220221-1-K/LEV Polizeiliche Kriminalstatistik für Köln und Leverkusen

Die Polizei Köln hat heute (21. Februar) die Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung des Jahres 2021 für Köln und Leverkusen veröffentlicht. Die Entwicklungen in den für die Sicherheitsarbeit relevanten Deliktsbereichen werden im Jahresbericht erläutert. Dieser ist auf der Homepage der Polizei Köln unter https://koeln.polizei.nrw/polizeiliche-kriminalstatistik abrufbar. Dort sind auch die separate Auswertung für die Städte Köln und Leverkusen sowie der Jugendkriminalitätsbericht 2021 zu finden. Die Kriminalitätszahlen des Jahres 2021 für Köln und Leverkusen (insgesamt 119.473 Straftaten) sind im Vergleich zum Vorjahr (123.579 Straftaten) um 3,32 % gesunken. Der Leiter der Direktion Kriminalität Klaus-Stephan Becker zeigt sich über den anhaltenden Trend der letzten Jahre grundsätzlich erfreut. Er blickt gerade wegen der Einflüsse der Corona-Pandemie auf das öffentliche Leben und durch weitreichende Beschränkungen nicht vorhandene Tatgelegenheiten zum Beispiel für Wohnungseinbrecher (-25,37 Prozent) und Taschendiebe (-5,71 Prozent) wachsam in die Zukunft. "Wir verzeichnen die niedrigsten Kriminalitätsfallzahlen seit über 30 Jahren und mit 51,03 Prozent die zweithöchste Aufklärungsquote seit 1970. Darauf werden wir uns als Polizei Köln nicht ausruhen, denn im zweiten Halbjahr 2021 sind die Kriminalitätszahlen mit weitreichenden Lockerungen wieder deutlich angestiegen. Wir sind auch vielfach an ganz neuen Stellen bei der Ermittlungsarbeit gefordert, um dem Bedürfnis nach Sicherheit der Bevölkerung gerecht zu werden", so der Chef von rund 1200 Beschäftigten der Direktion Kriminalität: "Wir stehen vor ganz neuen Herausforderung in personeller, logistischer und technischer Sicht. Kriminalität ist digitaler geworden und das zeigt sich zum Beispiel bei Ermittlungen zur Kinderpornografie, zum sexuellen Missbrauch von Kindern, bei der Bearbeitung von Betrugsstraftaten sowie bei Fällen der organisierten Kriminalität. Betrachtet man die 26 Monate andauernden Ermittlungen der BAO Berg mit hohen Anforderungen an die Sicherung und Auswertung von unvorstellbaren Datenmengen, werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Ermittlungen deutlich. Im Tatort Internet ist die Polizei inzwischen zunehmend staatenübergreifend gefordert. Ermittlungen im Darknet oder die Kommunikation der Täter über kryptierte Handyverbindungen sind ernstzunehmende Hürden. Inkriminiertes Vermögen findet sich auf ausländischen Konten wieder. Aus Callcentern im Ausland bringen Betrüger, die sich als vermeintliche Online-Broker oder Polizisten ausgeben, Anleger oder auch Seniorinnen und Senioren um ihre Ersparnisse, um nur einige Beispiele zu nennen. Der Tatort Internet ist auch Aktionsgebiet derer, die anonym Hass verbreiten, zu strafbaren Aktionen aufrufen und Menschen manipulieren. Die Polizei ist wachsam, aber wenn diesen Akteuren wirksam entgegengetreten werden soll, sind neben der Polizei all diejenigen gefordert, die sich gegen Gewalt und eine Radikalisierung der Gesellschaft einsetzen. Hier liegt eine große Herausforderung in der Zukunft." Die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen sind um mehr als 60 Prozent rückläufig, bleiben aber eine ständige Herausforderung für die Polizei und ihre Netzwerkpartner. Becker resümiert: "Auf die Häufigkeit der aktuell gesunkenen Anrufe von Betrügern aus ausländischen Callcentern haben wir kaum Einfluss. Wir haben 2021 unsere Präventionsbemühungen intensiviert und mit Banken Geldausgabeumschläge entwickelt, um in letzter Sekunde noch vor der Geldübergabe an die Täter zu warnen. Auch Bäckereien haben uns unterstützt und Brötchentüten mit Hinweisen ausgegeben. Das alles ist kein 100prozentiger Schutz gegen die vielen Tricks, mit denen die Täter arbeiten. Hier werden wir weiter am Ball bleiben." Gleichzeitig müssen wir die Entwicklung der Straßenkriminalität rund um Eigentums- und Gewaltdelikte sowie den illegalen Handel mit Betäubungsmitteln im Blick behalten. Hier liefert die Statistik ein Beispiel. Die in Köln und Leverkusen gestiegenen Fallzahlen beim Diebstahl aus Kraftfahrzeugen beeinflussen das Sicherheitsempfinden der Kölner und Leverkusener Bürgerinnen und Bürger. Hinweis für Medienvertreter: Für O-Töne im Foyer des Kölner Polizeipräsidiums sowie telefonische Rückfragen steht LKD Becker ab 12 Uhr zur Verfügung. Anmeldungen sowie die zeitliche Koordinierung bitte über die Pressestelle unter der Rufnummer 0221 229-2023. (cs/de) Rückfragen von Medienvertretern bitte an: Polizeipräsidium Köln Pressestelle Walter-Pauli-Ring 2-6 51103 Köln Telefon: 0221/229 5555 e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de