OPEN FLAIR – Abschlussmeldung – Polizei zieht Fazit

Polizei Eschwege Nachdem das diesjährige Open Flair am Sonntag (14.08.2023) zu Ende gegangen ist, hat die Polizei in Eschwege mit ein paar Tagen Abstand nun auch ihr persönliches Fazit gezogen. Einmal mehr zeigte sich, dass das kulturelle Festival mit seinen bunten und vielfältigen Veranstaltungen und Angeboten ein großer Anziehungspunkt für Menschen aus nah und fern war. >>>Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Organisationen funktioniert gut Was aus polizeilicher Sicht einmal mehr sehr gut funktioniert hat, ist insbesondere die professionelle Zusammenarbeit von Polizei und anderen Behörden und Organisationen, wie beispielsweise dem Rettungsdienst, der Feuerwehr oder auch dem THW. Um ein derartiges Festival mit einer so großen Anzahl von Menschen und all seinen Herausforderungen logistisch stemmen zu können, braucht es über mehrere Tage in allen Reihen zuverlässige Mitarbeiter und auch jederzeit eine gute Kommunikation zwischen den im Sinne der Sicherheit handelnden Akteuren untereinander, wie aber auch gegenüber dem Publikum, den Gästen und nicht zuletzt auch Dritten, die sich durch das Festival und dessen Begleiterscheinungen (Lärm, Verkehr etc.) möglicherweise auch beeinträchtigt fühlen. Von polizeilicher Seite war es sehr erfreulich, dass die während des Festivals diensthabenden Kolleginnen und Kollegen auch dieses Jahr wieder gerne und mit einer großen Portion Motivation und Engagement bei den zu leistenden Diensten zu Werke gegangen sind, was ja nicht selten auch mit langen Tagen und Nächten verbunden ist. Berücksichtigt man dabei die Sommerferien und die damit verbundene Haupturlaubszeit ist dies sicherlich alles andere als selbstverständlich. Zumal das Festival ja trotz seiner herausgehobenen Bedeutung nicht die einzige Aufgabe ist, die es zu bewältigen gilt. Auch die Kolleginnen und Kollegen aus anderen Dienststellen, ohne deren Unterstützung die Polizei in Eschwege allein die vielfältigen Aufgaben nicht bewältigen könnte, haben sich sehr engagiert eingebracht und zum Gelingen des friedlichen Festivalablaufs ebenso entscheidend mit beigetragen. Ein wesentlicher Grund für die hohe Einsatzbereitschaft ist hierbei sicherlich in der allgemein friedlichen und harmonischen Stimmung insbesondere unter den Gästen und Festivalteilnehmern zu sehen, die nicht selten ihren positiven Eindruck was die Arbeit der Polizei und anderer Organisationen betrifft auch gerne an die Kolleginnen und Kollegen direkt zurückspiegeln. Wenn dann noch die Verpflegung an den langen Einsatztagen stimmt, womit an dieser Stelle einmal mehr dem Roten Kreuz ein ausdrückliches Dankeschön gebührt für die Bereitstellung der hochwertigen Warmverpflegung, dann bekommen alle Beteiligten diese arbeitsintensive Zeit auch gut geschultert. >>>Wenige Verstöße machen polizeiliches Einschreiten erforderlich Positiv hervorzuheben ist wie die Jahre zuvor auch, dass gemessen an der großen Besucherzahl auch dieses Jahr bis dato nur wenige strafrechtlich relevante Vorfälle bekannt geworden sind. Neben Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, wo sich die erfassten Delikte im mittleren zweistelligen Bereich bewegen, kommt es leider bei einer so großen Anzahl von Festivalbesuchern insbesondere im Anreiseverkehr auch immer wieder zu Fahrten unter dem Einfluss von Alkohol und/oder Betäubungsmitteln. Diese bewegen sich, was das Aufkommen betrifft, dieses Jahr im niedrigen zweistelligen Bereich. In über zwanzig Fällen hat die Polizei in diesem Jahr strafrechtliche Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch aufgenommen. Taten, die sich überwiegend auf dem OF-Campingplatzgelände zugetragen haben. Verdeutlicht werden muss daher an dieser Stelle vielleicht einmal der Umstand, dass der Campingplatz nicht umsonst mittels hohem Zaun umfriedet ist und daher nur für Berechtigte/akkreditierte Personen zugänglich ist. Sowohl der Campingplatz selbst, als auch Zelte und andere temporäre Unterkünfte sind demzufolge dort auch als besonders geschützter Raum ähnlich einer "Wohnung" zu betrachten, in den man sich als unberechtigte Person nicht einfach mal so Zutritt verschaffen kann. Hier kann dann z.B. auch "jugendliches Unbedarftsein" und "Übermut" ggfs. zu strafrechtlichem