Verkehrsunfallstatistik 2022 der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland Positiver Trend bei Verkehrsunfällen setzt sich fort Bereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland

Ein Dokument Praesentation_VU_Zahlen_2022_Presse.pdfPDF - 9,0 MB Bereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland Im Jahr 2022 sanken die Verkehrsunfallzahlen weiter ab und liegen um 3,1 % unter dem 10- Jahresmittelwert von 4.425 Unfällen. Insgesamt wurden im Polizeiinspektionsbereich (Stadt Wilhelmshaven, Landkreis Friesland) 4288 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das erfreulicherweise 36 Unfälle weniger (-0,83 %). Es handelt sich hier, wenn das "Corona-Jahr" 2020 keine Berücksichtigung findet, um die niedrigste Zahl der letzten zehn Jahre. Wie auch in den Jahren zuvor, ist mit einer Anzahl von 135.253 zugelassenen Kraftfahrzeugen (+ 0,95 %), wiederum ein neuer Höchststand erreicht worden. Unter diesem Aspekt gesehen ist die positive Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens sicher beachtenswert. Unfalltote und Verletzte In der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland wurden im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr weniger tödlich verletzte Menschen bei Verkehrsunfällen im Straßenverkehr verzeichnet. Die Zahl liegt bei drei Verkehrsunfällen mit drei tödlich verletzten Personen. Im Jahr 2021 verloren acht Menschen ihr Leben bei sechs Verkehrsunfällen. Jeder dieser drei Verkehrsunfälle mit tödlichen Folgen im Jahr 2022 ist tragisch und in individuellen Ursachen begründet. Eine kleine Unaufmerksamkeit, die zu einer Vorfahrtsverletzung führt (WHV, Möwenstraße), der Sturz mit einem Pedelec (Insel Wangerooge) oder die Mitfahrerin in einem Kraftfahrzeug, welches in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt wird (Wangerland, K 86). Die Anzahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen lag 2022 bei 815 Personen (2021: 833; -2,16 %). Die Verletztenzahl liegt damit deutlich unter dem 10-Jahresdurchschnitt von 909 Unfällen. Auch hier, bei Ausklammerung des Jahres 2020, ist dies die niedrigste Zahl an Verletzten der letzten zehn Jahre. 702 Personen erlitten leichte Verletzungen, 110 Personen schwere Verletzungen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machten. In beiden Gruppierungen ist ein leichter Rückgang der erhobenen Zahlen zum Jahr 2021 zu verzeichnen und auch hier sind es jeweils die niedrigsten Werte seit 10 Jahren (Ausnahme: 2020). Motorisierte Zweiräder/Fahrräder/ Pedelec/ E-Scooter/ Senioren/ Kinder Zu einer positiven Entwicklung ist es beim Verkehrsunfallgeschehen im Jahr 2022 im Bereich der motorisierten Zweiräder gekommen. Die Beteiligung als auch die Anzahl der Verletzten bei den motorisierten Zweirädern ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Die Anzahl der beteiligten motorisierten Zweiräder ist von 123 auf 91 gesunken (- 26,02 %). Ebenso ist die Anzahl der Verletzten von 85 auf 58 Personen gesunken (- 31,76 %). Dieses ist der niedrigste Wert seit 5 Jahren. Die Anzahl der beteiligten Radfahrenden ist zwar von 370 auf 379 ganz leicht gestiegen, dafür aber nahm die Anzahl der verletzten Radfahrenden von 273 auf 252 ab (- 7,7 %). Trotz dieser erfreulichen Abnahme bei den Verletzten im Bereich der motorisierten Zweiräder als auch bei den Radfahrenden wurden bei ca. zweidrittel der Unfälle Personen verletzt (63,74 % motorisierte Zweiräder und 66,49 % Radfahrende). Hier wird die besondere