201112-5-K 11.11. – ein Tag wie jeder andere

Oberbürgermeisterin, Polizeipräsident und FK-Präsident mit Lob und Dank

Gemeinsame Pressemitteilung von Stadt Köln, Festkomitee und Polizei Köln

Stell Dir vor, es ist Karneval - und keiner geht hin. Genau das trifft auf den "Elften im Elften" zu. Oberbürgermeisterin Henriette Reker dankt daher den Kölnerinnen und Kölnern und den Menschen, die normalerweise aus dem Umland nach Köln gekommen wären.

"Ich habe mich nicht getäuscht: Wenn's drauf ankommt, halten die Kölnerinnen und Kölner zusammen - auch im Verzicht", sagt die Oberbürgermeisterin. "Ich weiß, wie schwer das den Menschen nicht nur in Köln, sondern auch im Umland gefallen ist, schließlich bin ich selbst karnevalsjeck. Aber hier geht es um das große Ganze - und die Verantwortung jedes und jeder Einzelnen für sich selbst und für die Gesellschaft insgesamt hat gesiegt. Das macht mich stolz - und ich danke allen Menschen, die nicht nach Köln gekommen sind, nicht gefeiert haben, nicht geschunkelt und nicht gesungen haben. 'Drink doch keine met' und '#diesmalnicht' sind positive Signale, die von Köln ausgehen: Wir sind nicht die Hochburg der Infektionen, sondern bald wieder die Hochburg des Karnevals." Die Oberbürgermeisterin dankt ausdrücklich auch den vielen Gastronominnen und Gastronomen, die schon im Vorfeld angekündigt hatten, ihre Gaststätten nicht zu öffnen. Der von Bund und Ländern beschlossene Teil-Lockdown für November führte dann dazu, dass sämtliche Gastronomiebetriebe schließen mussten.

Auch Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitee Kölner Karneval, ist stolz: "Den Sessionsauftakt so reduziert und leise zu begehen war hart, für die Karnevalisten genauso wie für die Künstler, deren Crews, die Gastronomen, Saalbetreiber und viele andere. Der 'Elfte im Elften' hat für viele Menschen in Köln eine wichtige Bedeutung, bei dem einen geht es dabei um Emotionen, bei dem anderen vielleicht um Existenzsicherung. Unter diesen Umständen bin ich sehr froh, dass wir gestern alle an einem Strang gezogen haben. Hier hat sich eine ganze Stadt kollektiv am Riemen gerissen, damit wir gemeinsam besser durch diese Pandemie kommen - und darauf bin ich sehr stolz."

Polizeipräsident Uwe Jacob hat sich am Mittwochnachmittag (11. November) persönlich ein Bild von der Einsatzsituation in der Innenstadt gemacht.

"Ich war überwältigt, wie positiv die gesamte Stadtgesellschaft mit unzähligen Karnevalisten aus Köln und der Umgebung das Motto '#diesmalnicht' angenommen und auf Feierlichkeiten zur Sessionseröffnung verzichtet haben. Ich freue mich, dass die Polizei während des gesamten Einsatzes keine Strafanzeigen aufnehmen und keine Freiheitsentziehungen mit Karnevalsbezug durchführen musste. Niemand wurde verletzt. Angriffe auf Einsatzkräfte von Ordnungsamt und Polizei gab es nicht", bilanziert Polizeipräsident Jacob.

In rund 20 Fällen stellten Polizistinnen und Polizisten Personalien von Personen fest, die gegen die Bestimmungen der Coronaschutzverordnung NRW verstoßen hatten und leiteten entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren ein. In den meisten Fällen handelte es sich um Verstöße wegen nicht ordnungsgemäßen Tragens der Mund-Nasen-Bedeckung und der Zusammenkunft in Kleingruppen. "Es gibt mir ein äußerst gutes Gefühl, dass im Hinblick auf den Coronaschutz große Einigkeit in Köln besteht. Mit dieser Geschlossenheit wird es uns gelingen, die Pandemie effektiv einzudämmen", so Jacob. Die Stadt Köln zieht eine positive Bilanz zum "Elften im Elften". Feuerwehr und Rettungsdienst hatten keine karnevalsbedingten Einsätze, das Einsatzgeschehen unterschied sich nicht von einem normalen anderen Tag.

