Bundespolizeidirektion München: Bundespolizei Waidhaus: Sieben Kilogramm Pyrotechnik, Haftbefehle und 9.000 Euro Justizschulden
Waldsassen / Waidhaus - Beamte der Bundespolizeiinspektion Waidhaus hatten am Donnerstag (19. September) alle Hände voll zu tun. Dabei haben sie drei Haftbefehle vollstreckt und sieben Kilogramm Pyrotechnik sichergestellt. Auch ein verbotenes Elektroimpulsgerät landete in der Asservatenkammer der Grenzbehörde. Die Bundespolizei leitet nun Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Waffen- und das Sprengstoffgesetz ein. Ein gesuchter Straftäter sitzt nun in der Justizvollzugsanstalt Weiden.
Wegen Steuerhinterziehung verurteilte das Amtsgericht Flensburg im Mai 2022 einen 48-jährigen Bulgaren zu einer satten Geldstrafe in Höhe von 9.000 Euro. Diese blieb er den deutschen Behörden bis jetzt schuldig und erhielt deswegen einen Platz auf der Fahndungsliste der Staatsanwaltschaft Kiel. Beamte der Bundespolizei Waidhaus vollstreckten den Haftbefehl gegen den 48-Jährigen nun an der A6 bei Waidhaus. Da der verurteilte Straftäter seine Justizschulden nicht bezahlen konnte, bat er einen Bekannten darum die Justizrechnung für ihn zu übernehmen. Dieser bezahlte 9.000 Euro bei der Polizei in Laim ein und ersparte dem Bulgaren einen knapp einjährigen Gefängnisaufenthalt. Die im Haftbefehl angeordnete Ersatzfreiheitsstrafe war somit abgewendet. Einer Weiterreise stand nichts mehr im Weg.
Am Donnerstagabend ging den Beamten ein weiterer gesuchter Straftäter ins Netz. Der wegen Trunkenheit im Verkehr verurteilte 54-jährige Rumäne hatte 1.700 Euro offene Justizkosten. Das Amtsgericht Leipzig erließ im November 2018 Strafbefehl wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Da er der deutschen Justiz die auferlegte Strafe bis heute schuldig blieb, hatte die Staatsanwaltschaft Leipzig Haftbefehl gegen den Rumänen erlassen, den Beamte der Bundespolizei Waidhaus jetzt vollstreckten. Der 54-Jährige konnte seine Justizschulden nicht begleichen und muss nun die im Haftbefehl angeordnete Ersatzfreiheitsstrafe von zwei Monaten antreten.
Auch ein gesuchter Dieb landete in der Nacht auf Freitag in den Armen der Bundespolizei Waidhaus. Wegen Diebstahls verurteilte ihn das Amtsgericht Fürth (Bayern) im März 2023 zu einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro. Der 28-jährige Rumäne zückte bereitwillig den Geldbeutel und bezahlte seine offene Justizrechnung noch an er Kontrollstelle der Bundespolizei und entging somit der im Haftbefehl angeordneten Ersatzfreiheitsstrafe.
In Waldsassen sahen sich Fahnder der Bundespolizei mit sieben Kilogramm erlaubnispflichteigen Feuerwerkskörpern und einem verbotenem Elektroschocker konfrontiert. Sie fanden die Sprengkörper und die Waffe im Kofferraum eines Pkws. Die Eigentümer der verbotenen Waren, zwei Deutsche im Alter von 20 und 23 Jahren, mussten ihre erst kürzlich in Tschechien erworbenen Einkaufsschnäppchen in den Händen der Bundespolizisten belassen. Da sie keine Erlaubnis zur Einfuhr der Feuerwerkskörper besaßen und der Elektroschocker nach dem deutschen Waffengesetz verboten ist, müssen sie jetzt mit Anzeigen wegen Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz rechnen. Ihre verbotenen Einkäufe lagern nun in der Asservatenkammer der Bundespolizei.
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Tobias Pfeiffer
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Der Zuständigkeitsbereich der Inspektion umfasst die Landkreise
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Zu den Kernaufgaben der Inspektion gehören die Binnengrenzfahndung
und die Gewährleistung der Sicherheit von Bahnreisenden.
Auf der Grundlage des Schengener Grenzkodex bekämpfen die Waidhauser
Bundespolizisten grenzüberschreitende Kriminalität in enger
Zusammenarbeit mit der bayerischen und tschechischen Polizei sowie
dem Zoll.
Im bahnpolizeilichen Aufgabenspektrum setzt die BPOLI Waidhaus einen
Schwerpunkt bei der Kriminalprävention und der Gefahrenvorsorge.