Verletzlichkeit von Zweiradfahrenden ohne "äußerliche Schutzhülle" wieder ganz deutlich, wenn nämlich bei zwei von drei Unfällen Personen verletzt werden. Die Anzahl mit der Beteiligung von Pedelecfahrenden fiel von 110 auf 96 (- 12,73 %). Nahezu im gleichen Verhältnis fiel die Zahl der bei den Unfällen verletzten Pedelecfahrenden von 94 auf 78 (- 17,02 %). Nichtsdestotrotz wurden im Jahr 2022 bei 81,25 Prozent der Unfälle mit einer Beteiligung der schnellen Fahrräder der Zweiradfahrende verletzt. Dabei verletzten sich eine Person tödlich und 15 Personen so schwer, dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich wurde. Nach einem weiteren Jahr E-Scooter-Mobilität und einem außerordentlichen Anstieg der Unfallzahlen von 2020 auf 2021 (von 4 auf 18 Unfälle auf über 300 Prozent) sind die Zahlen im Jahr 2022 sehr konstant geblieben und haben sich scheinbar auf diesem Niveau eingependelt. Waren es im Jahr 2021 18 Unfälle, die von der Polizei aufgenommen wurden, stieg die Zahl im Jahr 2022 nur unwesentlich auf insgesamt 19 Unfälle an (14 in Wilhelmshaven, fünf in Friesland). 14 Personen bzw. 73,68 % der Scooter- Fahrenden wurden bei den Unfällen verletzt. Auch hier sieht man die besondere Gefahr bei der Nutzung dieser kleinen, aber schnellen und wendigen Fahrzeuge. Drei an den Unfällen beteiligte Personen standen deutlich unter Alkoholeinfluss. An den 4.288 Unfällen im Bereich der Polizeiinspektion waren 1.094 Senioren beteiligt (Personen ab 65 Jahren). Mehr als zweidrittel der Unfälle (71,48 %) wurden von den Senioren selbst verursacht. Insgesamt ist im Vergleich zum letzten Jahr die Anzahl verletzter Senioren von 133 auf 147 angestiegen. Bei der Betrachtung der Verkehrsbeteiligung dieser 147 verletzen Senioren hat sich im Vergleich zum Jahr 2021 eine Veränderung ergeben. Waren im Jahr 2021 an mehr als der Hälfte dieser Unfälle (57,9%) Senioren mit Fahrrädern oder Pedelec beteiligt, so waren es im Jahr 2022 nur noch 46,25 Prozent. Dieser natürlich noch lange nicht ausreichende Rückgang, ist sicherlich verschiedenen Faktoren zuzuschreiben. Ein negativer Trend ist bei der Beteiligung verletzter Senioren mit PKW von 21,8 (2021) auf 40,14 Prozent (2022) zu verzeichnen. Hier können und müssen die unterschiedlichen Stellen im Bereich der Verkehrssicherheitsarbeit ihr Engagement weiter ausbauen. Von den im Jahr 2022 bei Unfällen verletzten 815 Personen waren 60 (7,36 %) Kinder unter 14 Jahren alt. In 2021 lag der prozentuale Anteil noch bei 7,8 Prozent. 24 von ihnen waren mit dem Fahrrad und 11 als Fußgänger unterwegs. Damit nahmen etwa gut die Hälfte der verletzten Kinder selbst am Straßenverkehr teil. Die Anzahl der Schulwegunfälle ist von 14 auf 9 oder um 35,7 Prozent gesunken. Dies ist die niedrigste Zahl seit 7 Jahren. Insgesamt setzt sich auch hier die positive Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland fort. Trunkenheitsfahrten/ Rauschgiftdelikte im Straßenverkehr/ Unfallfluchten Die Zahl der festgestellten Fahrten unter Alkoholeinfluss stieg von 204 auf 217 Fahrten leicht an und in 77 Fällen (35,5 %) kam es dabei zu einem Unfall. Hier gab es im Vergleich zum Jahr 2021 (73 Fälle/35,8 %) einen nur leichten Rückgang. 