Gemeinsame Pressemitteilung der Polizeidirektion Hannover und der Landeshauptstadt Hannover: Vorstellung des vierten Sicherheitsberichts – Kriminalitätsverteilung in Hannover 2016 bis 2020
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20210728_Sicherheitsbericht2016-2020.pdfPDF - 2,3 MB
Die Polizei und die Stadt Hannover veröffentlichen im dritten Quartal den Sicherheitsbericht für die Landeshauptstadt. Dabei werden die aktuellen Kriminalitätszahlen für das Jahr 2020 - aufgeschlüsselt für jeden Stadtteil - vorgestellt. Beide Behörden gewährleisten damit eine größtmögliche Transparenz für die Bevölkerung und setzen ihren intensiven Austausch mit den Vertretenden der örtlichen Gremien fort.
Der jährlich erscheinende Sicherheitsbericht hat ausschließlich Delikte im Fokus, welche einen Bezug zum öffentlichen Raum haben und / oder das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im besonderen Maße beeinflussen. Hierbei werden insbesondere folgende Straftaten im Vier-Jahres-Vergleich betrachtet: Gesamtstraftaten (Ohne Staatsschutz- und Verkehrsdelikte), Raubdelikte, Körperverletzungen, Diebstahlsdelikte (u.a. Wohnungseinbrüche), Sachbeschädigungen und Rauschgiftdelikte.
In den Sicherheitsbericht fließen keine Straftaten ohne Tatort ein. Hierunter fallen u.a. Betrugsdelikte aus dem Bereich "Cybercrime" bei denen kein Tatort ermittelt werden konnte.
Für die Landeshauptstadt Hannover ist für das Jahr 2020 ebenfalls, wie bereits für das Jahr 2019 festgestellt, ein rückläufiger Trend an Straftaten zu verzeichnen.
In dem zu betrachtenden Zeitraum 2020 müssen die besonderen Umstände während der Covid-19 pandemiebedingten Einschränkungen berücksichtigt werden, die direkt Auswirkungen auf das Kriminalitätsgeschehen hatten.
Im Jahr 2019 wurden noch 69.613 Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Im Jahr 2020 dagegen wurden 68.540 Gesamtstraftaten registriert. (wir berichteten: https://bit.ly/37ANvEu) 65.005 Straftaten davon konnten den einzelnen Stadtbezirken/ Stadtteilen zugeordnet werden.
Durch technische Anpassungen ist ein leichter Anstieg zum Vorjahr 2019 zu verzeichnen. Nunmehr können zum Beispiel Straftaten, welche in den Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeidirektion Hannover fallen, dem Stadtteil Mitte zugeordnet werden. Dies bedeutet, dass Straftaten, welche im Bereich des Hauptbahnhofes durch die Bundespolizei aufgenommen worden sind, jetzt dem Stadtteil Mitte zugeordnet sind.
Hervorzuheben ist, dass Pandemiebedingt eine veränderte Form der Arbeitswelt und der Mobilität stattgefunden hat. Somit führten die Präsenz im eigenen Wohnraum durch Homeoffice oder Kurzarbeit und die Einschränkungen zur Einreise in die Bundesrepublik Deutschland für überörtlich agierende Tätergruppierungen zu einem Rückgang der Wohnungseinbrüche auf 706 Taten. Im Vorjahr wurden 1037 Taten verzeichnet.
Ebenfalls ist ein Rückgang der Körperverletzungsdelikte festzustellen. Im Jahr 2020 wurden 6881 Körperverletzungen registriert (2019: 7238 Körperverletzungen). Durch den Wegfall von Großveranstaltungen, wie beispielsweise das Schützen- und das Maschseefest, sind die Tatgelegenheiten reduziert worden.
Im Bereich der Rauschgiftkriminalität machen fast 80 Prozent der bekannt gewordenen Straftaten die allgemeinen Verstöße "Besitz von Rauschgift" aus. Die restlichen 20 Prozent sind als Handelsdelikte einzuordnen. Die Anzahl der Rauschgiftdelikte sagt grundsätzlich nichts über die räumliche Verteilung der Straftaten aus, sondern sie legt in der Regel offen, an welchen Orten die Polizei Feststellungen getroffen oder Hinweise hierzu erhalten hat.
"Die Pandemie hat sich nicht nur auf das öffentliche Leben und die Kriminalität ausgewirkt, sondern auch auf die gemeinsamen Maßnahmen zur Erhöhung von Sicherheit und Ordnung in der Landeshauptstadt Hannover. Gleichzeitig war der Alltag beider Behörden von der Durchsetzung der jeweiligen aktuellen Corona-Verordnung geprägt. Wir freuen uns, dass wir die gemeinsamen Streifen mit dem Ordnungsdienst der Landeshauptstadt Hannover nun wieder intensivieren können. Durch die gemeinsame Präsenz möchten wir die Ansprechbarkeit für alle gewährleisten und das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Landeshauptstadt stärken." äußert sich Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe.
Das Jahr 2020 war ein außergewöhnliches Jahr für die Bevölkerung, die Landeshauptstadt und für die Polizeidirektion von Hannover.
Die Tätigkeiten des Ordnungsdienstes und der Polizei Hannover wurden durch den Umgang mit der Covid-19-Pandemie stark geprägt. Durch das Land Niedersachsen und die Region Hannover wurden seit Mitte März 2020 zahlreiche ordnungsrechtliche Vorschriften zur Eindämmung der Pandemie erlassen. Für die Durchsetzung dieser Regelungen arbeiteten die Stadt Hannover und die Polizeidirektion Hannover zusammen im engen Austausch. Der Ordnungsdienst hat allein 427 Mal in Ladengeschäften die jeweils aktuell geltenden Coronabestimmungen kontrolliert. Hiervon führten etwa 10 Prozent zur Schließung des Geschäfts. Mehr als 11.000 Mal wurden Personen auf die Wahrung der Hygiene- und Abstandsregeln hingewiesen. Insgesamt wurden durch Mitarbeitende der Stadt Hannover 28.161 Bürgergespräche geführt. Im Stadtgebiet hat das Ordnungsamt 1.623 Verstöße gegen die Spielplatzsatzung festgestellt. 388 Verstöße wurden mit einem Platzverweis geahndet.
"Mit dem diesjährigen Bericht legen die Polizeidirektion Hannover und die Landeshauptstadt zum vierten Mal einen gemeinsamen Sicherheitsbericht vor.", so Dr. Axel von der Ohe, Dezernent für Finanzen, Sicherheit und Ordnung bei der Landeshauptstadt Hannover. "Die Einführung eines solchen gemeinsamen Reportings hat sich bewährt. Es schafft Transparenz über die Tätigkeit von Polizei und städtischem Ordnungsdienst und leistet einen wichtigen Beitrag für eine faktenbasierte Bewertung der jeweils aktuellen Ordnungs- und Sicherheitslage. Der Bericht ist zudem ein ganz konkreter Beleg für die gelebte Sicherheitspartnerschaft von Polizei und Stadtverwaltung."
Den gesamten Sicherheitsbericht finden Sie auf unserer Homepage unter folgendem Link:
https://bit.ly/3s5rlUe
/bo, nzj, mr
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion HannoverJanique BohrmannTelefon: 0511 109-1040E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.dehttps://www.pd-h.polizei-nds.de