Handeln führen. In dem Zusammenhang ist seitens der Polizei leider auch immer wieder festgestellt worden, dass vielfach ein doch recht sorgloser Umgang mit Wertgegenständen herrscht und diese oft unbewacht in wenig gesicherten Zelten zurückgelassen wurden. Die Polizei empfiehlt daher, die Wertgegenstände bei vergleichbaren Anlässen besser bei sich zu tragen oder aber auf gesicherte Behältnisse (z.B. Pkw) zurückzugreifen, wenn ein Aufpassen durch den Besitzer selbst oder andere Berechtigte im Zelt nicht dauerhaft gewährleistet werden kann. Glücklicherweise sind bisher zwar nur wenige Einzelfälle von Diebstählen bekannt geworden, erfahrungsgemäß erreicht die Polizei im Nachgang des Festivals aber immer noch mal die ein-oder andere Anzeige, wenn z.B. zu Hause von Festivalbesuchern der Verlust von Gegenständen festgestellt wird. Daneben ereigneten sich auf dem Campground-Gelände noch drei Fälle von sexueller Nötigung, bei denen die Beamten der Kriminalpolizei jeweils die weiteren Ermittlungen übernommen haben. >>>Ticketbetrügereien Die Beamten vom Fachkommissariat für Betrugskriminalität registrierten auch wieder eine nicht unerhebliche Anzahl von Betrügereien im Zusammenhang mit Festival-Karten. Aktuell sind über 70 derartiger Fälle zur Anzeige gelangt, größtenteils wurden hier Online-Tickets als Fälschungen über einschlägige Verkaufsplattformen an Privatkunden veräußert, was für die Besucher beim Festival-Einlass dann zu einem bösen Erwachen führte. >>>Tipps bei Ticketkäufen über Privatanbieter: Aus polizeilicher Sicht empfiehlt es sich daher grundsätzlich, zunächst die offiziellen, bekannten Anbieter oder Vorverkaufsstellen zu kontaktieren. Bei Drittanbietern oder Privatkäufen sollte man dagegen besondere Vorsicht walten lassen, da hier oftmals eben auch unseriöse Angebote darunter sind und sich Betrüger tummeln. Vor einem Kauf kann man sich hier ggfs. auch an den Veranstalter selbst wenden bzgl. eines Abgleichs der zum Kauf angebotenen `Ticket-Codes`, wenn diese bekannt sind. Private Ticketkäufe mit postalischem Versand bergen wie alle Käufe im Internet insbesondere über Verkaufsplattformen wie Kleinanzeigen o.ä. das Risiko, dass bei Vorausbezahlung evtl. kein Versand erfolgt oder aber der Versand eines Tickets erfolgt, dessen Gültigkeit man zuvor schlecht überprüfen kann. Einigermaßen sicher sind daher z.B. Ticketkäufe gegen Abholung, bei denen die Übergabe der Tickets im besten Fall an der Privatadresse des Verkäufers abgewickelt wird. In diesen Fällen hat man dann bei möglichen Beanstandungen zumindest einen namentlich bekannten Verantwortlichen. >>>Vorsicht ist geboten: Hellhörig sollte man auf jeden Fall dann werden, wenn Tickets z.B. an Orten und in einer Weise übergeben werden sollen, die von vornherein schon einen eher unseriösen Charakter vermuten lassen. Wenn der Verkäufer seinerseits dann keinerlei Legitimation oder Kontaktdaten (z.B. gültigen Personalausweis, Telefonnummer) für evtl. Beanstandungen vorweisen möchte, kann dies ebenfalls ein Indiz dafür sein, dass hier jemand versucht ein betrügerisches Verkaufsgeschäft abzuwickeln. Auch ein "ungewöhnlich" günstiger Kaufpreis (deutlich unter den handelsüblichen Preisen) kann hier auf betrügerische Absichten hindeuten. In dem Fall ist ein Ankauf "im guten Glauben" schon sehr risikobehaftet und dann empfiehlt es sich eher, davon Abstand zu nehmen. >>>Polizei zieht positives Fazit: Unter dem Strich bleibt letztlich festzuhalten, dass auch das diesjährige OPEN-FLAIR-Festival mit seinem vielfältigen kulturellen Programm aus polizeilicher Sicht einen harmonischen und sehr friedlichen Verlauf genommen hat. In Anbetracht der vielen Besucher, die über mehrere Tage hinweg das Stadtbild von Eschwege geprägt haben, stehen dem nur vergleichsweise wenige polizeiliche Einsätze und Vorfälle gegenüber, was nicht zuletzt auch auf eine gute Vorbereitung der handelnden Akteure und einem funktionierenden Sicherheitskonzept mit allen beteiligten Behörden und Organisationen zurückzuführen ist. Polizeidirektion Werra-Meißner-Pressestelle-; PHK Först Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Nordhessen Polizeidirektion Werra-Meißner Niederhoner Str. 44 37269 Eschwege Pressestelle Telefon: 05651/925-123 E-Mail: poea.werra.meissner@polizei-nordhessen.de