Einsatzkräfte mit Feuerlöscher attackiert
Bei einem Polizeieinsatz in Kreuzberg wurden gestern Abend vier Polizeibeamte einer Einsatzhundertschaft verletzt. Kolleginnen und Kollegen einer Einsatzhundertschaft waren für Kontrollmaßnahmen im Rahmen der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung rund um den Park am Gleisdreieck eingesetzt, weil sich im Park mehrere hundert Personen aufhielten, die teils in größeren Personengruppen ohne Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln zusammenkamen. Durch die Polizeikräfte wurde deshalb der Park ab ca. 20.30 Uhr begangen, die Gruppen angesprochen und aufgefordert, sich an die Regelungslage zu halten und den Park zu verlassen. Hierbei reagierten die überwiegend Jugendlichen und Heranwachsenden teilweise sehr aggressiv, beleidigten die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten. Eine größere Personengruppe von rund 50-70 Jugendlichen und Heranwachsenden wurde durch Einsatzkräfte in Richtung des Bahnhofs Gleisdreieck begleitet. Dort angekommen wurde aus der Gruppe heraus eine
Dixitoilette umgestoßen. Wenig später wurden vier Polizeibeamte von einem Einzelnen aus der Gruppe heraus im Eingang zum Bahnhof mit dem Inhalt eines Feuerlöschers besprüht und erlitten hierdurch Atembeschwerden und Augenreizungen. Die vier Kollegen folgten dem Tatverdächtigen in den Bahnhofsbereich, was jedoch dadurch erschwert wurde, dass dieser immer weiter mit dem Feuerlöscher sprühte. Auch andere Personen im Bahnhof erlitten durch den Sprühnebel Hustenreiz und Atembeschwerden. Dem Tatverdächtigen gelang es schließlich, sich in der Gruppe unerkannt zu entfernen und sich des Feuerlöschers zu entledigen. Die Polizeikräfte nahmen von elf 15 – 27-jährigen Jugendlichen und jungen Männern die Personalien auf, beschlagnahmten ein Handy, mit dem die Tat gefilmt worden sein soll und sicherten Videoaufzeichnungen aus dem Bereich des Bahnhofs. Die vier verletzten Polizeibeamten mussten vor Ort von Rettungskräften der Feuerwehr versorgt werden und setzten ihren Dienst im
Anschluss fort. Die Ermittlungen, unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, Missbrauch von Nothilfemitteln, Tätlichen Angriffs und Beleidigung dauern an. Zudem wurden Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung gefertigt.