Zeit: 18.11.2020, 13:30 Uhr bis 21:30 Uhr Ort: Hamburger Stadtgebiet
Die Dienstgruppe "Autoposer" führte gestern erneut zielgerichtete Verkehrskontrollen durch und stellte in diesem Zusammenhang seit ihrer Gründung im September 2017 das tausendste Fahrzeug sicher.
Bei diesem Fahrzeug handelte es sich um einen VW Scirocco (200 PS), der den Beamten auf der Bundesautobahn 1 in Fahrtrichtung Süden mit sehr lauten Knall- und Abgasgeräuschen auffiel. Als sie hinter dem Fahrzeug herfuhren, konnten sie außerdem beobachten, dass Flammen aus den Abgasrohren schlugen.
Bei der anschließenden Kontrolle des Fahrzeuges auf der Raststätte Stillhorn West stellten die Beamten diverse Mängel und Manipulationen am VW fest. So war zum Beispiel der Mittelschalldämpfer und die Abdeckung des Lufteinlasses entfernt worden. Außerdem leuchteten die vorderen Fahrtrichtungsanzeiger (sog. US-Standlicht) dauerhaft und in den Scheinwerfern war Wasser eingetreten.
Außerdem konnte der 23-jährige Fahrer keinen Nachweis über die Zulässigkeit der Reifenbreite erbringen.
Eine Standgeräuschmessung vor Ort ergab einen Wert von 96 dB bei erlaubten 86 dB. Im Rahmen der Überprüfung konnte das zuvor wahrgenommene Knallgeräusch reproduziert werden und führte zum Zusammenschrecken aller umstehenden Passanten.
Das Fahrzeug wurde zur Begutachtung durch einen unabhängigen Sachverständigen sichergestellt und eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis gefertigt.
Am gestrigen Tag wurden zudem zwei weitere Fahrzeuge sichergestellt.
Bei dem einen handelt es sich um einen Chevrolet Corvette C6 (436 PS), der auf der Langenhorner Chaussee aufgrund einer sehr hohen Geräuschentwicklung überprüft wurde. Bei der anschließenden Standgeräuschmessung wurden 106 dB bei zulässigen 90 dB gemessen. Außerdem wurde eine unzulässige Abgasanlage festgestellt. Das Fahrzeug des 46-jährigen Fahrers wurde ebenfalls zur Begutachtung sichergestellt.
Außerdem wurde noch ein Jeep Grand Cherokee Trackhawk (709 PS) im Bereich Hamm durch ein auffälliges Abgasgeräusch kontrolliert. Auslösend für die Lärmproduktion dürfte eine manuelle Klappensteuerung sein. Da der Fahrzeugführer unkooperativ reagierte, konnte eine Standgeräuschmessung vor Ort nicht durchgeführt werden. Das Fahrzeug wurde ebenfalls zur Begutachtung sichergestellt.
Seit Inkrafttreten der Dienstgruppe "Autoposer" am 11.09.2017 wurden bislang insgesamt 9.614 Fahrzeuge überprüft. Davon war bei 2.547 Fahrzeugen die Betriebserlaubnis aufgrund technischer Mängel oder Manipulationen erloschen.
Darüber hinaus ahndeten die Beamten Rund 900 Geschwindigkeits- und ca. 650 Lärmverstöße.
169 Kraftfahrzeugführer wurden unter Drogen- und 91 unter Alkoholeinfluss angetroffen.
Das Fahren von manipulierten Fahrzeugen stellt nicht nur eine Gefahr im Straßenverkehr dar, sondern führt häufig auch durch die damit einhergehende Lärmentwicklung zur Belästigung der Hamburger Bevölkerung. Dagegen wird die Dienstgruppe "Autoposer" auch in Zukunft professionell und konsequent vorgehen.
Th.
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