PD Chemnitz – PKS 2019 – Landkreis Mittelsachsen

PKS 2019 - Landkreis Mittelsachsen

Medieninformation: 151/2020
Verantwortlich: Jana Ulbricht
Stand: 07.04.2020, 09:00 Uhr


Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 – Landkreis Mittelsachsen

 

Straftaten leicht rückläufig Tiefstand bei Diebstählen rund ums Kfz Anstieg bei einfachen Diebstählen, insbesondere Ladendiebstählen


Im Landkreis Mittelsachsen wurden im Jahr 2019 insgesamt
11.675 Straftaten registriert. Dies sind 202 Fälle (-1,7 Prozent) weniger als im Jahr 2018.
Insgesamt konnten 7 499 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 64,2 Prozent entspricht.

Die Häufigkeitsziffer, die ausdrückt, wie viele Straftaten statistisch auf 100.000 Einwohner entfallen, liegt bei 3 813.

Im Bereich der allgemeinen Kriminalität wurden 11.619 Fälle registriert, von denen 7 443 (64,1 Prozent) aufgeklärt wurden. Im Landkreis Mittelsachsen wurden lediglich 56 Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz aktenkundig. Die Aufklärungsquote beträgt hier 100 Prozent.

Deutliche Rückgänge waren bei Vermögens- und Fälschungsdelikten
(-166 Fälle) sowie bei Diebstahlsdelikten unter erschwerenden Umständen (-97 Fälle) zu verzeichnen. Zudem wurden bei Sachbeschädigungen 177 Fälle weniger registriert als im Vorjahr.
Bei Diebstählen ohne erschwerende Umstände (+151 Fälle) und Roheitsdelikten/Straftaten gegen die pers. Freiheit (+85 Fälle) stiegen die Fallzahlen an.

Insgesamt wurden 5 101 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 4 352 deutsche und 749 nichtdeutsche Tatverdächtige. 54 der nichtdeutschen Tatverdächtigen verstießen gegen die Bestimmungen des Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetzes.

2019 wurden 2 382 Personen Opfer einer Straftat. Betroffen waren zu
56,3 Prozent männliche und zu 43,7 Prozent weibliche Personen.

Der gemeldete finanzielle Schaden betrug insgesamt ca. 8,9 Millionen Euro. Davon entstanden etwa 1,9 Millionen Euro Schaden durch Wirtschaftskriminalität und etwa 3,7 Millionen Euro durch Diebstahlskriminalität.

Ausgewählte Deliktsbereiche

Diebstahlsdelikte

Der Anteil der Diebstahlskriminalität am Gesamtaufkommen der Straftaten liegt bei 30,1 Prozent. Die Statistik weist 1 778 Fälle (+151) ohne erschwerende Umstände sowie 1 734 Fälle (-97) unter erschwerenden Umständen aus.

Bei vielen Erscheinungsformen bewegen sich die Fallzahlen auf dem Niveau des Vorjahres. Erhöhte Fallzahlen waren bei Ladendiebstählen (541 Fälle/+129) und Einbruchsdiebstählen in/aus Böden, Kellern oder Waschküchen (263 Fälle/+130) zu verzeichnen.

Zahl der Wohnungseinbrüche minimal rückläufig
Im Bereich der Wohnungseinbrüche sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr minimal um fünf auf nun 136 Fälle zurückgegangen. Bei
64 Fällen davon handelt es sich um Tageswohnungseinbrüche. Die Aufklärungsquote liegt bei 36,8 Prozent.

Diebstahlsdelikte ums Kraftfahrzeug
Die Diebstähle rund ums Kraftfahrzeug sind im Landkreis Mittelsachsen in allen Bereichen rückläufig und weisen jeweils den niedrigsten Stand der vergangenen fünf Jahre aus.
Bei Diebstählen von Kraftwagen[1] ist ein Rückgang der Fallzahlen auf 61 (-28 Fälle) ersichtlich. Ebenso sind die Fallzahlen bei Diebstählen von Krafträdern[1 (48 Fälle/-12) sowie an bzw. aus Kraftfahrzeugen
(396 Fälle/-75) rückläufig.

