Kriminalitätszahlen der ersten neun Monate zeigen erneut deutliche Rückgänge – Polizeipräsident nutzt strategische Fahndung als wirksames Instrument der Polizeiarbeit

Lfd. Nr.: 1215 Die steigenden Corona-Inzidenzen machen derzeit den Menschen in ganz Deutschland und so auch in Dortmund und Lünen Sorgen. Umso mehr freut sich Polizeipräsident Gregor Lange darüber, in diesen Zeiten auch positive Zahlen verkünden zu können. Denn die Kriminalitätszahlen sowohl in Dortmund als auch in Lünen folgen auch in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 dem Abwärtstrend der letzten Jahre. Rund zwölf Prozent beträgt beispielsweise der Rückgang der Gesamtkriminalität im Zuständigkeitsbereich der Dortmunder Polizei (von 50.242 in 2020 auf 44.072 in 2021) - für Dortmund beträgt der Rückgang 12,7 Prozent (2020: 46.458, 2021: 40.538), für Lünen 6,6 Prozent (2020: 3.784, 2021: 3.534). Im Fünf-Jahres-Vergleich sprechen wir sogar von rund 31 Prozent Rückgang im gesamten Zuständigkeitsbereich (2016: 63.498) bzw. von rund 30 Prozent in Dortmund (2016: 58.298) und 32 Prozent in Lünen (2016: 5.200). "In diesen Zeiten, die für uns alle weiterhin mit vielen Sorgen und Ängsten verbunden sind, bin ich froh, dass gerade wir als Polizei auch gute Nachrichten verkünden können. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, hat für die Menschen in Dortmund und Lünen weiter deutlich abgenommen", sagt der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange. "Noch mehr freut mich, dass wir es mittlerweile mit einer andauernden Entwicklung zu tun haben. Das zeigt mir der Vergleich mit den Zahlen der letzten fünf Jahre. Ich denke, dass die drei Quartale den Trend des Jahres 2021 schon gut erkennen lassen." Betroffen von dem stetigen Rückgang ist erfreulicherweise nicht nur die Gesamtkriminalität, sondern sind gerade auch die Delikte, die für die Bürgerinnen und Bürger in Dortmund und Lünen mit den meisten Ängsten verbunden sind: Gewalt- und Straßenkriminalität, Raubüberfälle - in diesen Bereichen stehen größtenteils sogar zweistellige Prozentwerte hinter dem Minus. Die Gewaltkriminalität beispielsweise ist im gesamten Zuständigkeitsbereich um 12,6 Prozent gesunken (2020: 2.016, 2021: 1.761), in Dortmund (2020: 1.856, 2021: 1.603) und Lünen (2020:160, 2021: 158) um 13,6 und 1,3 Prozent. Die Entwicklung im Bereich der Straßenkriminalität: ein Minus von 17,5 Prozent gesamt (2020: 11.600, 2021: 9.574) und Rückgänge von 18,2 Prozent bzw. 8,8 Prozent in Dortmund (2020: 10.675, 2021: 8.730) und Lünen (2020: 925, 2021: 844). Knapp 40 Prozent weniger Raubüberfälle gab es in Dortmund und Lünen von Januar bis September 2021 (2020: 330, 2021: 199). Davon fallen 2021 191 auf Dortmund (2020: 313, Rückgang: 39 Prozent) und 8 auf Lünen (2020: 17, Rückgang: 52,9 Prozent). Beeindruckend fällt hier der Blick auf die Fünf-Jahres-Statistik aus: Seit 2016 hat sich die Anzahl fast halbiert (2016: 377) - in Dortmund dabei um 46,8 Prozent (2016: 359), in Lünen um 55,6 Prozent (2016: 18). Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange hat in den vergangenen Jahren immer wieder und zielgerichtet auf ein noch recht neues Instrument zur Bekämpfung der Kriminalität gesetzt. Durch eine Änderung des NRW-Polizeigesetzes Ende 2018 darf die Polizei nach Anordnung durch den Polizeipräsidenten im Rahmen der strategischen Fahndung zur Verhütung von Straftaten von erheblicher Bedeutung Personen im öffentlichen Verkehr anhalten und Fahrzeuge sowie mitgeführte Sachen in Augenschein nehmen. "Nur ein Baustein unserer Strategie zur Bekämpfung der Kriminalität in Dortmund und Lünen, aber ein wichtiger und gleichzeitig auch wirkungsvoller", so Gregor Lange. So sind im Rahmen solcher strategischen Fahndungen seit Beginn 2019 bis heute insgesamt mehr als 72.000 Personen kontrolliert worden. Das Ergebnis: mehr als 3.200 Strafanzeigen, fast 14.000 Ordnungswidrigkeitenanzeigen, fast 200 Ingewahrsamnahmen sowie fast 400 Festnahmen. "Dieses Zahlenwerk spricht für sich. Spricht für den hohen Kontroll- und Strafverfolgungsdruck, den wir mit diesem Instrument des Polizeigesetzes aufgebaut haben. Ein Druck auf Straftäter, von dem ich mir auch einen stetigen abschreckenden Effekt verspreche. Die sinkenden Kriminalitätszahlen zeigen mir, dass wir in die richtige Richtung gehen und effektiv etwas für dich Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Dortmunder Bevölkerung tun können", erklärt der Dortmunder Polizeipräsident. Eingesetzt wurde das Instrument der strategischen Fahndung nach einzelnen Ereignissen genauso wie zur Bekämpfung eines Deliktsfelds in seiner Gesamtheit. Hier einige Beispiele: Nach einem versuchten Tötungsdelikt an einem Angehörigen der Rockerszene im Juni 2019 hat der Polizeipräsident für den Bereich der Dortmunder Innenstadt von Mitte Juli bis Ende August eine strategische Fahndung angeordnet. In diesem Zuge wurden mehr als 1.100 Personen und über 500 Fahrzeuge kontrolliert. Die Beamten nahmen 60 Personen fest, 27 in Gewahrsam und fertigten 211 Strafanzeigen. Um Auseinandersetzungen zwischen zwei verfeindeten Gruppen vorzubeugen, wurde auch rund um eine Feier eines Rockerclubs in Dortmund an einem Wochenende Ende Januar 2020 eine strategische Fahndung durchgeführt. Im März 2020 kontrollierten die Einsatzkräfte im Rahmen einer eintägigen strategischen Fahndung zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs 355 Personen und 254 Fahrzeuge. Zwei Personen wurden festgenommen und elf Strafanzeigen gefertigt. Ein weiteres Phänomen, bei dessen Bekämpfung die Polizei Dortmund - neben vielen anderen Maßnahmen - seit Anfang 2021 immer wieder auf die strategische Fahndung setzt, ist die Raser-, Poser- und illegale Tuningszene. Im ersten Halbjahr wurden in diesem Rahmen insgesamt fast 8.000 Personen sowie mehr als 4.700 Fahrzeuge kontrolliert. Die Kontrollen führten zu sechs Festnahmen, vier Ingewahrsamnahmen, 56 Strafanzeigen sowie 606 Ordnungswidrigkeitenanzeigen. Zuletzt hatte der Dortmunder Polizeipräsident nach einer Auseinandersetzung im Rocker-/Clan-Milieu Anfang Oktober eine strategische Fahndung angeordnet. Im Rahmen der Kontrollen konnten die Beamten nach kurzer Zeit ein Fahrzeug anhalten, eine Person mit scharfer Schusswaffe aus dem Verkehr ziehen und ein entsprechendes Strafverfahren einleiten. Polizeipräsident Lange betont: "Die Zahlen bestärken uns darin: Wir werden das Instrument der strategischen Fahndung auch weiterhin einsetzen - mit Augenmaß und der Sicherheit in Dortmund und Lünen im Blick." Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an: Polizei Dortmund Pressestelle Telefon: 0231-132 1020-1029 Fax: 0231-132 9733 E-Mail: pressestelle.dortmund@polizei.nrw.de