Motorrollerfahrer flüchtet unter Drogeneinwirkung – Zeugen von Straßenverkehrsgefährdungen gesucht
(mb) Ein vermutlich unter Drogeneinwirkung stehender 17-jähriger Motorrollerfahrer hat am Mittwochabend auf der Flucht vor der Polizei mehrere Verkehrsgefährdungen begangen. Seine Sozia (18) stürzte vom Roller und zog sich leichte Verletzungen zu. Die Polizei brach eine Verfolgungsfahrt sicherheitshalber ab, konnte den Jugendlichen aber schließlich stellen. Zeugen und gefährdete Verkehrsteilnehmer sollen sich jetzt beim Verkehrskommissariat melden.
Einem Streifenteam fiel gegen 19.20 Uhr ein mit zwei Personen besetzter Motorroller auf, der vom Fürstenweg auf die Ferdinandstraße fuhr. Beide Rollernutzer trugen keinen Helm. Die Polizisten setzten sich hinter das Fahrzeug und gaben Anhaltezeichen. Der Rollerfahrer fuhr auf einen Geschäftsparkplatz an der Jahnstraße und hielt an. Plötzlich gab er Vollgas, wobei seine Sozia rücklings vom Sitz stürzte. Die 18-Jährige zog sich dabei leichte Verletzungen zu.
Auf dem Parkplatz drehte der Rollerfahrer. Eine Polizistin stellte sich ihm in den Weg. Der Rollerfahrer hielt kurz an und fuhr dann beschleunigend auf die Beamtin zu. Sie musste dem Roller ausweichen, um nicht angefahren zu werden. Dann fuhr der Rollerfahrer vom Parkplatz und flüchtete über die Gieferstraße.
Im Zuge der Fahndung konnte der Flüchtende mehrfach von Polizisten im Bereich Erzberger Straße, Neuhäuser Straße, Fürstenweg samt Seitenstraßen und Paderauen gesehen werden. Er trug mittlerweile einen Helm und missachtete alle Anhaltezeichen. Eine kurze Verfolgungsfahrt brach die Polizei ab, weil es zu mehreren Gefährdungen von Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern kam.
Eine Streife sah den Rollerfahrer gegen 19.40 Uhr von der Kisau in die Spitalmauer einbiegen. Die Beamten entdeckten den Gesuchten auf einem Hinterhof in der Sackgasse. Als der Fahrer die Polizisten sah, gab er sofort wieder Gas und fuhr auf eine Polizistin zu, die ihn aufhalten wollte. Am Ende der Spitalmauer fuhr der Rollerfahrer die Treppen zur Fußgängerbrücke über die Pader Richtung Inselspitzweg herunter. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern musste zur Seite springen. Am Fuß der Treppe konnte der Rollerfahrer schließlich von zwei Polizisten ergriffen und vom Zweirad gezogen werden.
Es stellte sich heraus, dass es sich um einem 17-Jährigen handelte. Der Jugendliche hatte keinen Führerschein und stand unter Drogeneinwirkung. Er hatte noch ein Tütchen mit Marihuana dabei. Die Polizei nahm den Jugendlichen deswegen zur Blutprobe mit auf die Wache. Der Roller war nicht zugelassen und das angebrachte Versicherungskennzeichen verfälscht worden. Das Fahrzeug stellte die Polizei wegen des Verdachts illegalen Tunings sicher. Wegen der Delikte und der zahlreichen Verkehrsgefährdungen sowie Verkehrsunfallflucht mit Körperverletzung läuft jetzt ein umfangreiches Strafverfahren gegen den 17-Jährigen.
Die Polizei bittet Zeugen und Verkehrsteilnehmer, die durch die Fahrweise des Rollerfahrers gefährdet wurden, sich zeitnah unter der Rufnummer 05251/3060 zu melden - insbesondere die Familie mit den kleinen Kindern an der Spitalmauer, sowie ein Kleinlasterfahrer und ein Autofahrer, die beinahe mit dem Roller kollidiert wären.
Bei Verkehrskontrollen in Paderborn stoppte die Polizei im Laufe des Mittwochs zudem zwei E-Scooter-Fahrer (18 und 25 Jahre) sowie zwei 20-jährige Autofahrer, die vermutlich unter Drogeneinwirkung standen. Vortests ergaben Hinweise auf Cannabis- oder Kokainkonsum. Alle mussten mit zur Blutprobe und wurden angezeigt.
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