Konsum von Alkohol und Drogen zieht polizeiliche Einsätze und 18 Blutprobenentnahmen nach sich – Aggressives und enthemmtes Verhalten von Tatbeteiligten gegenüber Einsatzkräften
HILDESHEIM - LANDKREIS HILDESHEIM - (jpm) Der Genuss von Alkohol und Drogen führt erfahrungsgemäß zur Enthemmung und teilweise aggressivem Verhalten von Menschen. Die Begehung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten sind oftmals Ausfluss des Konsums berauschender Mittel, was wiederum polizeiliche Einsätze nach sich zieht, bei denen sich Aggressionen nicht zuletzt gegen die eingesetzten Polizeikräfte richten.
"Ich bin schockiert über das aggressive und respektlose Verhalten gegenüber den Einsatzkräften. Der übermäßige Alkohol- und Drogenkonsum führte allein an diesem Wochenende zu einer Vielzahl an schwierigen und herausfordernden Sachverhalten mit zum Teil enthemmten Tatbeteiligten. Ich habe großen Respekt vor unseren Kolleginnen und Kollegen. Mit einer angemessenen Kommunikation, einem deeskalierenden sowie einem konsequenten Vorgehen im Einzelfall konnten die Einsätze professionell und beweissicher abgearbeitet werden", sagte Michael Weiner, Leiter der PI Hildesheim. Michael Weiner begleitete den Einsatz- und Streifendienst in der Stadt Hildesheim im Nachtdienst vom Freitag auf Samstag persönlich.
Zwischen Freitagnacht und Montagmorgen, 16.07.2021 - 19.07.2021, wurden in Stadt und Landkreis Hildesheim über 20 Einsätze registriert, die überwiegend in Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol standen.
Zu diversen Einsätzen kam es dabei bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag. So kam es am späten Freitagabend in einer Kneipe in der Osterstraße zunächst zu Streitigkeiten, weil mehrere Personen sich trotz Ansprache weigerten, einen Mund-Nase-Schutz aufzusetzen. Der Streit eskalierte und zwei alkoholisierte Beschuldigte schlugen gemeinsam auf einen Mitarbeiter ein. Während der anschließenden polizeilichen Aufnahme fertigte einer der Beschuldigten Aufnahmen von den eingesetzten Kräften. Während die Beamten versuchten, dies zu unterbinden, schlug der Mann um sich. Eine Beamtin wurde dabei leicht verletzt, blieb aber dienstfähig. Bei beiden Beschuldigten wurden Blutproben entnommen.
Ebenfalls am Freitagabend gerieten fünf erheblich alkoholisierte junge Männer in der Greifswalder Straße aneinander. Die Folge waren wechselseitig begangene, gefährliche Körperverletzungen mittels Schlägen und Tritten. In einem Fall schlug ein Beschuldigter mit einer Bierflasche auf seinen Kontrahenten ein, wodurch dieser eine Platzwunde erlitt und in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Auch in diesem Fall wurden allen Beteiligten Blutproben entnommen.
Der übermäßige Alkoholkonsum eines 37-jährigen sorgte für einen weiteren Einsatz, weil dieser mit über drei Promille selbstständig ein Hildesheimer Krankenhaus verließ. Die Polizei wurde alarmiert, suchte nach dem Mann, konnte ihn jedoch nicht mehr ausfindig machen. Allerdings habe für den 37-jährigen, der oft dem Alkohol zusprechen soll, keine Eigen- oder Fremdgefährdung vorgelegen.
Zwei weitere Männer befuhren unabhängig voneinander öffentliche Straße im Stadtgebiet mit E-Scootern, obwohl sie unter Alkoholeinfluss standen. Atemalkoholtests ergaben Werte von 1,16 und 1,68 Promille. Es folgten Blutentnahmen, Untersagungen der Weiterfahrt, die Beschlagnahme der Führerscheine und die Einleitung von Strafverfahren.
Auch im Lauf des 17.07.2021 beschäftigten unter Alkoholeinfluss stehende Personen die Hildesheimer Polizei. Ein 36-jähriger belästigte am späten Nachmittag Passanten und Kinder auf dem Andreasplatz. Einen Platzverweis der Polizei befolgte er zunächst. Jedoch wurde er etwa zwei Stunden später wieder am Andreasplatz angetroffen, wo er vor der Kirche schlief. Neben einem weiteren Platzverweis wurde eine Ordnungswidrigkeitenanzeige gegen den Verursacher gefertigt.
In der Alfelder Straße gerieten zwei Brüder in Streit, bei dem der eine den anderen in den Schwitzkasten nahm und ihm mit der Faust ins Gesicht schlug. Der Beschuldigte hatte eine Atemalkoholkonzentration von über 1,9 Promille.
