Gewaltstraftaten im Reuterkiez
Gestern Abend kam es in Neukölln zu mehreren Auseinandersetzungen im sogenannten Reuterkiez.
Gegen 18 Uhr entfachte ein Konflikt innerhalb einer größeren Personengruppe von rund 30 Männern in der Reuterstraße. Einem 39-Jährigen, der in Schlichtungsabsicht eingegriffen haben soll, habe ein unbekannt gebliebener Angehöriger dieser Gruppe mit einem Messer in den Oberschenkel gestochen. Als vorbeifahrende Kräfte eines Funkstreifenwagens auf die Gemengelage aufmerksam wurden, flüchtete ein Großteil der Streitparteien vom Ort. Während der Sachverhaltsaufnahme machte ein weiterer Verletzter auf sich aufmerksam. Der 25-Jährige erlitt eine Kopfplatzwunde. Dem Vernehmen nach wollte er ebenso den Streit schlichten und wurde daraufhin von einem Unbekannten mit einer Tüte, in der sich ein schwerer Gegenstand befand, geschlagen. Alarmierte Rettungskräfte brachten die beiden Verletzten in ein Krankenhaus, in dem sie stationär zur Weiterbehandlung aufgenommen wurden.
Gegen 19:15 Uhr soll ein Autofahrer bei grüner Ampel an der Kreuzung Sonnenallee Ecke Reuterstraße am Losfahren von zwei Fußgängern gehindert worden sein. Die beiden Männer sollen die für sie geltende rote Ampel ignoriert und die Fahrbahn im Beisein eines Kindes überquert haben. Als der 37 Jahre alte Mann am Steuer sich über dieses Verhalten geärgert habe, sei einer der Fußgänger auf ihn zugegangen und habe ihn mit seiner Gehhilfe durch das offene Fenster geschlagen. Dem Vernehmen nach öffnete der andere Fußgänger die hintere Beifahrertür und schlug auf den 37-Jährigen ein, als dieser sich versuchte gegen den ersten Angreifer zu wehren. Anschließend flüchteten die unbekannten Täter. Der Angegriffene klagte über Schmerzen am Oberkörper. Eine ärztliche Behandlung hielt er nicht für notwendig.
In der Reuterstraße kam es gegen 20 Uhr erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen. Nach bisherigen Erkenntnissen bewarfen sich die Gruppen gegenseitig mit Kleinpflastersteinen und Flaschen. Dabei wurden drei geparkte Autos beschädigt. Vor Eintreffen der alarmierten Einsatzkräfte entfernten sich die Personen vom Ort.
Im Nachgang führten Kräfte einer Einsatzhundertschaft bis Mitternacht Raumschutzmaßnahmen und Personenüberprüfungen im Nahbereich durch. Die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs und der gefährlichen Körperverletzungen wurden von einem Fachkommissariat der Polizeidirektion 5 (City) übernommen und dauern an.
Pressearbeit und Erreichbarkeit