Rauschgiftdelikte

Im Jahr 2019 wurden 733 Rauschgiftdelikte und damit 63 Fälle weniger als im Jahr 2018 erfasst. Die Aufklärungsquote liegt bei 95,8 Prozent. Insgesamt wurden
624 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 552 deutsche Tatverdächtige sowie 72 nichtdeutsche Tatverdächtige (11,5 Prozent).

Der überwiegende Teil der Taten entfällt mit 577 Fällen auf allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (sogenannte Konsumentendelikte). Die Fallzahlen bei allgemeinen Verstößen mittels Crystal (164 Fälle/-3) ist etwa gleich geblieben. Die Fallzahlen der allgemeinen Verstöße mittels Cannabis und dessen Zubereitungen gingen um 41 auf nun 380 Fälle zurück. Zudem wurden
86 Ermittlungsverfahren (-13) wegen unerlaubten Handels oder Schmuggels von Betäubungsmitteln abgeschlossen.

Im Jahr 2019 wurde im Landkreis Mittelsachsen ein Drogentoter registriert.

Sachbeschädigungen

Sachbeschädigungen werden unter der Obergruppe sonstige Straftaten nach StGB geführt. Von den dort verzeichneten 3 110 Taten entfällt etwa die Hälfte auf Sachbeschädigungen. Im Jahr 2019 wurden im Landkreis Mittelsachsen 1 524 Fälle und damit 177 Fälle weniger als 2018 erfasst. Der Anteil der Sachbeschädigungen an der Gesamtkriminalität beträgt 13,1 Prozent. 436 Fälle (28,6 Prozent) konnten aufgeklärt werden.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Im Landkreis Mittelsachsen wurden im vergangenen Jahr 192 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und somit 30 Fälle mehr als im Vorjahr registriert. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus einem Anstieg der Fälle von Verbreitung von Pornografie (44 Fälle/+13) sowie bei sexuellem Missbrauch von Kindern (66 Fälle/+20 Fälle). Diese beiden Erscheinungsformen weisen neben der sexuellen Belästigung (32 Fälle) die meisten Taten auf. Die Aufklärungsquote liegt bei 93,8 Prozent.

Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit

Bei Rohheitsdelikten bzw. Straftaten gegen die persönliche Freiheit gab es einen Anstieg um 85 Fälle auf nunmehr 1 903 Fälle. Steigende Fallzahlen waren bei Taten der vorsätzlichen einfachen Körperverletzung (861 Fälle/+51) sowie der Nötigung (232 Fälle/+38) zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 91,7 Prozent.

Gewaltkriminalität[2]

Bei der Gewaltkriminalität wurden im vergangenen Jahr 352 Taten und somit 17 mehr als im Vorjahr registriert. Diese 352 Fälle der Gewaltkriminalität entsprechen einem Anteil von drei Prozent an der Gesamtkriminalität im Landkreis Mittelsachsen. Die Aufklärungsquote liegt bei 84,4 Prozent. Das Gros der Delikte im Bereich der Gewaltkriminalität sind gefährliche und schwere Körperverletzungen
(276 Fälle).

Straßenkriminalität[3]

Im Bereich der Straßenkriminalität ist ein deutlicher Rückgang um
255 Fälle auf nun 1 745 Fälle zu verzeichnen. Deren Anteil an der Gesamtkriminalität im Landkreis Mittelsachsen liegt bei 14,9 Prozent. Der Rückgang speist sich insbesondere aus niedrigeren Fallzahlen bei Diebstählen an oder aus Kraftfahrzeugen (396 Fälle/-75) sowie Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen (383 Fälle/-46). Sonstige Sachbeschädigungen auf Straßen machen mit 453 Fällen einen weiteren wesentlichen Anteil der Straßenkriminalität aus.

 

[1] einschließlich unbefugter Gebrauch

[2] Gewaltkriminalität setzt sich statistisch gesehen zusammen aus: Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Angriff auf den Luftverkehr

[3] Unter dieser Sammelbezeichnung sind alle Delikte registriert, die zu öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen einen Bezug haben