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Oldenburg (ots) - Mehr Verkehrsunfälle - weniger Unfälle mit Schwerverletzten
Im Landkreis Ammerland sind im vergangenen Jahr neun Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Zum Vergleich: 2014 waren es noch zwölf Verkehrsunfälle, bei denen Menschen tödlich verletzt wurden (2015: drei Unfälle).
Bei einem Anstieg der Unfälle mit verletzten bzw. getöteten Personen (von 538 auf 554 VU) wird ein deutlicher Rückgang der VU mit Schwerverletzten von 92 VU im Jahr 2015 auf 74 VU im Jahr 2016 registriert.
1. Gesamtunfallzahlen
1.1 Allgemeines Unfallgeschehen
Mit insgesamt 2585 Verkehrsunfällen wurden im Jahr 2016 im Landkreis Ammerland 12 Verkehrsunfälle mehr polizeilich registriert als im Jahr 2015. Aber auch die Zulassungszahlen entwickelten sich von 113400 zum Jahresende 2016 auf insgesamt 115763 Kfz inkl. Anhänger. Die Unfälle mit Schwerverletzten bzw. Getöteten sind von 95 im letzten Jahr auf 83 Verkehrsunfälle im Jahr 2016 gesunken.
1.2 Baumunfälle
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Baumanstoß sank auf ein auch im 10-Jahresvergleich niedriges Niveau (2015: 62 VU; 2016: 58 VU). Auch die Unfallfolgen sind merklich zurückgegangen: die Anzahl der Leichtverletzten sank von 30 auf 27, die Zahl der Scherverletzten von 25 auf 16.
1.3 Wildunfälle
Bei insgesamt leicht gestiegenem Unfallaufkommen stieg auch die Anzahl der "Wildunfälle" an (von 424 auf 506). Der Anteil der "Wildunfälle" am gesamten Unfallgeschehen lag bei 19,5%; 2015 hatte er bei lediglich ca. 16,4 Prozent gelegen.
1.4 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort
Im Jahr 2016 wurde mit insgesamt 507 "Unfallfluchten" im 10-Jahresvergleich ein Höchststand erreicht, und zwar nicht nur im absoluten Zahlenwert, sondern ebenfalls in Relation zur Gesamtzahl der Verkehrsunfälle (19,6%). Hierbei handelte es sich vorwiegend jedoch nicht um Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Die Anzahl dieser "Unfallfluchten" ging von 43 auf 37 Fälle zurück.
1.5 "Alkohol"-Unfälle
Im letzten Jahr wurden im LK Ammerland insgesamt 43 Verkehrsunfälle mit der Unfallursache "Alkohol" registriert (zum Vergleich: 2015 insgesamt 34 Verkehrsunfälle).
2. Risikogruppen
2.1 Kinder (bis 14 Jahre)
Mit insgesamt 64 verletzten Kindern ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Kein Kind wurde dabei schwer oder tödlich verletzt.
2.2 "Junge Fahrerinnen und Fahrer" (18-24 Jahre)
Bei der Gruppe der jungen Fahrer im Alter von 18 bis einschließlich 24 Jahren ist die Anzahl der unfallbeteiligten "jungen Fahrerinnen und Fahrer" leicht gestiegen. Insbesondere die schweren Unfallfolgen haben zugenommen. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um fünf, zudem wurden zwei Personen tödlich verletzt. Die Zahl der Leichtverletzten sank leicht auf nunmehr 109 Personen.
2.3 Senioren (65+)
Im letzten Jahr sind wieder mehr Senioren (65+) an Verkehrsunfällen beteiligt gewesen. In Relation zur gestiegenen Gesamtunfallzahl ist die Beteiligung nahezu gleich geblieben. Jedoch ist die Gesamtzahl der verletzten oder getöteten Senioren von 104 auf 123 Personen im Jahr 2016 angestiegen. Die Zahl der als Hauptverursacher des Unfalles registrierten Senioren (65+) stieg von 405 auf 436 Personen.
3. Verkehrsbeteiligungen
Bei der Anzahl der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung wurde im Jahr 2015 ein Höchststand verzeichnet (209 Unfälle). Diese Zahl sank im Jahr 2016 auf 206 VU. Jedoch waren mehr Radfahrer (228 Radfahrer) an Unfällen beteiligt, als im Jahr 2015 (226 Radfahrer). Damit einhergehend stieg auch die Anzahl der verletzten bzw. getöteten Radfahrer von 174 im Jahr 2015 auf insgesamt 187 im Jahr 2016 (Anstieg um ca. 7,5%). Positiv war die Entwicklung bei den schwersten Unfallfolgen. Hier sank die Zahl der Schwerverletzten von 22 auf 18, die Zahl getöteten Verkehrsteilnehmer stieg jedoch von 1 auf 2.
4. Fazit
Bei leicht gestiegenem Unfallaufkommen musste ein erhöhter Anteil von Unfällen mit Personenschäden registriert werden (2015: 20,9%; 2016: 21,4%).
Erfreulich ist der Rückgang der Unfälle mit Schwerverletzten von 92 (2015) auf insgesamt 74 Unfälle im Jahr 2016. Die Zahl der Schwerverletzten hat sich von 105 auf 85 reduziert. Leider hat sich die Zahl der bei Unfällen getöteten Verkehrsteilnehmer von drei auf neun erhöht.
Daher wird die Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland in ihren Anstrengungen zur Reduzierung insbesondere von Unfällen mit Personenschäden nicht nachlassen. Neben flächendeckender Verkehrsüberwachung wird auf Basis einer differenzierten Unfallanalyse mit gezielten Polizeikontrollen reagiert, wie unlängst bei gemeinsam mit der kommunalen Verkehrsüberwachung durchgeführten Verkehrskontrollen.
In der Verkehrssicherheitsarbeit erfährt neben der Verkehrsüberwachung auch die Verkehrsunfallprävention einen erhöhten Stellenwert. So werden die Verkehrssicherheitsberaterinnen und -berater unserer Inspektion weiterhin in den Schulen und bei Vortragsveranstaltungen vor Ort präventiv tätig sein.
Erklärtes Ziel ist weiterhin, die Anzahl der Verkehrsunfälle mir schweren Folgen zu reduzieren.
Polizeiinspektion Oldenburg - Stadt / Ammerland
Pressestelle
Stephan Klatte
Telefon: 0441 790 4004
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