21.02.2020 – 12:40, Kreispolizeibehörde Viersen, Kreis Viersen: (ots)
Das Altweibertreiben verlief kreisweit durchweg friedlich und zumeist ohne, dass die Polizei einschreiten musste. Alleine die Veranstaltung in Dülken erforderte -wie erwartet- einen größeren Polizeieinsatz. 57 Platzverweise (Vorjahr: 86), 20 Ingewahrsamnahmen (Vorjahr: 27) waren erforderlich, um die Sicherheit der mehrheitlich friedlich feiernden, durchweg jungen Menschen bei der Open-Air-Veranstaltung auf dem Dülkener Marktplatz gewährleisten zu können. Die meisten Ingewahrsamnahmen wurden erforderlich, da die zumeist jugendlichen Störer die zuvor erteilten Platzverweise ignoriert hatten. Rund 40 Strafanzeigen (Vorjahr: 24) wurden erstattet, davon 32 wegen Körperverletzungsdelikten. Dies wertet die Polizei auch als ein Zeichen der wahrgenommenen aggressiven Grundstimmung einiger Feiernden. Einige Unbelehrbare hatten zudem Konsummengen Cannabisprodukte bei sich. In zwei Fällen besteht der Verdacht, dass zwei 18 und 19-jährige deutsche Schüler aus Mönchengladbach einige Konsummengen Marihuana zwecks Weiterverkaufs bei sich hatten. Eine 19-jährige Schülerin zeigte den Raub ihrer Markenhandtasche an. Die Tasche wurde später aufgefunden. Auch darin befand sich eine Konsummenge Marihuana, was der Anzeigenerstatterin nunmehr eine Strafanzeige wegen Verdachts des Verstoßes gegen das BTM-Gesetz beschert. Bislang ist der Polizei im Zusammenhang mit dem Altweibertreiben keine Sexualstraftat angezeigt worden. Leider wurden bei einer Widerstandshandlung drei Einsatzkräfte leicht verletzt: Gegen 23:30 Uhr war eine Schlägerei vor einer Gaststätte in Dülken gemeldet worden. Mehrere Einsatzfahrzeuge beteiligten sich an der Fahndung nach den flüchtigen Tatverdächtigen. Während der Fahndung lief ein Mann, auf den die Beschreibung eines Tatverdächtigen passte, auf der Corneliusstraße auf den Streifewangen zu, der stark abbremsen musste, um eine Kollision zu vermeiden. Er schlug mehrfach mit der Hand auf die Windschutzscheibe. Als die Hundeführerin den Streifenwagen verließ, um den Beschuldigten zur Rede zu stellen, schubste der 22-jährige Deutsche aus Dülken die Hundeführerin. Sein 54-jähriger Vater eilte hinzu und tat es seinem Sohn gleich. Auch die hinzugeeilte Mutter unterstützte- verbal- ihre Familie. Der Hundeführerin gelang es bis zum Eintreffen der alarmierten Unterstützungskräfte, die Familie Dank ihres Diensthundes auf Abstand zu halten. Die hinzugerufenen Verstärkungskräfte griff der 22-jährige, unterstützt von seinem Vater, sofort an und beleidigte sie massiv. Trotz des Einsatzes von Pfefferspray und mehreren Einsatzkräften gelang es nur mit Hilfe weiterer körperlicher Gewalt, die beiden Beschuldigten zu fixieren und zum Polizeigewahrsam in Viersen zu transportieren. Auch während der Fahrt dorthin und im Gewahrsam setzte der Sohn seine massiven Beleidigungen fort und trat und schlug weiterhin nach den Einsatzkräften. Unter anderem durch die Tritte wurden drei Polizisten der Viersener Wache leicht verletzt, blieben aber dienstfähig. Den Männern wurden Blutproben entnommen. Sie wurden in Gewahrsam genommen. Der Einsatzleiter der Polizei, EPHK Bernd Klein resümiert: "Der hohe Alkoholpegel und ein teilweise hohes Aggressionspotential bei den Feiernden forderten uns bereits in den ersten Stunden nach Veranstaltungsbeginn deutlich mehr als in den Vorjahren. Wir waren jedoch gut auf den Einsatz vorbereitet. Als wir bemerkten, dass das Aggressionspotential weiter stieg, haben wir uns kräftemäßig auf dem Alter Markt noch einmal verstärkt. Die hohe Polizeipräsenz und unser entschlossenes, frühzeitiges Vorgehen mit Noll-Toleranz gegen erkannte Störer und Krawallmacher dürften sich letztendlich ausgezahlt haben: Die Stimmung entspannte sich und wir mussten daher im Ergebnis weniger Platzverweise und Ingewahrsamnahmen aussprechen als in den Vorjahren. Es sollte allen potentiellen Störern auch für die kommenden Karnevalstage Warnung sein: Wir gehen mit aller Konsequenz gegen Störer vor, schicken sie frühzeitig weg oder nehmen sie in Gewahrsam. Straftaten zeigen wir konsequent an, damit alle friedlich gestimmten Närrinnen und Narren unbeschwert an den Brauchtumsveranstaltungen teilnehmen und sie auch genießen können. Rechnen Sie mit uns und seien Sie helle: Kamelle statt Zelle!"/ah (178)
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