Gießen (ots) - Ein Resümee zum Konzept "Sicheres Gießen" und den damit verbundenen umfangreichen polizeilichen Maßnahmen zog Polizeipräsident Bernd Paul am Donnerstag, 20.12.2018 zusammen mit dem Gießener Bürgermeister Peter Neidel, dem Leiter der Polizeidirektion Gießen, Marc Göbel, und dem Leiter der Regionalen Kriminalinspektion, Jürgen Prior.
"Die objektive Sicherheitslage ist in der Gesamtbetrachtung der Kriminalitätsentwicklung weiter positiv. Wir berücksichtigen aber auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Deswegen tun wir alles dafür, dass es in Gießen oder in anderen Städten in Mittelhessen keine Angsträume oder unsichere Plätze gibt. Vor diesem Hintergrund haben wir seit Beginn dieses Jahres nochmals die sichtbare polizeiliche Präsenz deutlich erhöht. Rückblickend gesehen waren die Maßnahmen im Jahr 2018 sehr erfolgreich, weil wir mit gezielten, massiven Maßnahmen gegen Intensivtäter, Drogendealer oder andere Straftäter vorgegangen sind", so Polizeipräsident Bernd Paul bei einem Pressegespräch.
Bereits in den letzten Wochen des vergangenen Jahres und zu Jahresbeginn wurden stark frequentierte Orte wie die Galerie Neustädter Tor, dem Bahnhofsvorplatz und am Theaterpark bestimmte Gruppen, aus denen heraus Straftaten begangen werden, in den Blick genommen. In diesem Zusammenhang wurde das etablierte Konzept "Sicheres Gießen" aufgrund der neu gewonnenen Erkenntnisse unter Federführung der Polizeidirektion Gießen entsprechend angepasst und intensiviert. Dabei wurde die Zusammenarbeit mit anderen Behörden wie der Bundespolizei und der Stadt Gießen ebenfalls großgeschrieben.
"Wir haben in diesem Jahr an 80 Tagen größere und plakative Kontrollaktionen in Gießen durchgeführt. Dabei haben viele Beamte zusätzliche Dienste verrichtet. Mit Unterstützung der Kriminalpolizei, der Bereitschaftspolizei, der Bundespolizei und der Stadt Gießen haben wir dabei mehr als 3.000 Personen kontrolliert. Nachdem es 2017 noch zu einer Zunahme der Straftaten, insbesondere der Diebstahldelikte, in der Innenstadt kam, wurde diese negative Entwicklung erkennbar gestoppt und sogar reduziert. Ein Erfolgskriterium ist dabei die intensive Zusammenarbeit zwischen allen Behörden, die Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit und eine zielgerichtete Planung von Einsätzen und Maßnahmen im Stadtgebiet.", so Polizeidirektor Marc Göbel.
Auch der Leiter der regionalen Kriminalinspektion Jürgen Prior betonte, dass seitens der Gießener Kriminalpolizei viele zielgerichteten Maßnahmen auf der Grundlage einer intensiven Lageauswertung in der Innenstadt durchgeführt wurden. "Wir haben bei Kontrollen in diesem Jahr 25 Personen, gegen die später auch ein Haftbefehl wegen Verdacht des Drogenhandels erlassen wurde, festgenommen. Gegen 135 Personen haben wir Strafverfahren nach dem Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Die festgenommenen Verdächtigen haben, insbesondere mit Cannabisprodukten Handel betrieben.", so Jürgen Prior.
"Die Stadt Gießen hat die erneute Intensivierung des Konzeptes sehr begrüßt und unterstützt. Wir waren an vielen Aktionen beteiligt. Effektiv waren insbesondere die Kontrollen in szenetypischen Gaststätten und die vielen Jugendschutzkontrollen im Stadtgebiet. Wir werden zusammen mit der Polizei auch im neuen Jahr weiter eng und effektiv zusammenarbeiten", teilte Bürgermeister Peter Neidel in dem Pressegespräch mit.
Im Gießener Stadtgebiet zählte die Polizei 2017 noch 9.523 Straftaten. Im Jahr zuvor waren es noch 117 Taten weniger. Bei den Diebstahlsdelikten kam es zu einem Anstieg von über 300 angezeigter Taten. Im Jahr 2016 waren es im Stadtgebiet noch 1.282 Diebstähle, während 1.608 im letzten Jahr registriert wurden.
"Der mutmaßliche erkennbare Rückgang, insbesondere der Eigentumsdelikte, ist größtenteils auf unsere Kontrollen, Festnahmen und Razzien zurückzuführen. Viele der festgestellten Diebstahlsdelikte fallen offenbar unter die sogenannte Beschaffungskriminalität von Drogenabhängigen. Umgekehrt dürfte es aber im Stadtgebiet zu einem deutlichen Anstieg der Drogendelikte gekommen sein. Die Steigerung dieser Delikte hängt natürlich unmittelbar mit unserer erheblich höheren Kontrolldichte zusammen. Auch im Jahr 2019 soll das Konzept Sicheres Gießen weiter intensiv fortgeführt werden. Dabei soll eine sichtbare Präsenz weiter zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls führen." so der mittelhessiche Polizeipräsident.
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