(KA) Stadt- und Landkreis Karlsruhe – Verkehrsstatistik 2023 des Polizeipräsidiums Karlsruhe
Nach einer zuletzt im Jahr 2021 rückläufigen Entwicklung ist die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Stadt- und Landkreis Karlsruhe im vergangenen Jahr 2023 um 4,7 Prozent auf 22.130 Unfälle angestiegen, was ein Plus von 1.001 Unfällen gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Landesweit nahmen die Unfallzahlen um 5,1 Prozent zu, womit sich der Anstieg im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Karlsruhe leicht unter dem Landesschnitt bewegt. Im direkten Vergleich zum Jahr 2019, also vor der Corona-Pandemie, ereigneten sich im Berichtsjahr 2023 im Stadt- und Landkreis Karlsruhe 9 Prozent weniger Verkehrsunfälle. Besonders erfreulich ist der erneut deutliche Rückgang um 8,7 Prozent bei den schwerverletzten Personen. Dies stellt einen historischen Tiefststand dar.
Die Zahl der Verkehrstoten ist nach einem Anstieg im Jahr 2022 erfreulicherweise wieder gesunken. So kamen auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe im Jahr 2023 insgesamt 21 Menschen zu Tode, was gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 12,5% darstellt. Zehn Opfer waren Insassen von Pkw. Häufigste Unfallursache hierbei war Geschwindigkeit. Drei der zehn tödlich Verunglückten waren nicht angegurtet. Auch vier Fahrradfahrende, darunter drei Pedelecfahrende, verunglückten im Jahr 2023 bei Verkehrsunfällen tödlich. Nach zuletzt deutlichem Anstieg der Unfallzahlen im Radverkehr, ist hier 2023 ein positiver Trend festzustellen. Unfälle mit Beteiligung von Fahrradfahrenden sanken im zurückliegenden Jahr leicht um 1,2% von 1.133 auf 1.119.
Ein weiterer positiver Trend ist bei den Unfällen unter Beteiligung von Motorradfahrenden festzustellen. Die Unfallzahlen reduzierten sich im Jahr 2023 leicht von 232 auf 226. Dabei ereigneten sich im Landkreis Karlsruhe fast doppelt so viele Unfälle mit Motorrädern wie im Stadtkreis. Bei Motorradunfällen wurden 184 Personen verletzt, 34 davon schwer. Wie schon im Jahr 2022 verunglückten letztes Jahr vier Motorradfahrende tödlich.
Die häufigsten Ursachen für Unfälle mit Personenschäden im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Karlsruhe waren im vergangenen Jahr Ablenkung, Abstandsverstöße, nicht angepasste Geschwindigkeit und Vorfahrtsmissachtungen.
Das Polizeipräsidium Karlsruhe unternimmt deshalb seit Jahren und unter Einsatz erheblicher personeller und technischer Ressourcen große Anstrengungen im Bereich der Verkehrsüberwachung und nimmt dabei verschiedene Zielgruppen im
Straßenverkehr in den Blick. Oberstes Ziel ist es dabei, die Bereitschaft der Verkehrsteilnehmenden zum regelkonformen Verhalten zu erhöhen und bei der Bekämpfung der Ursachen für schwere Verkehrsunfälle frühzeitig anzusetzen.
So stellten die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten des Polizeipräsidiums Karlsruhe im Jahr 2023 bei Geschwindigkeitsmessungen 146.477 Verstöße fest. Ganz überwiegend erfolgten diese Messungen auf Strecken außerhalb geschlossener Ortschaften. Im Rahmen der zahlreichen Verkehrskontrollen mit Zielrichtung Verkehrstüchtigkeit fielen im Jahr 2023 zudem 1.990 Fahrzeugführende auf, die mutmaßlich unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen. Die zunehmende Anzahl von Elektrokleinstfahrzeugen im Straßenverkehr macht sich weiterhin im Unfallgeschehen bemerkbar. Insgesamt wurden 87 Unfälle unter Beteiligung sogenannter E-Scooter registriert, was einem Anstieg von 11,5 Prozent entspricht. Etwa 75 Prozent dieser Unfälle wurden selbstverursacht. Die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten des Polizeipräsidiums Karlsruhe haben daher bei der Verkehrsüberwachung im Jahr 2023 ein besonderes Augenmerk auch auf E-Scooter gelegt.
Mit der stetig wachsenden Zahl von Fahrrad- und Pedelecfahrenden rückt auch die Sicherheit dieser Zielgruppe in Karlsruhe immer mehr in den Blickpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Über die Kontrollmaßnahmen im Rahmen der polizeilichen Streifentätigkeit hinaus führte die Karlsruher Polizei im vergangenen Jahr zahlreiche gezielte Kontrollaktionen durch. Hierbei mussten 1.198 Verstöße von Radfahrenden geahndet werden.
Detaillierte Informationen zur Verkehrsunfallstatistik sowie den Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung bzw. Verkehrsprävention in Stadt- und Landkreis Karlsruhe sind auf dem offiziellen Internetauftritt des Polizeipräsidiums Karlsruhe unter https://ppkarlsruhe.polizei-bw.de/statistiken/ abrufbar.
Florentin Ochner, Pressestelle
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 666-1111
E-Mail: pressestelle.ka@polizei.bwl.de