(hol) Die Situation im Frankfurter Bahnhofsviertel und teilweise auch im Gebiet rund um den Frankfurter Hauptbahnhof (Bahnhofsgebiet) stellt ein Dauerproblem dar. Seit einiger Zeit nimmt die Frankfurter Polizei wieder zunehmend Beschwerden sowie Sorgen und Ängste der Anwohner, Geschäftstreibenden und Pendler über die Zustände dort wahr.
Als Folge der Ausweitung bestehender polizeilicher Maßnahmen seit Beginn des Jahres 2016 mit Einrichtung einer Besonderen Aufbauorganisation (BAO) und anschließendem Übergang in eine dauerhaft eingerichtete Dienststelle, der Regionalen Einsatz- und Ermittlungseinheit (REE), verbesserten sich die Zustände in diesem Teil der Stadt. Zahlreiche Kontrollen und Razzien, begleitet von qualifizierten täterorientierten Ermittlungen, führten zunächst zu einem Rückgang in den Kriminalitätsbereichen wie Diebstahl oder Straßenraub. Später konnten diese Erfolge auch im Bereich des Rauschgiftstraßenhandels erzielt werden. So wurden seit Bestehen der REE, die mittlerweile bis auf knapp 200 Polizeibeamte angewachsen ist, bis heute rund 117.000 Personen kontrolliert und 148 kg Rauschgift beschlagnahmt.
Durch das Auftreten des Coronavirus und der damit einhergehenden Beschränkungen, Schließungen und Verbote blieben Berufspendler, Touristen und erlebnisorientierte Besucher dem Viertel fern und die Probleme traten dort noch einmal deutlicher hervor. Neben Müll, Exkrementen, öffentlichem Konsum von Drogen und Alkohol gepaart mit rücksichtslosem Verhalten und dem Belagern der Gehwege durch große Gruppen Suchtkranker insbesondere im Bereich der Drogenhilfseinrichtungen sowie dem Auftreten aggressiver Bettler, stellte die Polizei auch neue Kriminalitätsbrennpunkte fest, für deren Bekämpfung sie zuständig ist. Die Straßenprostitution, die im Bahnhofsviertel generell verboten ist, nimmt zu und es fallen verstärkt größere Gruppen junger Männer im Gebiet um die Bahnhofsnordseite auf, die zusätzlich zum Verkauf von Drogen auch vorbeigehende Mädchen und Frauen belästigen und zunehmend aggressiv auftreten. Entsprechende Beschwerden, die an die Polizei herangetragen wurden, bestätigen diese Beobachtungen.
Aus diesem Grund hat die Frankfurter Polizei ihre Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und Kriminalitätsbekämpfung in diesem Bereich mit einem erweiterten Einsatzkonzept und mit zusätzlichem Personal mit Beginn des vergangenen Wochenendes intensiviert. "Wir haben unser Engagement für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Bahnhofsgebiet beständig hochgehalten. Die aktuelle Situation macht es aber nun notwendig, den Kräfteansatz noch einmal zu erhöhen. Es darf nicht sein, dass sich Menschen in bestimmten Straßen nicht mehr sicher fühlen. Wir werden es nicht zulassen, dass sich diese negative Entwicklung fortsetzt und so unsere Erfolge der letzten Jahre wieder zunichtegemacht werden," so Polizeipräsident Bereswill.
Im Einzelnen bedeutet dies, dass in einsatzrelevanten Zeiträumen mindestens zehn Polizeibeamte zusätzlich ihren Dienst im Gebiet rund um den Hauptbahnhof versehen. Mit der dadurch erreichten Präsenzsteigerung und einer damit einhergehenden Erhöhung des Kontrolldrucks i. V. m. konsequenter Verfolgung strafrechtlich relevanter Verstöße soll der aktuellen Entwicklung Einhalt geboten und das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden. Die Polizei Frankfurt trägt durch diese Intensivierung im Rahmen ihrer Zuständigkeit zur nachhaltigen Verbesserung der Situation im Bahnhofsgebiet bei. Auch präventiv werden in den nächsten Wochen und Monaten weitere Angebote gemacht und Veranstaltungen durchgeführt.
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