Eine 18-jährige Frau fiel am frühen Sonntagmorgen auf, als sie als Fahrerin eines Pkw Renault mit einer Atemalkoholkonzentration von knapp einem Promille in der Königstraße unterwegs war. Es folgte eine Blutentnahme und die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens.
Doch nicht nur die Beamtinnen und Beamten aus Hildesheim registrierten am zurückliegenden Wochenende alkoholbedingte Straftaten und Ordnungswidrigkeiten.
Die Polizei Bad Salzdetfurth zog vier Verkehrsteilnehmer aus dem Verkehr, die sich alkoholisiert bzw. unter Drogeneinfluss hinter das Steuer setzten. In Bettmar wurde ein 21-jähriger angehalten, dessen Atemalkoholkonzentration 1,52 Promille betrug. Zudem verlief ein Drogenvortest positiv auf THC, was dafür spricht, dass der Mann auch Cannabisprodukte konsumiert haben muss.
In Bad Salzdetfurth und Bockenem wurden ein 61-jähriger und ein 64-jähriger festgestellt, die jeweils mit über 1,4 Promille mit ihren Pkw unterwegs waren.
Ein 42-jähriger Renault-Fahrer wurde am späten Sonntagabend in Holle angehalten. Ein Drogenvortest erhärtete den Verdacht, dass der Mann unter Drogeneinfluss stand. Es folgten eine Blutentnahme und die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens.
In Sarstedt hielt am späten Freitagabend ein unter Alkohol stehender 62-jähriger eine Streifenbesatzung an und führte Beschwerde, da die Kräfte im Rahmen ihrer Kontrolltätigkeit die Fußgängerzone befuhren. Anschließend schlug der Mann beim Weggehen gegen den Streifenwagen. Ein Schaden ist dabei allerdings nicht entstanden.
Zwischen drei Arbeitern, die in einer Unterkunft in Gödringen wohnhaft sind, soll es in der Nacht zu Samstag zu einer Schlägerei gekommen sein. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei eher um eine Rangelei. Alle Männer standen deutlich unter Alkoholeinfluss.
Am frühen Montagmorgen kontrollierte die Polizei Sarstedt in der Voss-Straße einen 61-jährigen Radfahrer. Der Mann war mit einer Atemalkoholkonzentration von 1,82 Promille unterwegs. Dem Beschuldigten wurde im Anschluss auf der Wache eine Blutprobe entnommen.
Auch den Kollegen aus Elze fiel ein alkoholisierter Radfahrer auf, der in Gronau mit deutlichen Ausfallerscheinungen unterwegs war. Seine Atemalkoholkonzentration betrug über 2,3 Promille. Als Folge wurde dem Mann im Gronauer Krankenhaus eine Blutprobe entnommen und ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet.
Die Polizei Alfeld war am Wochenende mit vier Sachverhalten beschäftigt, die im Kontext von Alkohol bzw. Drogen standen. Am frühen Sonntagmorgen soll eine stark alkoholisierte 17-jährige Frau im Warzer Weg eine 19-jährige zu Boden geschubst und dieser in den Unterleib getreten haben.
Ebenfalls in den frühen Stunden des Sonntagmorgens kam es wegen ruhestörendem Lärms zu Streitigkeiten zwischen mehreren alkoholisierten jungen Leuten und einem 46-jährigen Anwohner in der Ortschaft Föhrste. Ein bislang unbekannter Täter versuchte den Anwohner im weiteren Verlauf zu schlagen und zu schubsen, wobei der 46-jährige leicht am Arm verletzt wurde.
In der Hannoverschen Straße pöbelte ein alkoholisierter 30-jähriger am 18.07.2021, gegen 06:30 Uhr, Personen vor der dortigen Discothek an. Durch die daraufhin eingesetzten Beamten wurde der Verursacher aufgefordert, die Örtlichkeit zu verlassen. Diesem kam er jedoch nicht nach, sondern begann, die Polizeikräfte aggressiv und provokant zu beleidigen und zu bedrohen. Da er dem Platzverweis weiterhin nicht nachkam, wurde der Mann in Gewahrsam genommen.
In Duingen wurde am Sonntagnachmittag der 31-jährige Fahrer eines VW Golf kontrolliert. Ein Drogenvortest ergab den Verdacht, dass der Mann zuvor Cannabisprodukte konsumiert haben muss. Nach einer Blutprobenentnahme wurde dem Mann die Weiterfahrt untersagt. Zudem leiteten die Beamten ein Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren ein.
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