Verkehrsunfallstatistik 2023 der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland

Ein Dokument Praesentation_VU_Zahlen_2023_Presse_PI_WHV_FRI.pdfPDF - 9,8 MB Verkehrsunfallstatistik 2023 der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland: Verkehrsunfallzahlen in der PI Wilhelmshaven/Friesland sind leicht angestiegen - Signifikante Zunahme von Verkehrsunfällen mit Fußgängern/Zweiradfahrenden/Pedelecs und E-Scootern Bereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland Im Jahr 2023 stiegen die Verkehrsunfallzahlen leicht an und liegen um 3,7 % über dem 10-Jahresmittelwert von 4.454 Unfällen. Insgesamt wurden im Polizeiinspektionsbereich (Stadt Wilhelmshaven, Landkreis Friesland) 4622 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 334 Unfälle mehr (+ 7,79%). Trotz dieses leichten Anstiegs haben die Verkehrsunfallzahlen in der PI Wilhelmshaven/Friesland das Niveau der Zeit vor der Corona Pandemie noch nicht erreicht. Mit einer Gesamtanzahl von 136.050 zugelassenen Kraftfahrzeugen (+ 0,59 %) ist wiederum ein neuer Höchststand erreicht worden und kann die leicht negative Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens etwas relativieren. Unfalltote und Verletzte In der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland wurde im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr ein tödlich verletzter Mensch mehr bei Verkehrsunfällen im Straßenverkehr verzeichnet. Die Zahl liegt bei vier Verkehrsunfällen mit vier tödlich verletzten Personen. Im Jahr 2022 verloren drei Menschen ihr Leben bei drei Verkehrsunfällen. Jeder dieser vier Verkehrsunfälle mit tödlichen Folgen im Jahr 2023, wie auch schon im Jahr 2022, ist tragisch und in individuellen Ursachen begründet. Eine Unaufmerksamkeit, die zu einer Vorfahrtsverletzung führt (WHV, Berliner Straße), der Sturz mit einem Pedelec (WHV, Bismarckstraße), ein Abkommen von der Fahrbahn aus unerklärlichen Ursachen (Wangerland, K 86/Schortens B 210). Die Anzahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen lag 2023 bei 917 Personen (2022: 815; + 12,52 %). Die Verletztenzahl liegt damit knapp über dem 10-Jahresdurchschnitt von 906 Unfällen. 804 Personen erlitten leichte Verletzungen, 109 Personen schwere Verletzungen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machten. Bei den Leichtverletzten ist mit 102 Personen eine Zunahme auf das Vor-Corona-Niveau zu verzeichnen. Positiv ist weiterhin die Entwicklung bei den Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten. Diese ist mit einer Person weniger stagnierend bzw. sogar weiterhin rückläufig. Fußgänger/Motorisierte Zweiräder/Fahrräder/Pedelec/E-Scooter/Senioren/Kinder Ein deutlicher Anstieg der Verkehrsunfallzahlen sind im Jahr 2023 im Bereich der Beteiligung mit Fußgängern zu verzeichnen. Bei sehr konstanten Zahlen in den letzten Jahren stieg die Beteiligung im Vergleich zum Jahr 2022 von 73 auf 103 (+ 41,10 %) und die Verletzten von 50 auf 76 Personen (+ 52 %). Zu einer Steigerung des Verkehrsunfallgeschehens ist es auch im Bereich der motorisierten Zweiräder gekommen. Die Beteiligung bei den motorisierten Zweirädern ist im Vergleich zum Vorjahr von 91 auf 106 gestiegen (+ 16,48 %). Positiv am eher negativen Trend ist auch hier die Anzahl der Verletzten, die nochmals von 58 auf 57 