145 Fahrten unter Drogeneinfluss wurden 2022 festgestellt, was einem Rückgang von 17 Fahrten oder 10,5 Prozent entspricht. Bei 12 Unfällen wurde Drogeneinfluss festgestellt. Hier macht sich die erfolgreiche Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei bemerkbar, ein Schwerpunktthema ist u.a. die Verkehrstüchtigkeit (Alkohol, Drogen, Medikamente, Müdigkeit u. körperlichen Mängeln). Bei Kontrollstellen und Alltagsüberprüfungen durch speziell ausgebildete Kräfte der Polizei werden verdächtige Personen und Fahrzeuge frühzeitig erkannt und aus dem Verkehr gezogen bevor es zu einem Unfall mit schweren Folgen kommt. Jede aufgedeckte Drogenfahrt zieht auch ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz nach sich und nicht selten wird die Fahrerlaubnis dauerhaft durch die Fahrerlaubnisbehörde entzogen. Die Anzahl der Verkehrsunfallfluchten sank 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 30 Taten (- 2,45 %) auf insgesamt 1.193 ab. 457 der Straftaten (38,31 %) konnten aufgeklärt werden. Leider ist die Aufklärungsquote im Vergleich zum Jahr 2021 im gesamten Zuständigkeitsbereich (Stadt Wilhelmshaven, Landkreis Friesland) leicht gesunken und die Polizei appelliert an die Bevölkerung zur Mithilfe. Es gibt nichts Schlimmeres, als zu seinem Fahrzeug zurückzukommen und einen Schaden festzustellen, aber keinen Verursacher zu haben. Bereich der Stadt Wilhelmshaven Der oben aufgezeigte durchweg positive Trend für den Bereich der gesamten Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland bildet sich im Wesentlichen auch in der Stadt Wilhelmshaven ab. Im Stadtgebiet Wilhelmshaven wurden 2022 insgesamt 2.105 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen. Im Vergleich zum Jahr 2021 ist dieses eine Abnahme um 81 Unfälle (- 3,71 %). Damit sank die Zahl der Unfälle in der Jadestadt etwas stärker als im Durchschnitt der Polizeiinspektion (- 0,83 %). Unfalltote und Verletzte Leider war im Jahr 2022 ein Verkehrsunfall mit tödlichen Verletzungen im Stadtgebiet Wilhelmshaven zu beklagen. 369 Personen wurden verletzt (2021: 394), davon 45 (2021: 42) so schwer, dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich war. Motorisierte Zweiräder/ Fahrräder/ Pedelec/ E-Scooter/ Senioren/ Kinder Im Stadtgebiet Wilhelmshaven ist die Beteiligung an Unfällen, als auch die Anzahl der Verletzten bei den motorisierten Zweirädern im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen und sank damit stärker als im Durchschnitt. Die Zahlen spiegeln die insgesamt positive Entwicklung wieder. Die Anzahl der beteiligten motorisierten Zweiräder hat sich von 52 auf 35 minimiert (- 32,69 %). Ebenso ist die Anzahl der Verletzten von 32 auf 21 Personen gesunken (- 34,38 %). Die Anzahl der an Unfällen beteiligten Radfahrenden ist in Wilhelmshaven analog zum Unfallgeschehen in der gesamten Polizeiinspektion zu sehen. Hier gab es eine Steigerung der Beteiligten um 12 auf 179 Personen (2021: 167). Dafür, wie inspektionsweit auch, wurden weniger Radfahrende verletzt. Die Zahl sank von 115 auf 110 Personen, was aber knapp zweidrittel der Beteiligten entspricht. Diese Situation ist auch bei den beteiligten Pedelecfahrenden feststellbar. Hier fiel die Zahl der Unfälle von 36 auf 31 (- 13,89 %) und auch die Zahl der Verletzten fiel von 32 auf 25 (- 21,88 %). Nahezu aber 80 Prozent der an Unfällen beteiligten Pedelecfahrenden wurden verletzt (PI-weit: 81,25 %), zwei davon so schwer, dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich wurde. Die Unfallbeteiligung bei den E-Scootern im Stadtgebiet Wilhelmshaven ist analog zu der Entwicklung im PI-Bereich zu sehen. Durch aktuell drei Verleihfirmen und damit eine wesentlich größere E-Scooter- Dichte im Stadtbild, spielt die Unfallbeteiligung hier auch eine wesentlich