+++Verkehrsunfallstatistik 2019 für die Polizeidirektion Lüneburg+++

POL-LG: +++Verkehrsunfallstatistik 2019 für die Polizeidirektion Lüneburg+++
23.03.2020 – 08:30, Polizeidirektion Lüneburg, Lüneburg (ots)

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg (Landkreise Celle, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg, Uelzen und Stade) stieg 2019 mit insgesamt 36.701 (2018: 35.540) statistisch erfassten Verkehrsunfällen um ca. 3,2 % an. 87 Menschen verloren im Jahr 2019 auf den Straßen in der Polizeidirektion Lüneburg infolge eines Verkehrsunfalls ihr Leben. Im Jahr zuvor waren es 80 Tote. Landesweit erhöhte sich die Anzahl der tödlich Verunglückten auf insgesamt 411. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden (Tote und Schwerverletzte) liegt mit 920 bei einer Steigerung um 0,9% leicht über dem Wert von 2018 und bewegt sich hierbei in etwa im Landesmittel. Für die Altersgruppe der Verkehrsteilnehmenden über 65 Jahre ist die Zahl der tödlich Verletzten in der Polizeidirektion Lüneburg von 20 aus dem Vorjahr auf 29 angestiegen. Die Altersgruppe von 75-84 Jahren verzeichnete im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg entgegen dem Landestrend einen Anstieg von 6 im Jahr 2018 auf 18 im Jahr 2019. In 5 Fällen ist die Altersgruppe der 75-84 Jährigen mit dem Fahrrad (Fahrrad oder Pedelec) beteiligt gewesen. In Erwartung der zukünftigen Auswirkungen des demografischen Wandels liegt diese Altersgruppe besonders im Fokus der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Die Verkehrssicherheitsprogramme, z.B. "Fit im Auto" und "Fit mit dem Pedelec" in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht, werden konsequent fortgesetzt und ausgebaut.

Einzelentwicklungen

Bundesautobahnen sicherste Straßen im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg

Die sichersten Straßen im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg bleiben die Bundesautobahnen. Hier ereigneten sich im Jahr 2019 nur ca. 7,9% aller Unfälle, was angesichts des weiterhin hohen Verkehrsaufkommens auf den Bundesautobahnen einen geringen Anteil an der Gesamtzahl darstellt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen um 83 auf 2905 zurückgegangen. Die Anzahl der tödlich verletzten Verkehrsteilnehmenden auf Bundesautobahnen im Direktionsbereich sank von 8 im Jahr 2018 auf nunmehr 7.

Wildunfälle nehmen deutlich zu

Die Zahl der Wildunfälle hat im Vergleich zu 2019 zugenommen. Nach 8.236 Fällen im Jahr 2018 wurden 2019 insgesamt 9.973 (+21%) Fälle gemeldet.

Zahl der Baumunfälle nahezu unverändert

Die Zahl der Baumunfälle veränderte sich im Vergleich zu 2018 nur unwesentlich von 780 auf 775 Fälle. Die Anzahl der dabei tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg stieg jedoch von 22 auf 35 (+ 60%). Diese Entwicklung rückt im Rahmen der Verkehrsunfallprävention verstärkt in den Fokus.

Verkehrsunfälle unter Alkohol-, Drogen-, Medikamenteneinfluss sinken

Im Jahr 2019 wurden auf den Straßen in der Polizeidirektion Lüneburg insgesamt 636 Verkehrsunfälle unter Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dieses eine Verringerung um 8 Verkehrsunfälle (-1,24%) dar. Diese Entwicklung deckt sich in etwa mit dem Landestrend (-1,5%). Die Anzahl der bei Verkehrskontrollen (ohne Verkehrsunfälle, ohne Alkohol und ohne Mischkonsum) festgestellten Fahrten unter Alkoholeinfluss ist im Vergleich zum Vorjahr auf 1.741 Fälle gestiegen. Dieses stellt eine Steigerung um 145 Fälle (+ 9,1%) dar. Die Anzahl der im Rahmen von Verkehrskontrollen festgellten Fahrten unter Drogen/ Medikamenteneinfluss ist im Vergleich zum Vorjahr auf 1405 Fälle gestiegen. Dieses hat eine Steigerung um 45 Fälle (+ 3,4%) zur Folge.

Verkehrsunfälle von Fahrradfahrenden mit tödlichem Ausgang

Die Anzahl der bei Verkehrsunfällen tödlich verletzten Fahrradfahrenden liegt wie im Vorjahr bei 12 Toten. Allerdings hat sich die Beteiligung der Altersklassen in Richtung der Generation 65+ verschoben. Allein 8 Seniorinnen und Senioren im Altern von 65 Jahren und älter verunglückten tödlich mit dem Fahrrad. 11 der insgesamt 12 verstorbenen Fahrradfahrenden trugen keinen Helm. Dieses hätte bei einem großen Teil der Verkehrsunfälle die todesursächlichen Schädel-Hirn-Traumata verhindern können. In den bereits laufenden und auch zukünftig noch zu konzipierenden Präventionskampagnen für Fahrradfahrende wird das Tragen von Fahrradhelmen daher einen hohen Stellenwert einnehmen.

Neue Mobilitätsformen

Das Unfalllagebild im Hinblick auf Elektrotretroller (E-Scooter) ist im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg unauffällig. Begründet werden kann dieses damit, das aktuell im Zuständigkeitsbereich noch keine Verleih-Firmen aktiv sind und dadurch eine geringe Anzahl an Elektrotretrollern einhergeht.

Zahl der Unfallfluchten gestiegen

2019 entfernten sich im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg insgesamt 8.159 Fahrzeugführende unerlaubt vom Unfallort. Dies bedeutet eine Steigerung um 280 (+3,5%) Fälle. Bei den Verkehrsunfällen mit Flucht bei Personenschäden erhöhte sich die Zahl von 424 Fällen im Jahr 2018 auf nun 449 Fälle (+6%). Die Aufklärungsquote bei Unfallfluchten liegt nahezu unverändert bei 42,77 %.

Die mittlerweile ausgelaufene Verkehrssicherheitsinitiative (VSI 2020) findet ihren Nachfolger in der Fachstrategie Verkehr. Diese wird sich auf Grundlage des Verkehrsunfalllagebildes den aktuellen sowie künftigen Umwelttrends im Bereich der Mobilität annehmen und flexibel auf veränderte Unfallursachen und Zielgruppen eingehen. Dieses wird sich u.a. in Konzepten und Maßnahmen zur Reduzierung von Unfällen mit Beteiligung der alterspezifischen Risikogruppen sowie in Hinblick auf die veränderten Anforderungen im Zuge der steigenden Nutzung von Pedelecs auswirken.

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Anna-Christin Blauert
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