Heidelberg, Mannheim, Rhein- Polizeiliche Kriminal- und Unfallstatistik 2021 für das Polizeipräsidium Mannheim (zuständig für: Stadt Mannheim, Stadt Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis)

2 Dokumente PolizeilicheKriminal-undUnfallstatistik2021PPMA.pdfPDF - 6,9 MBPressemitteilungPKS2021PPMA.pdfPDF - 770 kB -Polizeipräsidium Mannheim setzt erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fort -Zahl der Gesamtstraftaten auf historischem Tiefstand -Aufklärungsquote ist leicht auf 60,4 Prozent gesunken -Pandemiebedingte Einschränkungen des öffentlichen Lebens wirken sich weiter positiv auf die Entwicklung aus -Die Anzahl der Straftaten im öffentlichen Raum sinken erneut; Straßenkriminalität und Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum auf Tiefstand -Bei den Eigentumsdelikten betrifft der Rückgang nahezu alle Erscheinungsformen, besonders Diebstahlsdelikte und Wohnungseinbrüche sinken auf Rekordtief -Der erneute Anstieg im Bereich der Sexualdelikte beruht wiederholt auf der Verbreitung pornografischer Schriften über Messenger-Dienste sowie exhibitionistische Handlungen von wiederholt in Erscheinung getretenen Einzeltätern -Das Deliktsfeld der Cyber-Kriminalität wurde in seiner statistischen Erfassung angepasst. Die geänderte Zählweise bedingt eine eingeschränkte Vergleichbarkeit der Fallzahlen mit den Vorjahreswerten -Gesamtzahl der Unfälle steigt aufgrund des Zuwachses von Kleinstunfällen leicht an -So wenig Schwerverletzte und Verkehrstote wie seit 2010 nicht mehrBilanz der Polizeilichen Kriminalstatistik 2021: Straftaten im Präsidiumsbereich zum fünften Mal in Folge rückläufig Mannheim. "Für das Jahr 2021 verzeichnet das Polizeipräsidium Mannheim den niedrigsten Stand an registrierten Straftaten der vergangen 18 Jahre! Ein großartiger Erfolg und gleichzeitig ein Beleg für die hervorragende Arbeit der Beamtinnen und Beamten im Polizeipräsidium Mannheim. Es zeigt zudem, dass unsere Anstrengungen für mehr Sicherheit, insbesondere im öffentlichen Raum, sich nicht nur signifikant in der Statistik, sondern auch spürbar positiv auf die Bürgerinnen und Bürger in der Metropolregion ausgewirkt haben.", zeigt sich Polizeipräsident Siegfried Kollmar sichtlich erfreut. "Mit knapp 20.000 Straftaten weniger als noch vor fünf Jahren verzeichnen wir ein Rekordtief. Sicherlich wirken sich hierauf auch die zahlreichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie aus. In Korrelation hierzu stellen wir aber auch Anstiege bestimmter Deliktsbereiche fest, die sich bereits im Vorjahr abzeichneten. Hierunter fallen insbesondere die Sexualdelikte, die durch die Verbreitung sexueller Inhalte über Messenger-Dienste signifikante Steigerung erfuhren. Mit gezielter Präventionsarbeit gehen wir, wie auch in den Jahren zuvor, gezielt eben diese Verschiebungen innerhalb der angestiegenen Deliktsfelder an. Das heißt aber nicht nur junge Menschen im Umgang mit neuen Medien zu schulen, sondern auch in der digitalen Welt keinen rechtsfreien Raum zu etablieren. Mit der ständigen Anpassung unserer Sicherheits-Strategie ruhen wir uns nicht auf den erreichten Erfolgen aus. Im Gegenteil, gerade hier heißt es konsequent, ganzheitlich und gezielt eben diese Schwerpunkte anzugehen und weiter für Ihre Sicherheit zu sorgen.", betont Kollmar. Insgesamt betrachtet ist im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mannheim mit insgesamt 55.275 registrierten Straftaten ein eminenter Rückgang zu verzeichnen. Im Direktvergleich zum Vorjahr bedeutet dies, über 10.000 Fälle weniger. Die Aufklärungsquote sank zwar leicht um 2,2% auf 60,4%, befindet sich aber weiterhin auf gutem Niveau. Zusammenfassend ist es für die Menschen in der Region immer unwahrscheinlicher, Opfer einer Straftat zu werden. Kriminalitätsschwerpunkte: Erfreulicherweise korrelieren diese Rückgänge auch mit dem Handlungsschwerpunkt des Landes Baden-Württembergs "Sicherheit im öffentlichen Raum". In den Stadtkreisen Heidelberg und Mannheim sowie dem Rhein-Neckar-Kreis sind für die Teilbereiche der Aggressionsdelikte ein 5-Jahres-Tief zu verzeichnen. Für die Straßenkriminalität in allen drei Kreisen zeichnet sich sogar ein beachtliches 15-Jahres-Tief ab. Im Deliktsfeld der Eigentumskriminalität haben sich die Fallzahlen im Bereich der Diebstähle vom bisherigen Höchststand 35.689 im Jahr 2003 auf 15.448 Fälle mehr als halbiert. Besonders eindrücklich ist der erneute Rückgang bei der Anzahl der Wohnungseinbrüche. Enorme präventive und repressive Anstrengungen der letzten Jahre verfehlten ihre Ziele nicht: Von mehr als 1.000 Fällen im 2017 sind diese nunmehr auf weniger als die Hälfte zurückgegangen. Bei 420 Einbrüchen scheiterten bereits 175 im Versuchsstadium. Neben Strafverschärfungen, qualifizierter Sachbearbeitung sowie verstärkte Polizeipräsenz dürfte aber auch ein nochmal gesteigertes gesellschaftliches präventives Netzwerk ursächlich für die sinkenden Zahlen sein. Ein erneuter Anstieg ist im Bereich der Sexualdelikte zu deklarieren. Die Zahl der erfassten Fälle stieg im Vergleich zum Vorjahr von 893 auf 1.186, ein Zuwachs von 32,8%. Die Gründe für die erneute Steigerung beruhen hauptsächlich auf der deutlichen Zunahme der Fälle von "Verbreiten/Erwerb/Besitz/Herstellen pornografischer Schriften" - das Versenden oder Hochladen von inkriminierten Inhalten mit sexuellem Bezug. Von 525 erfassten Fällen sind 426 auf den Tatbestand der "Verbreiten/Erwerb/Besitz/Herstellen von Kinderpornografie" zurückzuführen. Dies begründet sich größtenteils in der Verbreitung sexueller Inhalte über Messenger-Dienste oder die Sozialen Netzwerke durch Kinder und Jugendliche. Diese sind sich der Strafbarkeit oftmals nicht bewusst. Des Weiteren wurden erneut Verdachtsanzeigen einer NGO wegen Kinderporno basierend auf dem Datenabgleich amerikanischer Provider erstattet. Dabei wurden knapp 5 Millionen Bilddateien und rund 120.000 Videodateien gesichtet und auf strafrechtliche Relevanz bewertet. Zwar wurde auch im Bereich der exhibitionistischen Handlungen ein Anstieg festgestellt, allerdings ist dieser auf das wiederholte Auftreten von Einzeltätern zurückzuführen. Verkehrsunfallbilanz 2021: Trotz gering steigender Unfallzahlen Tiefstände bei Schwerverletzten und Verkehrstoten "So wenig Schwerverletzte und Verkehrstote wie seit 10 Jahren nicht, sind ein deutliches Plus in Sachen Verkehrssicherheit. Auch wenn die Unfallzahlen insgesamt, gegenüber einem enormen Rückgang im Vorjahr, gering angestiegen sind, sind die Steigerungen ausschließlich im Bereich der Sachschäden festzustellen.", so Präsident Kollmar erfreut. "Unsere breitgefächerte Arbeit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit haben wir im vergangenen Jahr nicht nur fortgesetzt, sondern weiter ausgebaut. Neben Großkontrollstellen auf den Autobahnen, intensivierter Verkehrsarbeit bei Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss und der Ausweitung der Poser-Kontrollen auf den gesamten Zuständigkeitsbereich haben auch Menschen von jung bis alt von kostenfreien Schulungsmaßnahmen unserer Verkehrsprävention profitiert.", so der Polizeipräsident weiter. Mit einem Anstieg um 3% steigt die Gesamtanzahl der Unfälle auf 26.035 im Jahr 2021. Allerdings sind die Zuwächse ausschließlich auf Verkehrsunfälle mit entstandenem Sachschaden zu begründen. So sank die Zahl der Verletzten erneut. Eine besondere Entwicklung ist bei Betrachtung der verletzungsgefährdeten Verkehrsteilnehmer festzustellen: Fußgänger-, Fahrrad-, Pedelec-Unfälle sowie die der motorisierten Zweiradfahrer konstatieren sinkende Zahlen. Allerdings ist bei den E-Scooter-Unfällen erneut eine Zunahme zu registrieren. So stieg die Anzahl um 32 Zähler auf insgesamt 88 Unfälle, wobei 50 Personen verletzt wurden. Mit der Einführung des neuen Verkehrsmittels im Juli 2019, sind nun erste Vergleiche zum Vorjahr möglich. Erfreulicherweise ist bei den Verkehrsunfällen bei denen Geschwindigkeit ursächlich war ein Rückgang um 59 Fälle festzustellen, was einem 5-Jahres-Tief entspricht. Bedauerlicher Weise nahmen die Unfälle, bei denen der Verursacher unter Alkoholeinfluss stand, nach einem Vorjahres-Tief wieder leicht zu. Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich ist eine Zunahme um 127 Unfällen zu verzeichnen, wobei das Jahr 2020 eine besonders starke Abnahme auswies. Einhergehend mit gesteigerten Zahlen sind auch die erlittenen Personenschäden um 11% angestiegen - während die Zahl der Schwerverletzten sank, stieg die Zahl der Leichtverletzten an. Besonders erwähnenswert: Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von LKW ist wiederholt gesunken. Dabei kamen zudem weniger Menschen zu schaden. Auch bei den Unfällen am Stauende ist weiter ein kontinuierlicher Rückgang festzustellen. Hinweis an die Redaktionen: Broschüre hier downloaden: https://ppmannheim.polizei-bw.de/wp-content/uploads/sites/8/2022/03/Polizeiliche-Kriminal-und-Unfallstatistik-2021-PP-MA.pdf Alle Informationen und genaueren Zahlen entnehmen Sie bitte der auf der Homepage des Polizeipräsidiums Mannheim eingestellten statistischen Übersicht, die Sie unter https://ppmannheim.polizei-bw.de/wp-content/uploads/sites/8/2022/03/Polizeiliche-Kriminal-und-Unfallstatistik-2021-PP-MA.pdf finden. Für Auskünfte und Fragen steht die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Mannheim gerne unter Telefon 0621/174-1111 oder mannheim.pp.sts.oe@polizei.bwl.de zur Verfügung. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Mannheim Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Patrick Knapp Telefon: 0621 174-1111 E-Mail: mannheim.pp.sts.oe@polizei.bwl.de