210521-2-K Versammlungen und Spiel des 1. FC Köln um den Klassenerhalt Polizei Köln setzt den Behördenstab und mehrere Hundertschaften ein
Aus Anlass der Erstliga-Begegnung des 1. FC Köln gegen den FC Schalke 04 sowie mehrerer angemeldeter Versammlungen in der Kölner Innenstadt ruft die Polizei Köln an Pfingstsamstag (22. Mai) den Behördenstab auf. Zum Schutz der Versammlungen sowie zur Verhinderung von Auseinandersetzungen rivalisierender Fans der beiden Fußballclubs setzt die Polizei nach derzeitigem Planungsstand vier Hundertschaften der Bereitschaftspolizei ein.
Leitender Polizeidirektor Michael Tiemann ruft angesichts der bekannten Rivalitäten unter den Anhängern beider Clubs sowie deren Unterstützern zur Mäßigung auf: "Wie immer das Spiel um den Klassenerhalt für den 1. FC Köln auch ausgehen mag: Wir wissen, dass in der Kölner Fußballszene die Nerven blank liegen. Ich habe Verständnis für sportliche Emotionen am Saisonende. Die eingesetzten Polizistinnen und Polizisten werden genau hinschauen, um drohende Auseinandersetzungen früh zu erkennen und zu unterbinden. Eine Missachtung von Corona-Abstandsregeln und eng zusammenstehende Fußballanhänger ohne Mund-Nasen-Bedeckung werden wir auch nicht ohne weiteres hinnehmen. Was für die durch das Grundgesetz geschützten Versammlungen an diesem Tag gilt, muss auch für ein zugegebenermaßen hochemotionales Fußballspiel gelten."
Bereits vor Anpfiff um 15.30 Uhr im RheinEnergieStadion wird die Polizei in der Innenstadt gefordert sein. Neben einigen aus polizeilicher Sicht eher unkritischen Standkundgebungen ab 10 Uhr wird sie ihr besonderes Augenmerk auf zwei Aufzüge und eine Standkundgebung richten, die es zu schützen gilt.
Den Auftakt macht ein Aufzug "Versammlungsgesetz NRW Stoppen - Grundrechte erhalten". Bis zu 500 erwartete Teilnehmer linker Gruppierungen wollen ab 13 Uhr vom Heumarkt über den Neumarkt und die Ringe zum Friesenplatz ziehen und dort bis etwa 17 Uhr eine Abschlusskundgebung durchführen.
Um 13.15 Uhr startet auf der Deutzer Werft die bis 18 Uhr angemeldete Versammlung "Stoppt den Krieg in Kurdistan - Gedenken an die Gefallenen/Getöteten des Terrorstaats Türkei"
Ein Aufzug "Solidarität mit Israel - Solidarität mit Juden in Deutschland" ist für die Zeit zwischen 15 Uhr und 17 Uhr mit Start auf dem Roncalliplatz angemeldet. Über innerstädtische Straßen, den Neumarkt und die Ringe wollen bis zu 300 Personen zum Ort der Abschlusskundgebung auf der Roonstraße ziehen.
Einsatzleiter Michael Tiemann nimmt insbesondere die Stimmungen im Umfeld der türkisch-kurdischen Auseinandersetzungen und des Gaza-Konflikts zum Anlass für einen öffentlichen Aufruf zu Besonnenheit und Friedlichkeit: "Es sind zeitgleich Menschengruppen mit möglicherweise sehr unterschiedlichen politischen Anschauungen zu den Versammlungsthemen in der Stadt. Die Polizei wird bei Störungen, Provokationen, antisemitischen Aktionen und jeder Form von Gewalt entschlossen einschreiten, damit alle ihre Grundrechte auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung in Anspruch nehmen können. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich die gewaltsamen Konflikte im Nahen Osten auf Kölner Straßen entladen. (de/iv)
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