größere Rolle als im Landkreis Friesland. Die Anzahl hat sich von 15 (2021) auf 14 im Jahr 2022 reduziert und daher kaum verändert. Diese Aussage trifft auch auf die verletzten E-Scooterfahrenden zu, dort sank die Anzahl von 13 auf 11 Personen. Die unter Alkoholeinfluss stehenden und bei einem Verkehrsunfall beteiligten E-Scooterfahrenden gingen von 6 auf 3 zurück. Die Polizei wird die Entwicklung im Bereich Elektrokleinstfahrzeuge weiter im Fokus behalten. Die Beteiligung der Senioren am Unfallgeschehen wird in Wilhelmshaven nahezu deckungsgleich mit dem Geschehen im gesamten Inspektionsbereich abgebildet. Es ist ein leichter Rückgang um 5,7 Prozent der Unfälle mit Beteiligung von Senioren im Stadtgebiet festzustellen, wobei fast Dreiviertel (71,12 %) der Unfälle durch Senioren verursacht wurden. Von den 61 bei Unfällen verletzten Senioren waren 27 auf Fahrrädern und davon wiederum 11 auf Pedelecs unterwegs. Unter den 369 bei Verkehrsunfällen in Wilhelmshaven verletzten Personen waren 31 unter 14 Jahren alt, was einen Anteil von 8,4 Prozent darstellt. 14 der 31 verletzten Kinder waren wie im Jahr 2021 auch selbst als Verkehrsteilnehmer mit Fahrrad oder zu Fuß unterwegs und 17 fuhren im PKW mit. Im Jahr 2022 waren in der Stadt Wilhelmshaven lediglich drei Schulwegunfälle mit 3 verletzten Kindern zu verzeichnen. Dieses ist der niedrigste Stand seit dem Jahr 2018. Trunkenheitsfahrten/ Rauschgiftdelikte im Straßenverkehr/ Unfallfluchten Die Polizei hat 2022 im Stadtgebiet Wilhelmshaven 116 Fahrten unter Alkoholeinfluss festgestellt, in 44 Fällen (37,9 %) kam es davon zu einem Unfall. Langsam nähern sich die Werte der folgenlosen Trunkenheitsfahrten als auch die Anzahl der Unfälle mit Alkohol als Ursache dem Niveau vor Corona an (2019: 123 Trunkenheitsfahrten/54 mit VU). Trotzdem gelang es der Polizei, etwa eineinhalbmal so viele Alkoholsünder ohne Unfall als mit einem Zusammenstoß aus dem Verkehr zu ziehen. Unter Drogeneinfluss wurden 70 Fahrten aufgedeckt, in sieben Fällen kam es zuvor zu einem Unfall. Die Zahl der Unfallfluchten in der Jadestadt ist im vergangenen Jahr um 16 auf 656 Taten gefallen, von denen 247 (37,65 %) aufgeklärt werden konnten. Die Aufklärungsquote ist aber leider, wie im gesamten Zuständigkeitsbereich, auch im Stadtgebiet Wilhelmshaven rückläufig und die Polizei appelliert an die Bevölkerung zur Mithilfe. Bereich des Landkreises Friesland Im Landkreis Friesland wurden 2022 insgesamt 2.183 Verkehrsunfälle und damit 45 Unfälle mehr als 2021 polizeilich aufgenommen, was einem geringen Anstieg von 2,1 Prozent entspricht. Diese Zahl liegt aber noch deutlich unter den Zahlen von 2015-2019. Zu berücksichtigen und daher bei der Betrachtung immer noch positiv zu werten ist, dass auch die Anzahl der im Landkreis Friesland zugelassenen Kraftfahrzeuge erneut um 1,14 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 82.279 angestiegen ist. Unfalltote und Verletzte Im Landkreis Friesland kamen 2022 bei Verkehrsunfällen 2 Personen ums Leben. Beide Unfälle mit tödlichem Ausgang ereigneten sich im nördlichen Landkreis (Wangerland und Wangerooge). Bis auf eine Ausnahme, im Jahr 2016, ist dieses der niedrigste Stand seit 10 Jahren. Es wurden 446 Verletzte festgestellt und damit sieben Personen mehr als im Jahr davor. Während sich die Zahl der leicht Verletzten auf 379 steigerte (+7,7 %), fiel die Zahl der Verletzten, die im Krankenhaus behandelt werden auf 65 Personen (- 17,7 %). Motorisierte Zweiräder/Fahrräder/ Pedelec/ E-Scooter/ Senioren/ Kinder Im Jahr 2022 fiel auch im Landkreis Friesland die Unfallbeteiligung der motorisierten Zweiräder im Vergleich zu 2021 von insgesamt 71 auf 56 (- 21,13 %). Auch die Anzahl der Verletzten sank von 53 auf 37 Personen sehr deutlich (- 30,19 %). Im Jahr 2022 wurden 200 beteiligte Radfahrende und somit 3 weniger als im Vorjahr festgestellt. Dabei wurde eine Person tödlich, 22 Personen schwer und 119 Personen leicht verletzt (-10,1 %). Positiv zu bemerken ist, dass die Beteiligung von Pedelecs an Unfällen im Landkreis Friesland von 74 auf 65 zurückgegangen ist (-12,16 %). Ebenso fiel die Zahl der verletzten Personen von 62 auf 53 (- 14,52 %). E-Scooter Unfälle im Landkreis Friesland gehören eher der Seltenheit an. Im Jahr 2022 wurden lediglich fünf Unfälle mit E-Scooter-Beteiligung von der Polizei aufgenommen. Im Gegensatz zur Stadt Wilhelmshaven gibt es im ländlichen Bereich keine Verleihfirmen, so dass hierdurch im Verhältnis weniger E-Scooter das Straßenbild bestimmen. Der Anteil der Senioren an allen Verkehrsunfällen ist gleichbleibend und fiel leicht um 0,7 Prozent auf 578. Leider gleichbleibend ist auch die hohe Anzahl der beteiligten Senioren als Verursacher. Sie Betrug 71,8 Prozent (2021: 71,99 %). Von den verletzten 86 Senioren waren 41 mit dem Rad (davon 19 (46,3 %) mit dem Pedelec), sechs zu Fuß und 34 (39,5 %) mit Kraftfahrzeugen unterwegs. Auch im Landkreis Friesland ist die Quote der verletzten Kinder im Straßenverkehr 2022 auf 29 (-29,72 %) gesunken (2021: 41). Von den 29 Kindern waren 21 (72,4 %) selbstständig als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs, acht wurden als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen verletzt. Auch bei den Schulwegunfällen im Landkreis Friesland ist der insgesamt positive Trend des Verkehrsunfallgeschehens zu erkennen. Sie gingen von neun auf sechs und die Verletztenzahl von zehn auf sieben zurück. Trunkenheitsfahrten/ Rauschgiftdelikte im Straßenverkehr/ Unfallfluchten Die in Friesland 2022 festgestellten Fahrten unter Alkoholeinfluss sind im Vergleich um drei Fahrten leicht gestiegen. Wie im letzten Jahr kam es bei 33 und damit etwa einem Drittel der Fälle es zu einem Unfall. Die Anzahl der festgestellten Fahrten unter Drogeneinfluss sank 2022 nochmals deutlich um 21,9 Prozent (2021: 20 %). Lediglich fünf Fahrten unter Drogeneinfluss fielen durch einen Unfall auf (2021: 7). Somit wurden fast 14 mal so viele Drogenfahrten durch die Polizei als durch einen Unfall beendet. Die Anzahl der Unfallfluchten ist auch im Landkreis, wie auch auf Polizeiinspektionsebene und im Stadtgebiet Wilhelmshaven, gesunken. Durch die Polizei in Friesland konnten 39,1 Prozent der Verkehrsunfallfluchten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote auch im Landkreis Friesland ist rückläufig und daher richtet die Polizei auch hier ihren Appell der Mithilfe zur Aufklärung dieser Straftaten an die Bevölkerung. Verkehrssicherheitsarbeit der Polizeiinspektion WHV/FRI für das Jahr 2023: Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland hat sich für das Jahr 2023 zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen im Straßenverkehr Schwerpunkte gesetzt, die sich an den Erkenntnissen der überregionalen, aber insbesondere an der regionalen Unfallauswertung orientieren. Neben der landesweiten schwerpunktorientierten Ausrichtung "Rücksicht im Straßenverkehr" wird die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland ihren Hauptfokus