Der Ordnungsdienst der Stadt Köln vermeldet 124 Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung des Landes NRW, gegen die Allgemeinverfügungen der Stadt Köln, gegen die Kölner Stadt-Ordnung, gegen den Jugendschutz und gegen das Gewerbegesetz (Stand 12. November 2 Uhr morgens). Drei Platzverweise gegen Personen wurden ausgesprochen. Die Verkehrsüberwachung des Verkehrsdienstes der Stadt Köln hat insgesamt 53 Verwarnungen wegen Falschparkens im Bereich rund um die Zülpicher Straße/Hohenstaufenring ausgesprochen. Fünf Fahrzeuge wurden abgeschleppt.

Der 11.11. war also ein Tag wie jeder andere auch. Das ergibt sich auch aus der folgenden Auflistung der Verstöße.

Der Ordnungsdienst der Stadt Köln folgende Feststellungen gemacht:

- Sechs Gastronomiebetriebe wurden kontrolliert, dabei wurde ein 
Verstoß gegen die 50-Meter-Verzehrregel beim Außerhausverkauf 
dokumentiert.
- Wegen fehlender oder nicht korrekt getragener Mund-Nase-Bedeckung 
im Einzelhandel, auf Wochenmärkten, in Einkaufszentren und ähnlichen 
verhängten die Mitarbeitenden drei Verwarngelder à 50 Euro und 
leiteten acht Bußgeldverfahren ein.
- Wegen fehlender Mund-Nase-Bedeckung im öffentlichen Raum sprach der
Ordnungsdienst 205 Personen an, in 75 Fällen wurde ein 
Bußgeldverfahren eingeleitet.
- Vier Dienstleistungsbetriebe wurden ferner überprüft, dabei 
dokumentierten die Ermittler sieben Verstöße, etwa gegen 
Hygieneregeln.
- Wegen des Verstoßes gegen das Alkoholverkaufsverbot überprüften die
Ermittler zwei Betriebe, einen davon erwartet nun ein 
Bußgeldverfahren.
- Wegen Alkoholkonsums im öffentlichen Raum sprachen die 
Einsatzkräfte sechs Personen an, in vier Fällen wird gegen die 
Betroffenen ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
- Neun Verstöße gegen den Jugendschutz wurden dokumentiert: In vier 
Fällen wurden Minderjährige mit Alkohol angetroffen, in fünf Fällen 
mit Tabak.
- Ferner erwischten die Einsatzkräfte vier Wildpinkler. Beim 
Wegwerfen einer Zigarettenkippe wurde eine Person erwischt; ein Hund 
war nicht angeleint, viermal wurden unnötig Verbrennungsmotoren 
laufen gelassen; ferner gab es einen Verstoß im Bereich des 
Taxigewerbes. Entsprechende Verfahren werden eingeleitet.
- Eine Ansammlung wurde aufgelöst, gegen drei Personen wird ein 
Bußgeldverfahren eingeleitet. Außerdem wurden drei unzulässige 
beziehungsweise nicht angemeldete Versammlungen aufgelöst. Gegen alle
drei Verantwortlichen vor Ort werden Bußgeldverfahren eingeleitet. 

Stadt Köln: -rob- Polizei Köln: (he/rr)

Rückfragen von Medienvertretern bitte an:

Polizeipräsidium Köln
Pressestelle
Walter-Pauli-Ring 2-6
51103 Köln

Telefon: 0221/229 5555
e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de

https://koeln.polizei.nrw