Bundespolizeidirektion München: Mehrere Körperverletzungsdelikte, Vollzug eines Haftbefehls und Brand an Bahnanlage / Bundespolizei ermittelt überwiegend gegen Unbekannte und nutzt dazu u.a. Videoaufzeichnungen

Die Bundespolizei nahm am Freitag und Samstag (25. und 26. Juni) u.a. auch mehrere Körperverletzungsdelikte auf, die in S-Bahnen, Zügen bzw. Bahnhöfen verübt wurden. Beteiligte wurden nur leicht verletzt. Außerdem wurde eine Frau wegen Nichtbezahlens einer Geldstrafe der Justiz zugeführt sowie Ermittlungen wegen eines Brandes im Bahnbereich eingeleitet, zu dem zwei Jugendliche auf Fahrräder als Zeugen gesucht werden. * Gegen 09:15 Uhr kam es am Freitag in einer S-Bahn Richtung Wolfratshausen zu einer Körperverletzung. Eine 32-jährige Russin aus München beobachtete nach ersten Ermittlungen, wie ein 37-jähriger deutscher Wohnsitzloser ständig in der S-Bahn auf- und ablief. Als eine Unbekannte den Mann ansprach und ihn bat, sich hinzusetzen, schlug er ihr, nach vorangegangener verbaler Auseinandersetzung, gegen den Arm. Am S-Bahnhaltepunkt Donnersbergerbrücke flüchtete der 37-Jährige aus der S-Bahn, wurde jedoch von der Zeugin verfolgt und konnte anschließend von einer Streife der bayrischen Landespolizei gestellt werden. Der Wohnsitzlose verließ nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen und Bestellung eines Zustellungsbevollmächtigten die Wache der Bundespolizei freien Fußes. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung ermittelt, dazu u.a. auch Videomaterial der S-Bahnaufzeichnung ausgewertet. Die Geschädigte, die nach der Tat in der S-Bahn verblieb, ist bisher nicht bekannt. Eine veranlasste Durchsage in der betroffenen S-Bahn, verlief ohne Erfolg. Ob die Unbekannte Verletzungen oder Schmerzen erlitt, ist ebenfalls unbekannt. Die Frau wird gebeten, sich bei der Bundespolizei in München zu melden. * Ein 23-jähriger Italiener erschien am Freitag in der Wache des Bundespolizeireviers München Ost. Er gab an, dass er gegen 16 Uhr am Hauptausgang des Ostbahnhofes von einem Mann angerempelt und im Anschluss beleidigt wurde. Der Nürnberger war auf dem Weg, den Ostbahnhof über den Hauptausgang zu verlassen, während er mit Kopfhörern telefonierte und sich sein Handy dabei in der Hosentasche befand. Der bislang Unbekannte lief auf dem 23-Jährigen zu und touchierte den Italiener am Oberkörper. Bei dem Zusammenstoß fiel die Mund-Nase-Bedeckung des Italieners zu Boden. Nachdem er diese aufgehoben hatte, sprach er den Unbekannten auf sein Verhalten an. Dies soll der Angesprochene mit Hundegeräuschen und verbalen sowie Beleidigungen durch Gesten quittiert haben. Durch den Köperkontakt soll das Handy (Displayflimmern) kaputtgegangen sein. Der Unbekannte, gegen den wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung ermittelt wird, entfernte sich, während der 23-Jährige das Bundespolizei-Revier im Ostbahnhof aufsuchte. * Gegen 16:20 Uhr kam es, ebenfalls am Freitag, in einer S-Bahn zwischen Markt-Schwaben und Poing zu einer tätlichen Auseinandersetzung. Hierbei soll ein Unbekannter in der S-Bahn geraucht haben. Darauf angesprochen, schlugen beide nach verbalten Schlagabtausch aufeinander ein. Der 39-jährige Deutsche aus Markt Schwaben erlitt dabei eine Kopfplatzwunde. Ob der Unbekannte ebenfalls Verletzungen erlitt, ist unbekannt. Während der Markt Schwabener in Poing die S-Bahn verließ, fuhr der Unbekannte weiter. Rettungssanitäter begutachteten den mit 1,51 Promille alkoholisierten 39-Jährigen. Eine sofortige medizinische Versorgung war nicht notwendig, der Mann wollte sich später ggf. eigenständig in ein Krankenhaus begeben. Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen wechselseitiger Körperverletzung eingeleitet und wird dabei auch Videoaufzeichnungen der S-Bahn auswerten. * Gegen 17:45 Uhr kam es am Freitag am S-Bahnhaltepunkt Donnersbergerbrücke zu tätlichen Attacken, vermutlich unter einem Ehepaares. Nach derzeitigem Erkenntnisstand gerieten zwei alkoholisierte 41-jährige Rumänen aus unbekannter Ursache in Streit. Dabei soll ein Mann einer Frau mit seiner Krücke auf den Kopf geschlagen haben. Die Frau (0,38 Promille) griff ihrerseits den Mann (1,11 Promille) körperlich an. Aufgrund des Schlages mit der Krücke, kam es bei der Frau zu einer stark blutenden Kopfverletzung. Der hinzugerufene Rettungsdienst begutachtete die Wunde, die 41-Jährige lehnte eine ärztliche Versorgung jedoch ab. Beide konnten die Wache der Bundespolizei nach Abschluss aller polizeilichen Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung wieder verlassen. Durch den Vorfall