Personen gesunken ist (- 1,72 %). Die Anzahl der beteiligten Radfahrenden ist zwar von 379 auf 369 leicht zurückgegangen, dafür aber nahm die Anzahl der verletzten Radfahrenden von 252 auf 266 zu (+ 5,6 %). Bei den Verletzten im Bereich der motorisierten Zweiräder als auch bei den Radfahrenden wurden bei über die Hälfte bzw. über zweidrittel der Unfälle Personen verletzt (53,77 % motorisierte Zweiräder und 72,09 % Radfahrende). Anhand dieser Zahlen wird hier wieder die besondere Verletzlichkeit von Zweiradfahrenden ohne "äußerliche Schutzhülle" deutlich. Nachdem ein ansteigender Trend im Jahr 2022 zunächst gestoppt schien ging die Anzahl der Verkehrsunfälle mit der Beteiligung von Pedelecfahrenden im Jahr 2023 wieder von 96 auf 113 hoch (+17,71 %). Nahezu im gleichen Verhältnis stieg die Zahl der bei den Unfällen verletzten Pedelecfahrenden von 78 auf 93 (+ 19,3 %). Insgesamt wurden im Jahr 2023 bei 82,3 Prozent der Unfälle mit einer Beteiligung der schnellen Fahrräder der Zweiradfahrende verletzt. Dabei verletzten sich eine Person tödlich und 18 Personen so schwer, dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich wurde. Nachdem sich die Verkehrsunfallzahlen bei der Beteiligung von Elektrokleinstfahrzeugen, in erster Linie bei den sogenannten E-Scootern im Vergleich der Jahre 2021 und 2022 sehr konstant gezeigt haben (18 und 19 Unfallbeteiligungen mit 16 und 14 Verletzten), kam es im Jahr 2023 zu einem deutlichen Anstieg. Die von der Polizei aufgenommenen Verkehrsbeteiligungen stieg von 19 auf 42 (+ 121,05 %). Im Stadtgebiet Wilhelmshaven kam es zu 24 und auch im im Landkreis, wo die Beteiligung von E-Scootern eher eine untergeordnete Rolle spielte, kam es zu 18 Unfallbeteiligungen von E-Scootern. Gleichermaßen stieg die Anzahl der Verletzten von 14 auf 31 Personen (+ 121,43 %). Insgesamt 73,81 % der Scooterfahrenden wurden bei den Unfallbeteiligungen verletzt bzw. getötet (ein Toter und 30 Leichtverletzte). Wie bei den motorisierten Zweirädern/Pedelecs/Radfahrenden sieht man auch hier die besondere Gefahr bei der Nutzung dieser kleinen, aber schnellen und wendigen Fahrzeuge. Drei an den Unfällen beteiligte Personen standen deutlich unter Alkoholeinfluss. An den 4.622 Unfällen im Bereich der Polizeiinspektion waren 1.243 Senioren beteiligt (Personen ab 65 Jahren). Mehr als zweidrittel der Unfälle (70,23 %) wurden von den Senioren selbst verursacht. Insgesamt ist im Vergleich zum letzten Jahr die Anzahl verletzter Senioren von 147 auf 159 angestiegen. Bei der Betrachtung der Verkehrsbeteiligung dieser 159 verletzen Senioren haben sich im Vergleich zum Jahr 2022 auch hier einige Veränderungen ergeben. Der im letzten Jahr beginnende negative Trend bei der Beteiligung verletzter Senioren mit PKW ist von 21,8 Prozent (2021) über 40,14 Prozent (2022) auf 42,77 Prozent (2023) angestiegen. Eine wesentliche Zunahme ist auch im Bereich der beteiligten Senioren als Fußgänger zu verzeichnen. Diese stieg im Vergleich zu 2022 von neun (6,12 %) auf 19 (11,95 %) verletzte Senioren. Positiv zu bewerten, wenn auch noch immer viel zu hoch, ist der leichte Rückgang der verletzten Senioren bei den Fahrradfahrenden und Pedelecs beteiligt waren (2022: 46,26 %, 2023: 39,62 %). Von den im Jahr 2023 bei Unfällen verletzten 917 Personen waren 71 (7,74 %) Kinder unter 14 Jahren alt. In 2022 lag der prozentuale Anteil noch etwas niedriger und zwar bei 7,36 Prozent. 33 von ihnen waren mit dem Fahrrad und 13 als Fußgänger unterwegs. Damit nahmen etwa zweidrittel der verletzten Kinder selbst am Straßenverkehr teil. Leider hat die Anzahl der Schulwegunfälle wieder das Niveau von 2021 erreicht und ist von neun auf 15 oder um 66,67 Prozent gestiegen. An diesen Zahlen ist zu erkennen, die unterschiedlichen Stellen müssen weiterhin ihre schon sehr aktive Verkehrssicherheitsarbeit in diesen Bereichen mit viel Engagement weiter intensivieren. Trunkenheitsfahrten/Rauschgiftdelikte im Straßenverkehr Die Zahl der festgestellten Fahrten unter Alkoholeinfluss stieg von 217 auf 233 Fahrten leicht an und in 65 Fällen (27,9 %) kam es dabei zu einem Unfall. Hier gab es im Vergleich zum Jahr 2022 77 Fälle/35,48 %) einen positiven Rückgang. 136 Fahrten unter Drogeneinfluss wurden 2023 festgestellt, was einem Rückgang von 9 Fahrten oder 6,21 Prozent entspricht. Bei 18 Unfällen wurde Drogeneinfluss festgestellt. Auch hier wird die erfolgreiche Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei fortgeführt, um die Verkehrsunfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss zu minimieren. Ein Schwerpunktthema ist u.a. die Verkehrstüchtigkeit (Alkohol, Drogen, Medikamente, Müdigkeit u. körperliche Mängel). Verkehrsunfallfluchten Die Anzahl der Verkehrsunfallfluchten im gesamten Polizeiinspektionsbereich stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 99 Taten (+ 8,30 %) auf insgesamt 1.292 an. 505 der Straftaten (39,09 %) konnten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote im Vergleich zum Jahr 2022 im gesamten Zuständigkeitsbereich (Stadt Wilhelmshaven, Landkreis Friesland) ist zwar leicht gestiegen, aber die Polizei appelliert weiterhin an die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Aufklärung. Bereich der Stadt Wilhelmshaven Der leichte Anstieg der Verkehrsunfallzahlen für den Bereich der gesamten Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland bildet sich im Wesentlichen auch in der Stadt Wilhelmshaven ab. Im Stadtgebiet Wilhelmshaven wurden 2023 insgesamt 2.238 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen. Im Vergleich zum Jahr 2022 ist dieses eine Zunahme um 133 Unfälle (+ 6,32 %). Damit war die Zahl der Unfälle in der Jadestadt etwas niedriger als im Durchschnitt der Polizeiinspektion (+ 7,79 %). Unfalltote und Verletzte Leider war im Jahr 2023 zwei Verkehrsunfälle mit tödlichen Verletzungen im Stadtgebiet Wilhelmshaven zu beklagen. 412 Personen wurden verletzt (2022: 369), davon 44 (2022: 45) so schwer, dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich war. Fußgänger/Motorisierte Zweiräder/Fahrräder/Pedelec/E-Scooter/Senioren/Kinder Analog zum Trend in der gesamten Polizeiinspektion zeigt sich das Bild bei Verkehrsunfällen unter der Beteiligung von Fußgängern. Auch hier sind die Zahlen auffällig angestiegen. Im Stadtgebiet stieg die Beteiligung im Vergleich zum Jahr 2022 von 39 auf 56 (+ 43,59 %) und die Verletzten von 27 auf 44 Personen (+ 62,96 %). Im Vergleich zum Vorjahr ist auch im Stadtgebiet Wilhelmshaven die Beteiligung an Unfällen, als auch die Anzahl der Verletzten bei den motorisierten Zweirädern wieder angestiegen. Die Anzahl der beteiligten motorisierten Zweiräder hat sich von 35 auf 43 erhöht (+ 22,86 %). Ebenso ist die Anzahl der Verletzten von 21 auf 24 Personen gestiegen (+ 14,29 %). Die Anzahl der an Unfällen beteiligten Radfahrenden ist in Wilhelmshaven analog zum Unfallgeschehen in der gesamten Polizeiinspektion zu sehen. Hier gab es einen leichten Rückgang der Beteiligten um 13 auf 166 Personen (2022: 179). Dafür, wie inspektionsweit auch, wurden mehr Radfahrende verletzt. Die Zahl stieg von 110 auf 112 Personen, was aber etwa zweidrittel der Beteiligten entspricht. Bei den beteiligten Pedelecfahrenden im Stadtgebiet Wilhelmshaven stieg sowohl die Anzahl der Unfälle von 31 auf 45 (+ 45,16 %) als auch die Zahl der Verletzten von 25 auf 36 (+ 44,0 %). Nahezu aber 80 Prozent der an Unfällen beteiligten Pedelecfahrenden wurden verletzt (PI-weit: 82,30 %). Im Stadtgebiet ereignete sich ein tödlicher und neun Verkehrsunfälle so schwer, dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich wurde. Die Unfallbeteiligung bei den E-Scooterfahrenden im Stadtgebiet Wilhelmshaven, ist analog zu der insgesamt negativen Entwicklung im Inspektionsbereich zu sehen. Mittlerweile haben sich neben den in Wilhelmshaven existierenden Leihscootern immer mehr Menschen einen eigenen E-Scooter angeschafft und nehmen damit am Straßenverkehr teil. Zwangsläufig ist bei einer höheren Dichte auch die Unfallgefahr höher. Die Anzahl hat sich im Vergleich zum Jahr 2022 von 14 auf 24 erhöht (+ 71,43 %) und daher stark negativ verändert. Diese Aussage trifft auch auf die verletzten E-Scooterfahrenden zu, dort stieg die Anzahl von 11 auf 17 Personen (+ 54,55 %). Die unter Alkoholeinfluss stehenden und bei einem Verkehrsunfall beteiligten E-Scooterfahrenden gingen von drei auf zwei zurück. Die Polizei wird dieser negativen Entwicklung im Bereich Elektrokleinstfahrzeuge durch gezielte Prävention und verstärkter Verkehrsüberwachung entgegentreten. Die Beteiligung der Senioren am Unfallgeschehen wird in Wilhelmshaven nahezu deckungsgleich mit dem Geschehen im gesamten Inspektionsbereich abgebildet. Es ist ein Anstieg um 18,41 Prozent der Unfälle mit Beteiligung von Senioren im Stadtgebiet festzustellen, wobei auch hier fast dreiviertel (69,23 %) der Unfälle durch Senioren verursacht wurden. Von den 77 bei Unfällen verletzten Senioren waren 26 auf Fahrrädern und davon wiederum neun auf Pedelecs unterwegs. Auch im Stadtgebiet Wilhelmshaven wird eine Zunahme der verletzten Senioren bei einer Verkehrsbeteiligung mit PKW (+ acht) und als Fußgänger (+ acht) festgestellt. Unter den 412 bei Verkehrsunfällen in Wilhelmshaven verletzten Personen waren 29 unter 14 Jahren alt, was einen Anteil von 7,04 Prozent darstellt. 17 der 29 verletzten Kinder waren im Jahr 2023 auch selbst als Verkehrsteilnehmer mit Fahrrad oder zu Fuß unterwegs und 9 fuhren im PKW mit. Im Jahr 2023 spiegelt sich, wie in anderen Bereichen, der Trend in der gesamten Polizeiinspektion auch in der Stadt Wilhelmshaven wieder. Die Anzahl der Schulwegunfälle ist wieder auf fünf angestiegen und es sind leider auch wieder sechs verletzte Kinder zu verzeichnen. Trunkenheitsfahrten/Rauschgiftdelikte im Straßenverkehr Die Polizei hat 2023 im Stadtgebiet Wilhelmshaven 108 Fahrten unter Alkoholeinfluss festgestellt, in 30 Fällen (27,78 %) kam es davon zu einem Unfall. Unter Drogeneinfluss wurden 48 Fahrten aufgedeckt, in elf Fällen kam es zuvor zu einem Unfall. Verkehrsunfallfluchten Die Zahl der Unfallfluchten ist in der Jadestadt im vergangenen Jahr um 17 auf 639 Taten gefallen, von denen wie im Vorjahr 247 Taten (38,65 %) aufgeklärt werden konnten. Auch im Stadtgebiet Wilhelmshaven ist die Aufklärungsquote im Vergleich zum Jahr 2022 zwar leicht gestiegen, aber die Polizei appelliert weiterhin an die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Aufklärung dieser Straftaten. Bereich des Landkreises Friesland Im Landkreis Friesland wurden 2023 insgesamt 2.384 Verkehrsunfälle und damit 201 Unfälle mehr als 2022 polizeilich aufgenommen, was einem geringen Anstieg von 9,21 Prozent entspricht. Im Landkreis Friesland ist das Niveau von 2019 erreicht, also der Zeit vor der Corona Pandemie. Zu berücksichtigen und daher bei der Betrachtung immer noch positiv zu werten ist, dass auch die Anzahl der im Landkreis Friesland zugelassenen Kraftfahrzeuge erneut um 0,42 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 82.623 angestiegen ist. Unfalltote und Verletzte Im Landkreis Friesland kamen 2023 bei Verkehrsunfällen zwei Personen ums Leben. Beide Unfälle mit tödlichem Ausgang ereigneten sich im nördlichen Landkreis (Wangerland und Schortens). Es gab 505 Verletzte und damit 59 Personen oder 13,23 Prozent mehr als im Jahr davor. Während sich die Zahl der leicht Verletzten auf 438 steigerte (+ 15,57 %), blieb die Zahl der Verletzten, die im Krankenhaus behandelt werden mit 65 Personen gleich. Fußgänger/Motorisierte Zweiräder/Fahrräder/Pedelec/E-Scooter/Senioren/Kinder Das auf Inspektionsebene dargestellte Bild zeigt sich bei Verkehrsunfällen unter der Beteiligung von Fußgängern auch im Landkreis Friesland. Die Zahlen haben auch hier deutlich zugenommen. Die Beteiligung stieg im Vergleich zum Jahr 2022 von 34 auf 47 (+ 38,24 %) und die Verletzten von 23 auf 32 Personen (+ 39,13%). Im Jahr 2023 stieg, wie im gesamten Inspektionsbereich, auch im Landkreis Friesland die Unfallbeteiligung der motorisierten Zweiräder im Vergleich zu 2022 von insgesamt 56 auf 63 (+ 12,50 %). Positiv zu bewerten ist, die Anzahl der Verletzten sank zwar gering aber nochmals und zwar von 37 auf 33 Personen (- 10,81 %). Im Jahr 2023 wurden 203 beteiligte Radfahrende und somit drei mehr als 2022 und so viele wie im Jahr 2021 festgestellt. Dabei wurden 22 Personen schwer und 132 Personen leicht verletzt. Im Vergleich zum Jahr 2022 ist in diesem Bereich nur ein geringer Anstieg zu verzeichnen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei der Beteiligung von Pedelecs an Unfällen im Landkreis Friesland wieder. Die Zahlen stiegen leicht von 65 auf 68 an (+ 4,62 %). Ebenso leicht stiegen sie bei den verletzten Personen von 53 auf 57 (+ 7,55 %). Eine negative Entwicklung ist die hohe Beteiligung an Unfällen von E-Scooterfahrenden im Landkreis Friesland. Gehörten die Unfälle in den letzten Jahren im Landkreis eher der Seltenheit an, stiegen sie im Vergleich zum Jahr 2022 von fünf auf 18 (+ 260 %) und bei den Verletzten stieg die Anzahl von drei auf 14 Personen an (+366,67 %). Diese insgesamt negative Entwicklung könnte damit zusammenhängen, dass sich immer mehr Menschen an dieser Form der E-Mobilität beteiligen und sich einen E-Scooter zulegen. Damit nehmen auch immer mehr Menschen mit diesen schnellen und wendigen Kleinstfahrzeugen am Straßenverkehr teil und die Gefahr von Unfällen steigt. Der Anteil der Senioren an allen Verkehrsunfällen ist, wie im gesamten Inspektionsbereich, angestiegen und hat im Jahr 2023 auch hier das Niveau der Vor-Corona-Zeit fast erreicht. Die Anzahl der beteiligten Senioren stieg von 578 auf 632 (+ 9,34 %). Leider gleichbleibend ist auch die hohe Anzahl der beteiligten Senioren als Verursacher. Sie Betrug 71,2 Prozent (2022: 71,8 %). Von den verletzten 82 Senioren waren 37 mit dem Rad (davon 17 mit dem Pedelec), acht zu Fuß und 35 mit Kraftfahrzeugen unterwegs. Diese Zahlen haben sich im Vergleich zum Jahr 2022 kaum verändert. Auch im Landkreis Friesland hat sich die Quote der verletzten Kinder im Straßenverkehr 2023 von auf 29 auf 42 deutlich erhöht (+ 44,82 %) und hat leider wieder das Niveau vom Jahr 2021. Von den 42 verletzten Kindern waren 29 selbstständig als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs, zehn wurden als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen festgestellt. Auch bei den Schulwegunfällen im Landkreis Friesland ist der letztjährig positive Trend des Verkehrsunfallgeschehens wieder rückläufig. Sie gingen von sechs auf zehn und die Verletztenzahl von sieben auf 11 hoch. Trunkenheitsfahrten/Rauschgiftdelikte im Straßenverkehr Die in Friesland 2023 festgestellten Fahrten unter Alkoholeinfluss sind im Vergleich um 24 Fahrten gestiegen. Bei 35 Fällen kam es zu einem Unfall. Die Anzahl der festgestellten Fahrten unter Drogeneinfluss stieg 2023 um 17,33 %. Sieben Fahrten unter Drogeneinfluss fielen durch einen Unfall auf. Somit wurden fast 12mal so viele Drogenfahrten durch die Polizei als durch einen Unfall beendet. Verkehrsunfallfluchten Die Anzahl der Unfallfluchten hat im Vergleich zum Jahr 2022 im Landkreis Friesland deutlich zugenommen. Die Zahl stieg um 116 von 537 auf 653 Straftaten (+ 21,6 %). Durch die Polizei in Friesland konnten 39,51 Prozent der Verkehrsunfallfluchten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote konnte auch im Landkreis Friesland leicht gesteigert werden. Auch hier richtet die Polizei ihren Appell der Mithilfe zur Aufklärung dieser Straftaten an die Bevölkerung. Verkehrssicherheitsarbeit der Polizeiinspektion WHV/FRI für das Jahr 2024: Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland hat sich auch für das Jahr 2024 zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen im Straßenverkehr Schwerpunkte gesetzt, die sich an den Erkenntnissen der überregionalen, aber insbesondere an der regionalen Unfallauswertung orientieren. Neben der landesweiten schwerpunktorientierten Ausrichtung "Rücksicht im Straßenverkehr" wird die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland ihren Hauptfokus auf die Themenbereiche Geschwindigkeit, Zweiradfahrende, Elektrokleinstfahrzeuge (E-Scooter), Autotuning/-posing/illegale Straßenrennen, Alkohol/Drogen und Ablenkung im Straßenverkehr richten. Dieses geschieht immer unter Einbeziehung einer intensiven Präventionsarbeit. Schwerpunkt Geschwindigkeit Die überhöhte Geschwindigkeit war und ist weiterhin eine der Hauptunfallursachen, die am häufigsten zu schwerwiegenden Folgen bei