21.02.2020 – 13:07, Polizeipräsidium Mittelfranken, Mittelfranken (ots)
Polizeivizepräsident Adolf Blöchl und Polizeidirektor Werner Meier, Leiter des Sachgebietes E 4 - Polizeiliche Verkehrsaufgaben -, appellierten im Rahmen der Vorstellung der Polizeilichen Verkehrsunfallstatistik 2019 an die Verkehrsteilnehmer, die Verkehrsregeln besser einzuhalten. Besonders die schwachen Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer und E-Scooter-Fahrer werden häufiger in schwere bzw. tödliche Unfälle verwickelt und benötigen unsere Rücksicht.
Nach einem Rückgang bei den Geschwindigkeitsunfällen im Vorjahr, ist 2019 wieder ein Anstieg auf 2.812 (2.691) zu verzeichnen. Hierbei wurden 22 (26) Personen getötet und 1.469 (1.458) Personen verletzt.
Die Zahl der Verkehrsunfälle in Mittelfranken ist 2019 um 0,44 % auf 54.107 (53.868) gestiegen. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden reduzierte sich um -3,55 % auf 6.954 (7.210).
Bei den Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang starben 67 (74) Personen bei 65 (68) Verkehrsunfällen. Außerorts kamen bei Unfällen 52 (57) Personen ums Leben, innerorts verstarben 15 (17).
Die Anzahl der Alkoholunfälle sank um -3,29 % auf 588 (608). Leider wurden dabei 3 (5) Personen getötet und 257 (340) Personen verletzt.
Es wurden 69 (67) Unfälle unter dem Einfluss anderer berauschender Mittel (Drogen, neue psychoaktive Substanzen, Medikamente) registriert. Im Jahr 2019 wurden bei Unfällen unter Drogen-/ Medikamenteneinfluss 29 (37) Personen verletzt und eine (0) Person getötet.
Die Unfallursache "überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit" steht in der Mittelfrankenstatistik nach
- ungenügendem Sicherheitsabstand
- Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren
und
- Vorfahrtsverletzung
- Fehler beim Nebeneinanderfahren bzw. Nichtbeachten des Reißverschlussverfahrens
- Nichtbeachten des Rechtsfahrgebots/Falsche Straßenbenutzung
an 6. Stelle. Bei den schweren Unfällen mit Getöteten und Schwerverletzten liegt sie allerdings erneut an erster Stelle. Danach folgen falsche Straßenbenutzung/Rechtsfahrgebot, Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und Ein- und Anfahren.
Der Anteil der Altersgruppe "Junge Erwachsene" (18 bis 24 Jahre) am Gesamtunfallgeschehen (ohne Kleinunfälle) beträgt 20 %, obwohl der Bevölkerungsanteil nur bei 8 - 9 % liegt. Die jungen Erwachsenen sind deshalb die am stärksten gefährdete Altersgruppe.
Von den 4.128 (4.183) Verkehrsunfällen mit Beteiligung von jungen Erwachsenen haben 2.220 (2.248) Unfälle die jungen Erwachsenen (als Hauptunfallverursacher) selbst verursacht. Im Jahr 2019 kamen 6 (9) junge Erwachsene ums Leben. Es wurden 1.192 (1.198) junge Erwachsene verletzt.
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung der Radfahrer betrug im abgelaufenen Jahr 2.283 (2.316) mit 12 (9) getöteten und 2.118 (2.135) verletzten Radfahrern.
Von den 2.283 (2.316) Verkehrsunfällen verursachten die Radfahrer 1.290 (1.319) Unfälle (als Hauptverursacher) selbst. Besonders im innerstädtischen Bereich ignorieren Radfahrer häufig Verkehrszeichen und Verkehrsregeln. Durch das Nichtbeachten von roten Ampeln, Fahren auf Gehwegen und in Fußgängerzonen gefährden sie sich und andere Verkehrsteilnehmer. Insbesondere bei den Fahrrädern mit Motorunterstützung wird häufig die Geschwindigkeit unterschätzt und erhöht so die Unfallgefahr.
Im vergangenen Jahr ereigneten sich 698 (804) Unfälle mit Kradfahrern. Dabei wurden 637 (718) Kradbenutzer verletzt und leider 10 (16) Personen getötet. Zweiradfahrer sind besonders gefährdet, weil sich bereits kleinere Fahrfehler unmittelbar auf den Fahrer selbst mit schweren körperlichen Folgen auswirken können. Die Verringerung der Zahl der getöteten Kradfahrer in Mittelfranken ist auch der intensiven Präventionsarbeit der Anfang 2019 neu eingerichteten Motorradkontrollgruppe zuzurechnen.
Bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Lkw wurden 181 (153) Personen verletzt und sechs (4) getötet. Von den 2.696 (2.785) Unfällen haben die Lkw-Führer als Hauptunfallverursacher 1.787 (1.910) Unfälle selbst verschuldet.
Bei 4.238 (4.098) Verkehrsunfällen waren Senioren ab 65 Jahre beteiligt, dabei wurden 21 (21) getötet und 995 (953) verletzt. Die Senioren, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung 20 % im Regierungsbezirk Mittelfranken beträgt, sind nur mit 7,83 % am Gesamtunfallgeschehen (ohne Kleinunfälle) beteiligt. Allerdings mit gravierenden Folgen - 31 % der Getöteten waren Senioren.
Neben verstärkter Öffentlichkeitsarbeit und präventiven Maßnahmen wie der Verkehrsaufklärung an Schulen und bei Senioren wird die mittelfränkische Polizei auch weiterhin eine konsequente Verkehrsüberwachung und Ahndung von Geschwindigkeitsverstößen, beispielsweise in Form verstärkter Geschwindigkeitsmessungen, durchführen, um so die Unfallzahlen weiter zu senken.
- Jeder Einzelne trägt Verantwortung im Straßenverkehr für sich und andere - Geschwindigkeit entscheidet über Leben und Tod. Wer bei erlaubten 50 mit 70 fährt, tötet mit 60 km/h.
- Ein Schwerpunkt der Präventionsarbeit liegt weiterhin bei den sog. schwachen Verkehrsteilnehmern wie Fußgänger, Radfahrer und E-Scooter-Fahrern.
- Regeln sind da, um sie einzuhalten!
- Ein Blick aufs Handy bei 100 km/h sind 83,3 Meter im Blindflug!
Die komplette Verkehrsunfallstatistik Mittelfranken 2019 steht im Internet unter
https://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/verkehr/statistik/index.html/275748
zur Verfügung.
Elke Schönwald/n
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