Cloppenburg/Vechta (ots) - ++ Polizeiliche Kriminalstatistik 2017: Weniger Straftaten, weniger Wohnungseinbrüche und eine geringere Häufigkeitszahl ++ Aufklärungsquote gestiegen ++
Trotz stetig anhaltendem Bevölkerungszuwachs im Oldenburger Münsterland sinkt die Anzahl der registrierten Straftaten Jahr für Jahr. "Ich freue mich, dass sich dieser Trend auch im Jahr 2017 fortgesetzt hat. Mit 13.437 Straftaten haben wir die geringsten Fallzahlen seit Bestehen der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta zu verzeichnen", sagte der neue Inspektionsleiter, Andreas Sagehorn, bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2017. Im direkten Vergleich zum Vorjahr (2016: 14.560 Taten) bedeutet dies einen Rückgang um 7,71 Prozent und im Hinblick auf den bisherigen Höchststand (2005: 18.058 Taten) sogar um 25,6 Prozent.
Zudem konnten im vergangenen Jahr 61,47 Prozent der Fälle aufgeklärt werden. Im Vergleich zum Vorjahr (2016: 59,08 Prozent) bedeutet dies eine Steigerung um 2,39 Prozent. "Diese Entwicklung kann sich wirklich sehen lassen. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr gezeigtes Engagement", so Sagehorn weiter.
Dies wirkt sich auch positiv auf die Kriminalitätsbelastung aus: Pro 100.000 Einwohner wurden in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta 4.397 Straftaten registriert. "Damit zählt das Oldenburger Münsterland auch in diesem Jahr zu einer der sichersten Regionen in Niedersachsen und bundesweit", betonte Josef Schade, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes. "Objektiv nimmt die Wahrscheinlichkeit, in unserer Region Opfer einer Straftat zu werden, weiter stetig ab."
Gemeinsam stellten Andreas Sagehorn und Josef Schade mit den Leitern der Kriminal- und Ermittlungsdienste der Polizeikommissariate Vechta und Friesoythe, Günter Stukenborg und Tobias Spils, die Details der PKS 2017 vor:
Den Großteil der Taten machen mit 37,61 Prozent erneut die Diebstahlsdelikte aus. Darauf folgen Vermögens- und Fälschungsdelikte mit 19,50 Prozent, die sonstigen Taten wie beispielsweise Sachbeschädigung, Beleidigung und Hausfriedensbruch mit zusammen 18,32 Prozent und die Rohheitsdelikte mit 15,17 Prozent
Waren 2016 noch 375 Wohnungseinbrüche zu verzeichnen, sind es im vergangenen Jahr noch 287 gewesen. Dies entspricht einem Rückgang um 23,47 Prozent, also knapp einem Viertel. Besonders zu betonen ist dabei, dass es 2017 in lediglich 165 Fällen zu einem vollendeten Einbruch gekommen ist. Im Vorjahr waren es noch 244.
"Diese deutlich rückläufige Entwicklung zeigt, dass die intensiven polizeilichen Ermittlungsmaßnahmen, die gute Präventionsarbeit und das gezielte Vorgehen des Einsatz- und Streifendienstes wirkungsvolle Instrumente bei der Bekämpfung dieses Phänomens sind", hob Sagehorn hervor. "Schließlich geht es in erster Linie darum, Einbrüche zu verhindern, denn ein Wohnungseinbruch stellt neben dem materiellen Schaden auch immer eine erhebliche psychische Belastung für die Opfer dar." Die hohe Anzahl der Einbruchsversuche zeigt zudem, dass die zunehmende Sensibilisierung der Menschen und die damit einhergehenden gesteigerten Sicherungsmaßnahmen der Eigenheimbesitzer offenbar Wirkung zeigen. Bei den Straftaten gegen das Leben ist im Vergleich zum Vorjahr (2016: 19) ein Rückgang auf 14 Taten zu verzeichnen. In einem Fall handelte es sich um ein vollendetes Tötungsdelikt, in acht Fällen um Versuchstaten sowie in fünf Fällen um fahrlässige Tötungen. Die Aufklärungsquote liegt bei 92,86 Prozent.
Bei den Rohheitsdelikten, also Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Bedrohung, Nötigung und Raub, beträgt der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 6,81 Prozent: Wurden 2016 noch 2.188 Straftaten in diesem Deliktsbereich gezählt, waren es im vergangenen Jahr 2.039. Die Aufklärungsquote beträgt über 92,05 Prozent.
Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind um 31 Fälle auf 191 Taten leicht angestiegen. Bei 22 dieser registrierten Straftaten handelt es sich um den Straftatbestand 'Sexuelle Belästigung', der mit dem Paragrafen 184i neu in das Strafgesetzbuch eingeführt worden ist. Die Aufklärungsquote beträgt 87,96 Prozent.
Bei den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde ein Anstieg um 250 auf 768 Fälle (2016: 518) registriert. Ein Großteil entfällt dabei auf den Besitz von Cannabis. Die Aufklärungsquote ist mit 92,58 Prozent erwartungsgemäß hoch. Ob es sich hierbei um eine Trendwende oder eine vorübergehende Erscheinung handelt, wird in diesem Jahr intensiv beobachtet werden.
Vor dem Phänomen "Falsche Polizeibeamte" sind auch die Menschen im Oldenburger Münsterland nicht sicher. "Im vergangenen Jahr ist es uns durch intensive Ermittlungsarbeit gelungen, erfolgreich gegen eine Tätergruppe aus dem Großraum Bremen vorzugehen, die auch hier vorwiegend ältere Menschen um ihre Ersparnisse bringen wollte. Bundesweit konnten dieser Bande 25 Taten mit einem Schadensvolumen von ca. 2 Millionen Euro nachgewiesen werden", berichtete Schade.
Im Jahr 2017 wurden bei der PI Cloppenburg/Vechta 6.467 Tatverdächtige ermittelt. Im Vergleich zum Vorjahr (2016: 6.838) bedeutet dies einen Rückgang um 371.
Bei 1.813 ermittelten Tatverdächtigen hat es sich um 'Nichtdeutsche' gehandelt. Dies entspricht einem Anteil von 28,03 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr (2016: 1.994) bedeutet dies einen Rückgang um über einen Prozentpunkt.
876 aller Tatverdächtigen standen bei der Tatausführung unter Alkoholeinfluss. Dies entspricht einem Anteil von 13,55 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr (2016: 960) ist der Anteil nahezu gleichgeblieben.
Die Kriminalität hat auch im Oldenburger Münsterland bei den Kindern und Jugendlichen wieder leicht zugenommen: Unter den Tatverdächtigen waren 252 Kinder (2016: 228) und 664 Jugendliche (2016: 590). Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs um jeweils einen Prozentpunkt.
Im Kontext der Flüchtlingsbewegung wurden im vergangenen Jahr 438 Taten registriert und bearbeitet. In 184 Fällen hat es sich um Rohheitsdelikte (davon in 102 Fällen untereinander), in 92 Fällen um Diebstahlsdelikte (davon in 73 Fällen einfacher Diebstahl), in 43 Fällen um Vermögensdelikte und in vier Fällen um Sozialleistungsbetrug gehandelt. Im Vergleich zum Vorjahr (2016: 426 Fälle) hat es hier kaum Veränderungen gegeben.
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