(1260) Straftäter am Telefon und über das Internet – Die polizeiliche Kriminalberatung informiert beim 4. länderübergreifenden Sicherheitstag am 17.09.2021
Falscher Polizeibeamter, Schockanruf, Enkeltrick - das sind nur drei von mittlerweile unzähligen Maschen, mit denen Betrüger am Telefon und über das Internet immer wieder hohe Summen ergaunern. Die polizeiliche Kriminalberatung lädt am kommenden Freitag (17.09.2021) zu ihrem Informationsstand vor dem Nürnberger Zeughaus ein und gibt Verhaltenstipps, was zu tun ist, wenn auch Sie ins Visier der Betrüger geraten.
Es vergeht kein Tag, an dem es die Telefonbetrüger nicht versuchen: Irgendwo in Mittelfranken meldet sich ein angeblicher Kriminalbeamter am Telefon und tischt einem häufig älteren Menschen die Lügengeschichte des angeblichen Einbruchs in der Nachbarschaft auf. In einer anderen Variante wollen die Betrüger den Betroffenen weismachen, dass ihre Tochter auf Grund eines Verkehrsunfalls in Schwierigkeiten geraten sei. Tausende Anrufe kommen so über das Jahr zusammen. Den meisten sind die Maschen mittlerweile bekannt und sie legen einfach auf. Doch leider sind die Täter mit ihren perfiden Geschichten immer wieder erfolgreich. Im vergangenen Jahr erbeuteten die Betrüger auf diese Weise in 17 Fällen in ganz Mittelfranken rund 1,2 Millionen Euro. Dieses Jahr dürfte dieser Wert ersten Schätzungen zufolge sogar noch übertroffen werden. Dr. Holger Plank, Leiter des Sachgebiets für Kriminalitätsbekämpfung beim Polizeipräsidium Mittelfranken, zeigt sich angesichts dieser Zahlen besorgt: "Leider gelingt es uns mit unseren umfangreichen Aufklärungs- und Präventionskampagnen nicht, alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen". Laut Dr. Plank liegt das auch an dem professionellen Vorgehen der Betrüger. Geschulte Callcenter-Agenten wickeln ihre Opfer in teilweise stundenlange Gespräche ein. Mehrere Protagonisten, vom angeblichen Kriminalbeamten bis zum vermeintlichen Staatsanwalt und Richter, kommen zum Einsatz und verleihen dem Stück Glaubwürdigkeit. Die Opfer indes sind eingeschüchtert, fürchten um ihren Besitz und händigen schlussendlich nicht selten Bargeld und Wertgegenstände im Wert von mehreren zehntausend Euro an die Täter aus.
Für viele Menschen bedeutet dies sogar den Verlust der gesamten Ersparnisse. Nicht minder schwerwiegend ist für viele Opfer jedoch auch die psychische Belastung, die mit dem finanziellen Verlust einhergeht. Viele Betroffene ziehen sich zurück und schämen sich zutiefst, den Betrügern auf den Leim gegangen zu sein.
Die mittelfränkische Polizei nimmt das Phänomen seit Jahren ernst. "Wir setzen da an vielen verschiedenen Punkten an", so Dr. Plank. Die Kriminalpolizei steht zum Beispiel in Kontakt mit den Banken und sensibilisiert deren Angestellte, bei außergewöhnlich hohen Bargeldauszahlungen hellhörig zu werden. "Am wichtigsten ist und bleibt aber die Aufklärung", so Dr. Plank weiter. Es sei wichtig, weiterhin auf die potentielle Zielgruppe solcher Anrufe zuzugehen und über das Phänomen aufzuklären. Egal ob im Seniorenheim, in der Zeitung, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder über die Angehörigen: "Wir erreichen annähernd wöchentlich mit diesem Thema tausende Menschen über unsere Social-Media-Kanäle. Reden Sie mit ihren Eltern und Großeltern und helfen Sie uns über das Phänomen aufzuklären."
Das Kommissariat 34 der Nürnberger Kriminalpolizei - Fachkommissariat für die polizeiliche Kriminalberatung - informiert interessierte Bürgerinnen und Bürger am Sicherheitstag 2021 (Freitag, 17.09.2021) über diese und weitere gängige Betrugsmaschen. Die Beamtinnen und Beamten stehen Ihnen von 13:00 Uhr - 17:00 Uhr an einem Informationsstand vor dem Nürnberger Zeughaus (Pfannenschmiedsgasse 24) Rede und Antwort.
Weitere Informationsstände zu diesem Thema finden Sie am Aktionstag zudem unter anderem in Fürth (Fußgängerzone Schwabacher Str. 13, 10:00 Uhr - 18:00 Uhr), Erlangen (E-Center Bechmann, Neumühle 4, 10:00 Uhr - 14:00 Uhr) und in Ansbach (Brückencenter, 10:00 Uhr - 16:00 Uhr).
-------------------------------------------------In Mittelfranken beteiligen sich neben den Schutz- und Verkehrspolizeidienststellen auch die Kriminalpolizei und die Grenzpolizeiinspektion Nürnberg-Flughafen mit entsprechenden Aktionen an dem Sicherheitstag.
Schwerpunkt des Aktionstages werden zum einen umfangreiche Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen zur intensiven, länderübergreifenden Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum sein. Zum anderen möchte die Polizei an zahlreichen Informationsständen in ganz Mittelfranken über aktuelle Kriminalitätsphänomene aufklären.
Eine detaillierte Auflistung aller Informationsveranstaltungen finden Sie unter
https://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/schuetzenvorbeugen/beratung/index.html/332035
Ausgewählte Kontrollen und Präventionsangebote werden im Verlauf des Sicherheitstages auf den Social-Media-Kanälen des Polizeipräsidiums Mittelfranken begleitet. Folgen Sie uns deshalb gerne auf
https://www.instagram.com/polizeimfr/?hl=de
Für Medienvertreter besteht die Möglichkeit, ausgewählte Kontrollmaßnahmen sowie Informationsstände am Aktionstag zu begleiten. Bitte melden Sie sich hierfür bei Interesse bis Donnerstag (16.09.2021) 12:00 Uhr bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911 2112 - 1030 oder über pp-mfr.pressestelle@polizei.bayern.de.
Marc Siegl/n
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mittelfranken
Präsidialbüro - Pressestelle
Richard-Wagner-Platz 1
D-90443 Nürnberg
E-Mail: pp-mfr.pressestelle@polizei.bayern.de
Erreichbarkeiten:
Montag bis Donnerstag
07:00 bis 17:00 Uhr
Telefon: +49 (0)911 2112 1030
Telefax: +49 (0)911 2112 1025
Freitag
07:00 bis 15:00 Uhr
Telefon: +49 (0)911 2112 1030
Telefax: +49 (0)911 2112 1025
Sonntag
11:00 bis 14:00 Uhr
Telefon: +49 (0)911 2112 1030
Telefax: +49 (0)911 2112 1025
Außerhalb der Bürozeiten:
Telefon: +49 (0)911 2112 1553
Telefax: +49 (0)911 2112 1525
Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken im Internet: