Verpuffung in Bar mit mehreren Schwerverletzten


08.04.2018, PP Oberbayern Süd

Verpuffung in Bar mit mehreren Schwerverletzten
BAD TÖLZ: In der Nacht von Samstag auf Sonntag, 08.04.2018, ereignete sich in einer Diskothek in Bad Tölz ein Unfall, bei dem mehrere Personen zum Teil schwere Brandverletzungen erlitten.


Erste Ermittlungen ergaben, dass bei einem in der Bad Tölzer Diskothek oder Bar üblichen Ritual, zu einem bestimmten Lied, von einem Barangestellten kurz die feuerfeste Theke „in Brand gesetzt wird“. Dazu wird ein hochprozentiger Rum in einem feinen Streifen auf der frei geräumten Theke, die Gäste werden extra aufgefordert ein Stück zurückzutreten, aufgetragen und entzündet. Einer der Gäste spuckte dann wohl mit Alkohol in die Flamme, worauf es zu einer explosionsartigen Stichflamme kam und eine 26-jährige Tölzerin augenblicklich im Gesicht und an der Brust in Flammen stand. Umstehende Gäste schütteten sogleich Getränke und Wasser über die Frau; sie wurde nach der Erstversorgung mit dem Rettungswagen in die Umfallklinik nach Murnau eingeliefert.

Ein daneben stehender 31-jähriger Gast aus Dietramszell, der dort seinen Geburtstag feierte, fing ebenfalls im Gesicht und am Oberkörper Feuer und wurde aufgrund seiner schweren Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum München-Bogenhausen geflogen.
Durch diese Stichflamme erlitten weiter ein 68-jähriger Gaißacher und ein 37-jähriger Tölzer Brandverletzungen im Gesicht und wurden vom Rettungsdienst ins Tölzer Krankenhaus gebracht.

Eine weitere 22-jährige Frau wurde beim Versuch, einer am Boden liegenden brennenden Person zu helfen, von einer ins Freie laufenden Person mit dem Knie im Gesicht getroffen, worauf sie mit dem Kopf auf den Boden stürzte. Sie wurde mit Kopfverletzungen ins Tölzer Krankenhaus gebracht.

Die 53-jährige Gastwirtin, welche den Alkohol entzündet hatte, sowie die Ehefrau des schwer verletzten Dietramszellers erlitten einen Schock.

Zur Unfallzeit hatten sich etwa 50 Personen in der im Untergeschoss liegenden Gaststätte aufgehalten.

Insgesamt waren fünf Rettungswagen und zwei Notärzte, sowie weitere Einsatzleiterfahrzeuge vor Ort.