Kriminalstatistik für die Polizeiinspektion Rostock für das Jahr 2021 Erneuter Rückgang der Straftaten – Deutliche Erhöhung der Aufklärungsquote Erstmals Überblick über ein gesamtes Corona-Jahr

Die Zahlen polizeilich registrierter Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion Rostock sind im Vergleich zum Jahr 2020 auf nahezu gleichbleibendem Niveau. Im vergangenen Jahr wurden in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock insgesamt 18.781 Straftaten registriert. Mit dem Rückgang der Fallzahlen sank auch die Kriminalitätsbelastung, die in der sogenannten Häufigkeitszahl (HZ) angegeben wird. Die Häufigkeitszahl gibt das Verhältnis zwischen bekannt gewordenen Straftaten berechnet auf 100.000 Einwohner an. 2021 wurden 8974 Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert. Somit ist die Häufigkeitszahl im zweiten Jahr in Folge unter 9.000 (2020: 8960). "Es ist grundsätzlich ein positives Signal, dass die Straftaten weiter zurückgegangen sind. Die Zahlen sind für die Rostocker Polizei jedoch weiter Ansporn, noch besser zu werden, denn jede Straftat ist eine zu viel", so Achim Segebarth, Leiter der Polizeiinspektion Rostock. Die Aufklärungsquote von 62,2 % liegt über dem Vorjahresniveau (2020 - 59,8 %). "An diese Ermittlungserfolge wollen wir weiter anknüpfen und Kriminalitätsschwerpunkte durch gezielte Maßnahmen weiter bekämpfen. Oberstes Ziel bleibt es, die Sicherheit der Menschen in Rostock zu gewährleisten und weiterhin auf einem hohen Niveau zu etablieren", konstatiert Achim Segebarth in einem ersten Statement. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen hatten sich bereits im Jahr 2020 auf die Entwicklung der Fallzahlen ausgewirkt. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2021 gibt erstmals einen Überblick über einen ausschließlich durch die Pandemie geprägten Zeitraum. Die PKS für Rostock zeigt, dass es Rückgänge im Bereich der Diebstahlshandlungen sowie bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten gibt. Wie schon in den vergangenen Jahren ist die Zahl der Diebstähle (2021 - 4.695 Fälle / 2020 - 4.998 Fälle) zwar stetig abnehmend, dennoch stellt diese Straftatengruppe mit 25,5 % immer noch den größten Anteil an der Gesamtkriminalität. Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in Rostock auf ein historisches Tief gefallen. Im Jahr 2021 wurden 84 Fälle registriert und die Aufklärungsquote lag bei 31,2 %. "Neben den polizeilichen Präventionsmaßnahmen haben unterstützend auch Homeoffice und Lockdown zum erneuten Rückgang der Fallzahlen beigetragen. Den Einbrechern fehlte schlichtweg die Gelegenheit", so der Leiter der Polizeiinspektion Rostock. Bezogen auf den Anteil an der Gesamtkriminalität nehmen die Vermögens- und Fälschungsdelikte mit einem Anteil von 22.0 % ebenfalls einen großen Stellenwert ein. Die Zahl der registrierten Straften sank hier von 4.132 Fällen im Jahr 2021 um 31 Fälle. In diesem Kriminalitätsfeld ist das Entdeckungsrisiko besonders hoch. So konnten von den 4.132 Fällen im vergangenen Jahr 80,9 % der Fälle aufgeklärt werden. Auch die Straßenkriminalität, die eine Vielzahl von Delikten zusammenfasst, die in der Öffentlichkeit, auf Straßen, Wegen und Plätzen begangen werden, wirkt sich maßgeblich auf das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung aus. Neben Raubstraftaten und Körperverletzungen zählen hierzu auch Sachbeschädigungen, wie z.B. Graffiti sowie ein Großteil der Straftaten rund um das Kraftfahrzeug. Die Zahlen im Bereich der Straßenkriminalität sanken um 287 Fälle auf nunmehr 2.906 Fälle im Jahr 2021. Sie hat damit einen Anteil von 15,5 % an der Gesamtkriminalität. Die Fallzahlen bei Rohheitsdelikten, wie beispielsweise Raub, gefährliche und schwere Körperverletzungen sind 2021 angestiegen. Während die Rostocker Polizei 2021 410 gefährliche bzw. schwere Körperverletzungen bearbeitete, waren es im Vorjahr 405 vergleichbare Körperverletzungen. Ein leichter Anstieg ist bei den Raubstraftaten festzustellen. Lag hier die Zahl im Jahr 2020 noch bei 125, wurden im vergangenen Jahr 130 Raubstraftaten registriert. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind mit einem Anteil von 2,0 % an der Gesamtkriminalität die zweitkleinste Straftatenhauptgruppe der PKS. Mit insgesamt 353 registrierten Fällen liegen die Fallzahlen im aktuellen Berichtjahr 77 Fälle über denen des Vorjahres (+27,9 %). In erster Linie ist die Entwicklung allerdings auf einen Anstieg der Verbreitung pornografischer Schriften um 49 Fälle auf insgesamt 112 Straftaten zurückzuführen (2020: 63). Weitere Details der Polizeilichen Kriminalstatistik 2021: - Im Jahr 2021 wurden insgesamt 7.689 Tatverdächtige (5.815 Männer / 1.874 Frauen) ermittelt. Im Jahr 2020 waren es 7.325 Tatverdächtige. - 60 % der Tatverdächtigen (2020: 59%) sind zwischen 25 und 60 Jahre alt. - Zu verzeichnen ist ein leichter Anstieg der ermittelten nichtdeutschen Tatverdächtigen. Während 2020 1.8621.964 Tatverdächtige ermittelt wurden, waren es im vergangenen Jahr 1.964 . - Die Zahl der Straftaten gegen das Leben bewegt sich mit 4 Straftaten gleichbleibend auf dem Niveau des Vorjahres. - Die Zahl der Rauschgiftdelikte sank von 1.445 (2020) auf 1.421 (2021). Bei Rauschgiftdelikten handelt es sich um sogenannte "Kontrolldelikte", die fast ausschließlich durch polizeiliche Ermittlungen vom Dunkel- ins Hellfeld geholt werden. Die Anzahl der Delikte in diesem Bereich zeigt sehr deutlich, wie professionell die Rostocker Polizei in diesem Bereich arbeitet. So liegt die Aufklärungsquote dementsprechend auch bei 92,8 % (2020 - 95,0 %). - Im Bereich der Rohheitsdelikte, die sich im häuslichen Umfeld zutragen, ist laut statistischer Auswertung ein leichter Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 7 Fälle mehr registriert, was einem prozentualen Anteil von 3% entspricht. - Der Deliktsbereich des Widerstandes/ Angriffes auf die Staatsgewalt wird nach Auswertung der Statistik mit Sorge betrachtet. Nominell wurden im Vergleich zum Jahr 20920 28 Delikte mehr registriert.Trotz Corona-Pandemie und den damit verbundenen Herausforderungen stellt die PKS der Polizeiinspektion Rostock insgesamt ein gutes Zeugnis aus. "Wir haben auf die sich veränderte Kriminalität reagiert und konnten in gewohnter Qualität Sicherheit in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock gewährleisten", bilanzierte Achim Segebarth zum Abschluss des Pressegespräches. "In diesem Zusammenhang gilt mein Dank den Kolleginnen und Kollegen der Polizeiinspektion Rostock, die sich motiviert und engagiert auf diese Herausforderungen in diesem Jahr eingestellt haben." Rückfragen zu den Bürozeiten: Polizeiinspektion Rostock Pressestelle Ulmenstr. 54 18057 Rostock Telefon: 0381/4916-3040/41 E-Mail: pressestelle-pi.rostock@polizei.mv-regierung.de Interesse an Informationen und Tipps in Echtzeit?