Polizei gegen Wohnungseinbrecher aktiv
PP SCHWABEN SÜD/WEST. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West verzeichnet heuer einen Anstieg bei den Wohnungseinbrüchen.
„Es ist weniger der materielle Schaden, den die Betroffenen zu verzeichnen haben. Vor allem sind es die gravierenden psychischen Beeinträchtigungen, welche oft lange auf die Opfer einwirken. Schließlich wird bei einem Wohnungseinbruch in die tiefste Privatsphäre eingedrungen“, sagt Polizeipräsident Strößner und unterstreicht damit die Wichtigkeit der Aktivitäten zur Bekämpfung der Wohnungseinbrüche.
Während im gesamten Jahr 2015 rund 400 Fälle des Wohnungseinbruchs festgestellt wurden, ist diese Zahl heuer bereits Ende Oktober erreicht worden. Mit Ablauf November 2016 beläuft sich die Zahl der Einbrüche auf 449. Für den Bereich des Präsidiums bedeutet dies eine nicht unerhebliche Steigerung und die Bekämpfung dieses Kriminalitätsphänomens hat für das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West absolute Priorität.
Dabei setzen die Beamten auf die Sensibilisierung der Bevölkerung, sich gezielt mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Die Beamtinnen und Beamten gingen gezielt durch Wohngebiete und machten die Anwohner persönlich auf die Gefahr von Wohnungseinbrüchen aufmerksam. Auswertungen ergaben, dass freistehende Einfamilienhäuser und Reihen-/Doppelhäuser mit einem Anteil von rund 75 Prozent bevorzugte Tatobjekte sind.
Auch wurde auf die Möglichkeit, sich durch die Fachberater der Kriminalpolizei in Kempten, Memmingen und Neu-Ulm individuell betreuen zu lassen hingewiesen, die eine kostenfreie und neutrale Beratung vor Ort anbieten. 90.000 Arbeitsstunden investierten die Beamten 2015 in ihre Präventionsarbeit. Diese Stundenzahl wurde 2016 bereits Mitte November erreicht. U. a. führten die Kriminalpolizeilichen Fachberater bislang rund 460 persönliche Beratungen an Wohnungen und Häusern vor Ort durch.
Weiterführende Informationen
Kriminalpolizeiliche Beratungsstellen in Kempten, Memmingen, Neu-Ulm
Mit der Beachtung einfach umzusetzender Verhaltensweisen lässt sich mancher Einbruch verhindern. Unter anderem stellt die Sozialkontrolle im Wohnviertel einen wichtigen Baustein der Prävention dar. Rufen sie deshalb unverzüglich den Notruf 110 an, sobald ihnen etwas verdächtig vorkommt. Hier werden Hinweise zu unbekannten Personen oder verdächtigen Fahrzeugen entgegengenommen und ohne Zeitverzug abgearbeitet. So mancher Einbrecher konnte durch einen sofortigen Anruf auf frischer Tat gefasst werden.
Erfolge sofortiger Mitteilungen
Einbruch in Schule - Täterfestnahme
Festnahmen: Mindestens 25 Einbrüche gehen auf das Konto junger Männer
In den vergangenen Wochen wurden die polizeilichen Einsatzmaßnahmen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs erneut forciert. Insbesondere wurden relevante Wohngebiete offen bestreift und gezielte Kontrollen auf Zufahrtsstraßen durchgeführt.
Nachfolgend ein Auszug von getroffenen Maßnahmen und Feststellungen für die einzelnen Landkreise und Kreisfreien Städte in den vergangenen vier Wochen.
(c) Polizei
Landkreis Oberallgäu und die Stadt Kempten
Im Rahmen eines Konzepteinsatzes mit Unterstützung der Kriminalpolizei Kempten, der Verkehrspolizei, der Polizeistation Fahndung Pfronten und Kräften der Operativen Ergänzungsdienste sowie der Bereitschaftspolizei leistete die Polizeiinspektion Kempten allein in der 51. Kalenderwoche rund 700 Einsatzstunden zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls.
Im Hauptaugenmerk der Beamten standen die Gemeinden Dietmannsried, Altusried, Krugzell sowie örtlich relevante Bereiche in Kempten. Auch einige Erfolge konnte erzielt werden. Eine Person war zur Fahndung ausgeschrieben: Wegen Verstößen nach dem Betäubungsmittelgesetz wurde eine DNA-Entnahme angeordnet. Ferner wurde ein Verstoß nach dem Waffengesetz (verbotenes Einhandmesser) festgestellt.
In den Zuständigkeitsbereichen der Polizeiinspektionen Immenstadt/Oberstaufen, Oberstdorf und Sonthofen kontrollierten die Beamten in den vergangenen Wochen mehrere hundert Personen und Fahrzeuge und stellten dabei Vergehen nach dem Betäubungsmittelgesetz, dem Waffengesetz, sowie Strafgesetzbuch (u. a. Fahren ohne Fahrerlaubnis) fest. Des Weiteren waren mehrere Personen im Fahndungssystem ausgeschrieben (Haftbefehl, Ermittlung des aktuellen Wohnortes). Außerdem nahmen die Beamten verdächtige Wahrnehmungen mit Bezug zum Wohnungseinbruchdiebstahl entgegen.
Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren
Der Fokus bei den Kontrollen lag auf den überregionalen Durchgangsstraßen B12, B16, B17 sowie B472 und der BAB A7 am Grenztunnel Füssen. Ferner führten die Beamten auch mobile und stationäre Kontrollen in den Bereichen Lamerdingen, Weinhausen, Marktoberdorf, Geisenried, Aitrang und Unterthingau durch. Auch hier wurden mehrere hundert Personen und Fahrzeuge gezielt einer Kontrolle unterzogen und die gewonnenen Erkenntnisse der Kriminalpolizei Kempten zur weiteren Überprüfung und Bearbeitung weitergeleitet.
Landkreis Lindau
Die Polizeiinspektion Fahndung Lindau führte auf der BAB A96 verstärkte Personen- und Fahrzeugkontrollen durch. Ebenso wurden auch Fernreisebusse und Bahnhöfe/Züge in die Fahndungsmaßnahmen mit einbezogen. Die Beamten intensivierten ferner den gezielten Informationsaustausch mit dem Bezirkspolizeikommando Bregenz (Österreich) und der Polizei Thal (Schweiz).
Neben einer durchgeführten Präventionsveranstaltung zum Thema Einbruchschutz in der Gemeinde Heimenkirch, erhöhten die Polizeiinspektionen Lindenberg und Lindau vor allem die Präsenz in den ländlichen Gemeinden wie Niederstaufen, Opfenbach, Hergensweiler und den Wohngebieten der Stadt Lindau.
Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen
In das Schwerpunktkonzept der Polizeiinspektion Memmingen wurden die Sicherheitswacht und Kräfte der Bereitschaftspolizei, insbesondere zur Bestreifung und Kontrolle in Wohngebieten, einbezogen. Neben rund 150 Personenkontrollen, wurden auch 64 Fahrzeuge einer Kontrolle unterzogen. Relevante Delikte wurden aber nicht festgestellt.
Die Kontaktbeamten in den Gemeinden Kirchheim, Pfaffenhausen, Markt Rettenbach und Erkheim sensibilisierten zu den Bürostunden die Bürgerinnen und Bürger zur Thematik Wohnungseinbruchdiebstahl. Die Präventionshinweise wurden sehr gut angenommen.
Landkreis Günzburg
Bei Schwerpunktkontrollen der PI Günzburg überprüften die Beamten 260 Fahrzeug und rund 350 Personen. Dabei konnte ein Pkw wegen Unterschlagung sichergestellt werden, ferner stellten die Beamten ein verbotenes Messer und einen gefälschten 500 Euro Schein sicher.
Besonderes Augenmerk richteten Beamte der VPI Neu-Ulm auf Fernreisebusse an der Rastanlage der BAB A8 in Leipheim. Hier wurde insbesondere das mitgeführte Reisegepäck auf Diebesgut hin kontrolliert.
Im Rahmen der weiteren Ermittlungen zu zwei Einbrüchen in Rettenbach (Lkr. Günzburg), konnten durch intensive Sensibilisierung und Aufklärung der Anwohner in dem betroffenen Wohngebiet weitere Taten verhindert werden. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Im Kammeltal verteilten die Beamten entsprechendes Informationsmaterial an die Bürgerinnen und Bürger.
Landkreis Neu-Ulm
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Illertissen wurden mit Unterstützung der Operativen Ergänzungsdienste Neu-Ulm und von Kräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei mehrere verdächtige Personen und Fahrzeuge überprüft. Dabei konnten neben einem entwendeten Fahrrad geringe Mengen an Betäubungsmitteln sichergestellt werden. Eine Person wurde wegen illegalen Aufenthalts dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Neben der zusätzlichen Bestreifung von relevanten Wohngebieten in Senden unterzogen die Beamten 230 Personen und Fahrzeuge einer Kontrolle. Neben diversen Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss stellten die Beamten auch einen gefälschten Führerschein sicher.
Der Leiter des Sachgebiets Kriminalitätsbekämpfung beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, Leitender Kriminaldirektor Albert Müller, zeigt sich mit dem Ergebnis der Kontroll- und Präventionsmaßnahmen zufrieden. „Die Kontrollen fanden nach einem festgelegten Personen- und Fahrzeugraster statt. Unser Ziel war sowohl die sichtbare Präsenz, als auch die Erkenntnisgewinnung für die weiterführende Ermittlungsarbeit der Kriminalpolizei. Ob die entscheidende Spur dabei ist, wird ein Abgleich der erhobenen Daten zeigen.“
(PP Schwaben Süd/West; 30.12.2016, 13.00 Uhr/Kt)
Weiterführende Informationen
K-Einbruch
Medienkontakt:
Pressestelle beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, D-87437 Kempten (Allgäu),
Rufnummer (+49) 0831 9909-0 (-1012/ -1013); unaufschiebbare Anfragen außerhalb der regulären Dienstzeit über die Rufnummer (+49) 0831 9909-1401 an die Einsatzzentrale.