Verkehrsunfällen führt. Neben der eigenen Geschwindigkeitsüberwachung, die auch ein aufklärendes Gespräch mit dem Verkehrsteilnehmer beinhaltet, wird die intensive Zusammenarbeit mit der kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung weiter ausgebaut. An der gemeinsamen Strategie der Geschwindigkeitsüberwachung an den Unfallschwerpunkten und der flächendeckenden Geschwindigkeitsüberwachung wird festgehalten. Jeder Verkehrsteilnehmer muss zu jeder Zeit damit rechnen, dass seine Geschwindigkeit überprüft wird. Neben der alltäglichen Geschwindigkeitsüberwachung wird es in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland im Jahr 2024 auch Tage und Zeiträume mit gezielten, personalintensiven Kontrollaktionen geben (z.B. Messwoche, Messungen an der B 210 etc.). Schwerpunkt Fußgänger/Radfahrende/Pedelecs/motorisierte Zweiräder/E-Scooter Die Verkehrsunfallstatistik 2023 spricht eine deutliche Sprache: Fußgänger, Radfahrende inklusive Pedelecsfahrende, motorisierte Zweiräder als auch E-Scooterfahrende sind im Straßenverkehr besonders gefährdet, bei Unfällen verletzt zu werden. Teils werden sie leicht übersehen, teils führt eigenes Fehlverhalten zu gefährlichen Situationen oder Unfällen. Rotlichtverstöße mit dem Rad, die unerlaubte Benutzung des Gehweges, aber auch die Einhaltung des Mindestabstandes beim Überholen oder die Beachtung der Vorfahrt von Zweiradfahrenden werden Themenschwerpunkte der polizeilichen Verkehrsüberwachung sein. Parallel dazu ist es das Ziel der polizeilichen Präventionsarbeit, die mit großem Interesse an Schulen durchgeführten präventiven Maßnahmen weiter zu etablieren. Parallel zu vielen stattfindenden Präventionsmaßnahmen im Kinder- und Seniorenbereich wird hier die polizeiliche Verkehrsüberwachung im Jahr 2024 eine große Rolle spielen. Weitere Schwerpunktthemen Weitere relevante und auch als Unfallursache in Frage kommende Schwerpunktthemen, wie Verkehrstüchtigkeit (Alkohol, Drogen, Medikamente, Müdigkeit und körperliche Mängel), fahrfremdes Verhalten (Ablenkung) und technische Veränderungen (Tuning/Posing/illegale Straßenrennen), werden im gesamten Bereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland auch im Jahr 2024 weiter im Fokus stehen. Fazit: Bei Betrachtung der Verkehrsunfallstatistik 2023 sind die Verkehrsunfallzahlen im Vergleich zu 2022 für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, d.h. für die Stadt Wilhelmshaven und den Landkreis Friesland, insgesamt um 7,79 Prozent leicht angestiegen. Neben der Anzahl der verletzten Personen ist auch die Zahl der Verkehrstoten mit vier Personen im Jahr 2023 leicht angestiegen. Die leicht negative Entwicklung der Unfallzahlen im Jahr 2023 in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, auch gerade in den Bereichen der Fußgänger und Zweiradfahrenden, der Beteiligung von Pedelecs und E-Scootern, sowie der Beteiligung von Kindern und Senioren im Straßenverkehr, soll durch gezielte polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit (Prävention/Repression) im Jahr 2024 deutlich verbessert werden. Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland Mozartstraße 29 26382 Wilhelmshaven Telefon: 04421 942-104 Außerhalb der Geschäftszeit der Pressestelle - 04421 942-216 E-Mail: pressestelle@pi-whv.polizei.niedersachsen.de