02.03.2020 – 17:02, Polizei Dortmund, Dortmund (ots)
Lfd. Nr. 0255
Lünen ist eine sichere Stadt: Mit 5493 Straftaten liegt die Zahl aller Delikte erneut deutlich unter dem Höchststand von 7700 Fällen im Jahr 2013. Im Langzeitvergleich zählte die Polizei im Jahr 2019 im Vergleich zu 2010 einen Rückgang um 1515 Taten. Das sind zusammengefasst die wichtigsten Aussagen zur Kriminalitätsstatistik der Polizei in Lünen.
Diese objektiven Zahlen passen jedoch nicht jedem ins Bild. Polizeipräsident Gregor sagte dazu am Montag (2.3.2020) während der Pressekonferenz zur Kriminalitätsentwicklung in Lünen:
"Die aktuellen Zahlen und der langfristige Vergleich zeigen eindeutig, dass Rechtspopulisten und -extremisten mit ihren Verschwörungstheorien vor allem in sozialen Netzwerken über eine angeblich immer schlimmer werdende Sicherheitslage bewusst die Fakten ignorieren. Sie wollen Stimmung erzeugen, um im ganzen Land das Vertrauen in den Rechtsstaat zu erschüttern. Die Zahlen der Polizei geben den Bürgerinnen und Bürgern jedoch genug Material an die Hand, um das Vertrauen in den Rechtsstaat zu stärken. Sie können sich mit der Kriminalitätsstatistik ein eigenes Bild machen und in Diskussionen über die Sicherheit widersprechen." Gregor Lange ergänzt: "Es ist schlichtweg falsch zu behaupten, dass alles immer schlimmer wird. Fakt ist: Lünen wird von Jahr zu Jahr immer sicherer."
Von symbolischer Bedeutung auch für andere Kriminalitätsbereiche ist erneut der Rückgang der Fallzahlen beim Wohnungseinbruch: Im Jahr 2012 erreichten die Einbruchszahlen mit 902 Fällen in Lünen einen Höhepunkt. Im Vergleich zum Jahr 2019 (104 Taten) sind die Zahlen um mehr als 88 Prozent gesunken.
Das Thema beschäftigte die Polizei in den vergangenen Jahren sehr intensiv, denn auch dieses Delikt ist für das Sicherheitsgefühl wichtig. "Gerade beim Wohnungseinbruch haben wir durch den Einsatz von sehr effizient arbeitenden Ermittlungskommissionen herausragende Erfolge erzielt", lautet ein Fazit des Leitenden Kriminaldirektors Walter Kemper als Chef der Kriminalpolizei. "Intensive Beratungsgespräche mit Hauseigentümern und Mietern haben obendrein dazu geführt, dass die Bürgerinnen und Bürger ihr Eigentum besser schützen und die Täter immer öfter bei einem Einbruchsversuch scheitern."
Die Übersicht auf das Jahr 2019 (in Klammern die Zahlen aus dem Jahr 2013/Höchststand der vergangenen Jahre) auf ausgewählte Delikte:
- Straftaten insgesamt: 5493 (7700) - Straßenraub: 19 (120) - Wohnungseinbruch: 104 (902) - Taschendiebstahl: 57 (135)
"In vielen wichtigen Bereichen sind die Zahlen sogar niedriger als noch vor zehn Jahren. Wir blicken also auf eine insgesamt erfreuliche Entwicklung", sagte Polizeipräsident Gregor Lange, "mit Sorge betrachten wir jedoch weiter die Widerstände gegen und Angriffe auf Polizeibeamte". Zwar sinken die Zahlen in Lünen leicht, doch der fehlende Respekt gegenüber Polizistinnen und Polizisten bleibt ein wichtiges Thema. Die Polizei bearbeitet diese Fälle zentral in einem Kriminalkommissariat. 2019 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Dortmund insgesamt 244 Polizistinnen und Polizisten bei Einsätzen verletzt. Mehr als die Hälfte der 933 Beschuldigten stand unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen.
Signifikant ist der Rückgang auch beim Straßenraub - ein für das Sicherheitsgefühl wichtiger Deliktsbereich. Walter Kemper: "Mit 19 Fällen im Jahr 2019 erreichen wir in Lünen ein 10-Jahres-Tief. Das zeigt deutlich, dass wir in Lünen auf einem guten Weg sind."
Ansteigend verläuft in Lünen die Zahl der Sexualstraftaten, was auf eine Gesetzesänderung im Jahr 2016 zurückzuführen ist. Seitdem ist die sexuelle Belästigung ausdrücklich als eigener Straftatbestand ins Strafgesetzbuch aufgenommen worden. Zwischen 2016 und 2019 ist die Fallzahl von 42 auf 79 angestiegen. Der Polizeipräsident und der Leitende Kriminaldirektor: "Hinter dem Anstieg der Fallzahlen steht der Wille der Betroffenen, Sexualstraftaten nicht hinzunehmen, sondern die Täter anzuzeigen. Wir ermutigen die Frauen dazu."
Ein wichtiges Plus für die Sicherheit in Lünen ist aus Sicht des Polizeipräsidenten auch die im Mai 2018 gestartete Ordnungspartnerschaft. Viele positive Gespräche zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und den Streifenteams aus Polizei und Ordnungsamt belegen das.
Die gemischten Teams beider Behörden sind in zwei Schichten von 8 bis 16 und 12 bis 20 Uhr im Einsatz und können auf besondere Anlässe zeitlich flexibel reagieren. Aus Sicht von Polizeipräsident Gregor Lange verdient die Ordnungspartnerschaft nach so kurzer Zeit viel Anerkennung: "Wir blicken hier auf eine gute Kooperation der Stadt Lünen und der Polizei, weil sie in vielen Lebensbereichen der Bürgerinnen und Bürger für Sicherheit und Vertrauen sorgt. Das machen wir weiter so."
Der gemeinsame Streifendienst führte bei Kontrollen in Lünen bereits mehrfach zu Festnahmen. Der Polizeipräsident: "So zu arbeiten ergibt einen Sinn, denn eine Behörde allein kann solche Erfolge nicht erzielten."
Polizeipräsident Gregor Lange: "Wir arbeiten mit allen Kräften daran, dass sich die positive Entwicklung in Lünen fortsetzt."
Hinweis: Die vollständige Statistik mit weiteren Zahlen und Angaben zu weiteren Ermittlungskommissionen finden Sie als PDF auf der Internetseite der Dortmunder Polizei:
https://dortmund.polizei.nrw/sites/default/files/2020-03/PKS_Pressekonferenz_Tischpapier%20L%C3%BCnen%20_2020.pdf
Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Peter Bandermann
Telefon: 0231-132-1023
E-Mail: Peter.Bandermann@polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw/