Tatverdächtigem auf Elektroroller gefolgt – Festnahme

Zu einer augenscheinlich skurrilen Situation kam es gestern Mittag in Charlottenburg, als eine Polizistin einen Tatverdächtigen auf einem sogenannten E-Scooter verfolgte. Ihr vorausgegangen war eine Bedrohung am Breitscheidplatz, auf die die Kollegin und ihre zwei Kollegen gegen 13.45 Uhr im Rahmen einer Infoveranstaltung aufmerksam geworden waren. Dabei bemerkte einer der Polizisten einen Mann, der – mutmaßlich mit einem Messer bewaffnet – an einem Zugang zum U-Bahnhof Zoologischer Garten gestikulierend vor einer Menschengruppe stand. Darüber hinaus soll dieser die Personen verbal bedroht haben. Als sich ihm die Polizeikräfte zu Fuß näherten, ergriff der Verdächtige die Flucht. Ihm folgend, forderte ihn die Polizistin mit gezogener Dienstwaffe lautstark dazu auf, das Messer fallen zu lassen und stehen zu bleiben. Weil der Flüchtende dieser Aufforderung nicht nachkam, bot ein unbekannt gebliebener Passant der Kollegin seinen Elektroroller an, auf dem sie dem Mann sodann erfolgreich folgte. Gemeinsam mit einem weiteren Rollerfahrer gelang es ihr schließlich in der Nürnberger Straße, den Tatverdächtigen zu Boden zu bringen und ihm Handfesseln anzulegen. Kurz darauf trafen ihre beiden Kollegen sowie Kräfte der Bundepolizei ein. Durch Letztgenannte wurde bekannt, dass der wenig später, als 29-Jähriger, Identifizierte vor der Bedrohung am Breitscheidplatz ein Auto der Bahn-Sicherheit beschädigt und einen Bahn-Mitarbeiter ebenfalls mit dem bei ihm aufgefundenen Küchenmesser bedroht haben soll. Mit dieser Erkenntnis wurde der Enddreißiger für ein Abschnittskommissariat der Direktion 2 (West) eingeliefert. Zuvor wurde er erkennungsdienstlich behandelt und ihm Blut abgenommen. Die Ermittlungen dauern an.