Ermittlungen wegen Beleidigung und Volksverhetzung

Polizeimeldung vom 19.10.2016
bezirksübergreifend

Treptow-Köpenick / Mitte / Friedrichshain-Kreuzberg
Zu drei Vorfällen, die sich gestern in Alt-Treptow, Mitte und Friedrichshain ereigneten, hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen.

Nr. 2600
Zwei Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma sollen gegen 10.30 Uhr einen Touristen aus Israel am S-Bahnhof Treptower Park kontrolliert haben. Da der 35-Jährige mit einem abgelaufenen Fahrausweis unterwegs war, sollen die beiden Angestellten den Reisepass des Mannes verlangt haben. Nach Aufnahme seiner Personalien hätten die zwei als südländisch beschriebenen Mitarbeiter den Kontrollierten antisemitisch beleidigt. Er blieb unverletzt.

Nr. 2601
Ein weiterer antisemitischer Vorfall wurde von einem 51-Jährigen in Mitte angezeigt. Er gab an, sich gegen 19 Uhr in einem Schnellrestaurant am Alexanderplatz einen Kaffee bestellt zu haben. Ein 29-jähriger Angestellter soll dem israelischen Touristen die Bedienung mit den Worten „I don’t serve jews“ verweigert haben. Bevor alarmierte Polizisten eintrafen, hatte der Verdächtige jedoch seine Schicht beendet.

Nr. 2602
Gegen 20.45 Uhr soll ein Mann eine japanische Touristin an einer Bushaltestelle im Markgrafendamm ausländerfeindlich angesprochen haben. Als alarmierte Polizisten eintrafen, reagierte der 32-Jährige äußerst aggressiv und beleidigte die Beamten. Er kam zu einer Gefangenensammelstelle und musste sich einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterziehen. Anschließend konnte der Mann, bei dem ein Atemalkoholwert von 1,7 Promille festgestellt wurde, seinen Weg fortsetzen. Die 34 Jahre alte Touristin blieb unverletzt.