auf die Themenbereiche Geschwindigkeit und Fahrradfahrende richten, immer unter Einbeziehung einer intensiven Präventionsarbeit. Schwerpunkt Geschwindigkeit Die überhöhte Geschwindigkeit war und ist weiterhin eine der Hauptunfallursachen, die am häufigsten zu schwerwiegenden Folgen bei Verkehrsunfällen führt. Neben der eigenen Geschwindigkeitsüberwachung, die auch ein aufklärendes Gespräch mit dem Verkehrsteilnehmer beinhaltet, wird die intensive Zusammenarbeit mit der kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung weiter ausgebaut. An der gemeinsamen Strategie der Geschwindigkeitsüberwachung an den Unfallschwerpunkten und der flächendeckenden Geschwindigkeitsüberwachung wird festgehalten. Jeder Verkehrsteilnehmer muss zu jeder Zeit damit rechnen, dass seine Geschwindigkeit überprüft wird. Neben der alltäglichen Geschwindigkeitsüberwachung wird es in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland im Jahr 2023 auch Tage und Zeiträume mit gezielten, personalintensiven Kontrollaktionen geben (z.B. Messwoche, Messungen an der B 210 etc.). Schwerpunkt Radfahrende Auch wenn die Verletztenzahlen der Rad- und Pedelecfahrenden im Vergleich zum Jahr 2021 leicht rückläufig sind, so ist der prozentuale Anteil zu den Verletzten insgesamt sehr hoch. Bei Zweiradfahrenden liegt der Gefährdungsgrad einer Verletzung einfach höher. Die Gründe sind vielfältig, oftmals werden sie einfach übersehen bzw. "missachtet" (geringer Seitenabstand, Vorfahrt etc.), aber eigenes Fehlverhalten trägt bei vielen Gefährdungen und Unfällen natürlich auch dazu bei (Rotlichtverstöße, Fahren auf dem Gehweg, Benutzung der falschen Seite etc.). Neben vielen stattfindenden Präventionsmaßnahmen im Kinder- und Seniorenbereich wird hier die polizeiliche Verkehrsüberwachung im Jahr 2023 eine große Rolle spielen. Weitere relevante und auch als Unfallursache in Frage kommende Schwerpunktthemen, wie Verkehrstüchtigkeit (Alkohol, Drogen, Medikamente, Müdigkeit und körperliche Mängel), fahrfremdes Verhalten (Ablenkung) und technische Veränderungen (Tuning/Posing/illegale Straßenrennen), werden im gesamten Bereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland auch im Jahr 2023 weiter im Fokus stehen. Fazit: Bei Betrachtung der Verkehrsunfallstatistik 2022 sind die Verkehrsunfallzahlen im Vergleich zu 2021 für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, d.h. für die Stadt Wilhelmshaven und den Landkreis Friesland, insgesamt um 0,83 Prozent leicht zurückgegangen und weisen damit den zweitniedrigsten Stand der letzten zehn Jahre auf (Ausnahme: "Coronajahr" 2020). Neben der Anzahl der verletzten Personen ist auch die Zahl der Verkehrstoten gesunken. Trotzdem mussten wir im Inspektionsbereich leider drei Verkehrstote im Jahr 2022 beklagen. Diese insgesamt positive Entwicklung der Unfallzahlen in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland soll durch gezielte polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit (Prävention/Repression) auch im Jahr 2023 beibehalten und in Bereichen der E-Mobilität, Beteiligung von Pedelec und E-Scootern, sowie der Beteiligung von Senioren im Straßenverkehr verbessert werden. Für Nachfragen ist PHK Uwe Schönheim aus dem Sachgebiet Verkehr der Polizeiinspektion am 19.04.2023 von 11 bis 13 Uhr unter der Rufnummer 04421 / 942 - 131 zu erreichen. Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland Pressestelle Wilhelmshaven Telefon: 04421/942-104 und am Wochenende über 04421 / 942-215