kam zu Beeinträchtigungen im Zugverkehr. * Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn verbrachten am Freitag gegen 20:50 Uhr einen 37-jährigen Deutschen aufgrund bestehenden Hausverbotes aus dem Münchner Hauptbahnhof. Als der Ingolstädter einen 49-jährigen deutschen Security-Mitarbeiter beleidigte, soll dieser den Mann, der ihn zuvor auch körperlich attackiert haben soll, ins Gesicht geschlagen haben. Eine zufällig hinzukommende Streife der Bundespolizei wurde auf den Vorfall aufmerksam und nahm sich der Beteiligten an. Ein durchgeführter freiwilliger Atemalkoholtest ergab beim Ingolstädter einen Wert von 1,16 Promille. Während der 37-Jährige, gegen den wegen Körperverletzung, Beleidigung und Hausfriedensbruch von der Bundespolizei ermittelt wird, eine ärztliche Versorgung (gerötetes Jochbein) ablehnte, begab sich der 49-jährige Sicherheitsmitarbeiter nach Abschluss aller Maßnahmen eigenständig ins Krankenhaus um sich untersuchen zu lassen. Ergebnisse zu möglichen Verletzungen sind nicht bekannt. Inwiefern sich der Sachverhalt im konkreten zugetragen hat, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen, die sich wegen des Verdachts der Körperverletzung auch gegen den 49-Jährigen richten. * Am Samstag (26. Juni) bedrohte eine 64-jährige Deutsche am Bahnsteig des S-Bahnhaltepunktes Herrsching einen bislang noch Unbekannten mit einem Brotzeitmesser. Zwei 14-Jährige (ein Deutscher und ein Afghane beobachteten den Vorfall und verständigten die Polizei. Mehrere Streifen der bayerischen Landespolizei stellten die 64-jährigen, gebürtige Australierin noch am Bahnsteig. Der Attackierte hatte den Tatort bereits mit der S8 Richtung Flughafen München verlassen. Eine aktive Schlagbewegung durch die 64-Jährige soll nicht stattgefunden haben. Eingetroffene Bundespolizisten übernahmen den Sachverhalt zuständigkeitshalber. Bei der Durchsuchung der wohnsitzlosen Frau wurde das Brotzeitmesser in einer mitgeführten Tasche aufgefunden. Ein Datenabgleich ergab, dass die Frau zu zwei Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben war. Zudem hatte sie eine Geldstrafe in Höhe von 2.170 Euro wegen Erschleichens von Leistungen nicht beglichen. Da sie das Geld nicht vorweisen konnte, wurde sie den bayerischen Justizbehörden überstellt. Im Gewahrsam einer Vollzugsanstalt wird sie voraussichtlich die kommenden 140 Tage eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen. Zudem wird gegen sie von der Bundespolizei wegen Bedrohung ermittelt. * Der Bundespolizei wurde am Samstag (26. Juni) kurz vor 21 Uhr ein Brand neben den Gleisen auf freier Bahnstrecke zwischen Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Wächterhof gemeldet. Ein 54-jähriger Deutscher erkannte, rund 150 Meter vom Brandort entfernt, zwei Jugendliche (ca. 14 Jahre alt, dunkel gekleidet), die sich mit Fahrrädern entlang der Gleise in Richtung Wohngebiet Höhenkirchen-Siegertsbrunn bewegten. Bei Ankunft der alarmierten Feuerwehr brannte war ein S-Bahnsitzpolster, das am Bahndamm auf Schottersteinen lag (Flammenhöhe rund ein Meter). Die Herkunft des Sitzpolsters ist unbekannt. Zur Fahndung nach möglichen Tätern war ein Helikopter der Bundespolizei-Fliegerstaffel eingesetzt worden. Ob die Jugendlichen mit den Fahrrädern mit dem Brand zu tun haben, ist unklar, sie könnten jedoch als Zeugen verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, und werden gebeten sich unter der Rufnummer 089/515550-1111 bei der Bundespolizei zu melden. Zu Auswirkungen auf den Bahnverkehr kam es durch den Brand nicht. Rückfragen bitte an: Rückfragen bitte an: Wolfgang Hauner Bundespolizeiinspektion München Denisstraße 1 - 80335 München Telefon: 089 515 550 1102 E-Mail: bpoli.muenchen.oea@polizei.bund.de Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Zum räumlichen Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München gehören drei der vier größten bayerischen Bahnhöfe. Er umfasst neben der Landeshauptstadt und dem Landkreis München die benachbarten Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech und Starnberg. Sie finden unsere Wache im Münchner Hauptbahnhof unmittelbar neben Gleis 26. Das Revier befindet sich im Ostbahnhof in München und der Dienstsitz für die nichtoperativen Bereiche mit dem Ermittlungsdienst befindet sich in der Denisstraße 1, rund 700m fußläufig vom Hauptbahnhof entfernt. Zudem gibt es Diensträume in Pasing und Freising. Telefonisch sind wir rund um die Uhr unter 089 / 515550 - 1111 zu erreichen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bundespolizei.de oder oben genannter Kontaktadresse.