Kassel (ots) - Ein 25-jähriger Autofahrer aus Espenau entzog sich am Sonntagabend einer Polizeikontrolle in der Holländischen Straße in Kassel. Auf seiner riskanten Flucht Richtung Espenau fuhr er einen Leitpfosten und ein Verkehrsschild um. Die Kasseler Polizei fand den frisch beschädigten Wagen, ohne Fahrer, an der Halteranschrift vor. Diese durchsuchten die Beamten im Anschluss und fanden dabei Unerwartetes: Mehrere Waffen, 2.500 Euro Bargeld und etwa 175 g Cannabis.
Der Mann fuhr mit seinem weißen Kleinwagen gegen 22:20 Uhr in die Kontrollstelle des Polizeireviers Nord auf der Holländischen Straße in Fahrtrichtung Vellmar. Als er die Beamten erkannte, gab er aus bislang unbekanntem Grund unvermittelt Gas und fuhr an den Polizisten vorbei. Diese nahmen mit ihren Einsatzfahrzeugen die Verfolgung auf. Scheinbar rücksichtslos fuhr der Flüchtige mit hohem Tempo weiter die B83. An der Ausfahrt Espenau bog der Fahrer ab und kollidierte dabei mit einem Verkehrsschild und einem Leitpfosten. Unbeirrt setzte er seine Fahrt fort und stellte den Wagen schließlich an der Halteranschrift in Espenau ab. Als die Streife vor Ort eintraf, war der Fahrer nicht mehr aufzufinden. Am Wagen waren frische Unfallspuren erkennbar. Da nicht auszuschließen war, dass sich der Mann in seinem Wohnhaus vor der Polizei versteckt, durchsuchten die Beamten das Gebäude. Als sie das Haus betraten, staunten sie nicht schlecht. Zwar war der 25-Jährige nicht aufzufinden, dafür aber mehrere Waffen, wie eine Schreckschusspistole, Luftdruckgewehr, Schlagring, Wurfsterne und Messer. Außerdem waren im Keller zwei "Grow-Zelte" aufgebaut, in denen man Cannabispflanzen anbauen kann und die der Bewohner dafür offenbar auch nutzte. Im gesamten Haus waren zudem Marihuana und Haschisch mit einem Gesamtgewicht von rund 175 Gramm gelagert.
Gegen den Autofahrer leiteten die Beamten nun mehrere Strafverfahren wegen Verkehrsunfallflucht, Illegalem Anbaus und Besitzes von Betäubungsmitteln, sowie Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz ein. Die Ermittlungen hierzu dauern noch und werden von dem für Rauschgiftdelikte zuständigen Kommissariats 34 in Kassel geführt.
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