten Baustellenbereich zwischen Overath und Untereschbach beschleunigte der Fahrer auf 160 km/h - bei 80 erlaubten! Ohne erkennbaren Grund bremste er danach extrem ab, um sofort wieder zu beschleunigen..." Nachdem der blaue VW kurz vor Bensberg mit eingeschaltetem Warnblinklicht zunächst auf den Seitenstreifen gefahren sei, habe er dort wiederum stark beschleunigt. Kurz darauf lenkte der 26-Jährige den Golf auf den Rastplatz Lustheide, wo er von der ersten eintreffenden Streifenwagenbesatzung kontrolliert wurde.
Der nunmehrige Fahrer war soeben ausgestiegen und urinierte neben dem Toilettenhäuschen auf die Wiese. Der zur Rede gestellte Beifahrer behauptete, er sei gar nicht gefahren. Sprunghaft zeigte er sich zunächst gelassen, um sodann alles abzustreiten und den Polizisten vorzuhalten, sie seien für ihr Berufsbild doch wohl ungeeignet. Demgegenüber ließ sich sein gleichaltriger Kompagnon auffallend träge ein, er habe seinen Kollegen am Steuer abgelöst, nachdem dieser "unter Sekundenschlaf gelitten" und ihm gegenüber angegeben habe, er sei "fast gegen irgendetwas gefahren...". Die nach dem Fahrerwechsel von ihm zurückgelegte Distanz von etwa 18 Kilometern schätzte der Siegener auf "circa 500 Meter".
Ein Atemalkoholtest bei beiden Verdächtigen ergab dann jeweils gut ein Promille. Beiden wurden in einem nahen Krankenhaus Blutproben im Hinblick auf Alkohol- und Drogenkonsum abgenommen. Die Polizisten beschlagnahmten zudem die Führerscheine der 26-Jährigen. Die Weiterfahrt wurde ihnen ausdrücklich untersagt. In Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr müssen sich die Siegener nun verantworten. (cg)
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